Wie viele Menschen sind bei dem Anblick eines schweren Unfalls traumatisiert?
Nehmen wir mal an, dass auf der Autobahn ein sehr schwerer, tödlicher Unfall geschehen ist, wo ein „zerfetzter“ Mensch am Steuer halb aus dem Fenster hängt und jeder der vorbei fährt dem Anblick auch nicht erspart bleibt, solange die natürlich auch gucken.
Bevor die Polizei und sonst wer auftaucht, fahren insgesamt 100 Menschen daran vorbei und sehen dies. Wie viele Menschen sind nach euren Schätzungen wohl davon traumatisiert? Alle? Oder nur ein paar? Wie sähe es mit euch selbst aus, wenn ihr das sehen würdet? Die Umfrage bezieht sich erstmal auf euch selber
Das Ergebnis basiert auf 20 Abstimmungen
10 Antworten
Deine Fragestellung ist in sich einfach nicht schlüssig. Eine prozentuale Abschätzung ist zudem Unfug.
Nur weil man etwas sieht wird man nicht traumatisiert. Die Mechanismen welche da wirken sind viel zu komplex. Und was meinst du mit traumatisiert? Kurzzeitige Traumatisierungen werden relativ häufig vorkommen, die Ausbildung einer dauerhaften PTBS ist dagegen relativ selten. PTBS wiederum kommen bei 2-3 von 100 Menschen vor, Auslöser sind aber in den seltensten Fällen schreckliche Unfälle sondern andere belastende Situationen.
Nehmen wir einfach mal mich als Beispiel. Als Feuerwehrmann war ich schon bei mehreren Dutzend Unfällen und psychisch belastenden Einsätzen dabei. Ob mich der Einsatz hinterher beschäftigt, ich eine akute Belastungsreaktion habe hängt nicht von der Schwere des Ereignisses ab. Unfälle sie ein Schlachtfeld waren haben mich kalt gelassen, während mich relativ harmlose Unfälle stark belastet haben weil ich eine Beziehung zur Unfallsituation oder dem Unfallopfer hatte.
Allerdings gehen die Belastungsreaktionen nach kurzer Zeit wieder zurück und eine PTBS bildet sich nicht aus weil ich aktiv dagegen vorgehe. Das ist auch kein Hexenwerk da reichen oft schon die Gespräche in der Gemeinschaft der Feuerwehr.
Die beiden anderen Antworten kannst du getrost vergessen. Niemand, absolut Keiner, kann vorher einschätzen wie sehr ihn das treffen wird, also ob er hinterher traumatisiert ist. Ich hab da schon die erstaunlichste Reaktion erlebt. Typen die immer ein Fels in der Brandung waren sind in sich zusammengefallen und Typen denen du nichts zugetraut hast sind über sich hinaus gewachsen.
Fazit: Absolut Jeden kann es treffen, aber geleichzeitig gilt das es Niemanden zwangsläufig treffen muss. Es gibt nur eine Lösung: Jeder der in eine psychisch belastende Situation kommt muss auf Sich und die Menschen in seiner Umgebung achten und die Signale rechtzeitig erkennen. Wenn die Signale zu stärk werden oder zu lange andauern rechtzeitig Hilfe annehmen. Lieber einmal Zuviel Hilfe anfordern als zu spät.
Bin an einem Schuh vorbei gelaufen, daneben lange Blutspur.. Dann erfahren das 5 min vorher son schlaues Kind, zwischen zwei Straßenbahnen auf der Kupplung stand und unter die Bahn kam..
Weiß nicht, hab zuviel gesehen und so, mich würde es nicht traumatisieren. Als Feuerwehr man sieht man öfter Blut. Von daher. 🤷
Das kann nicht im voraus beurteilen.
Ich denke nur ein paar..
Menschen sind abgestumpft durch die ganze alltägliche Scheiße die passiert Und selbst wenn nicht sorgt die Spaltung der Gesellschaft dafür dass es keinen interessiert.
Ich denke viele, die hier annehmen dardurch kein trauma zu haben achten tendenziell nicht genug auf sich selbst (insbesondere männer und jungs dürfen sich gerne angesprochen fühlen)