Wie viel bringt dämmen bei mir?
Hallo.
Wir haben ein Haus gekauft von 1971
-Zweischaliges mauerwerk.
-Dach ist gsrnicht gedämmt, hin und wieder wurde da mal was zwischen gelegt 😀
-Alte aber gut erhaltene Fenster.
Der vorbesitzer hat einen gasabschlag von 300 Euro bezahlt. 150m² wohnfläche
Wie viel kann ich sparen, wenn ich folgende dämmung durchführe?
-hohlschichtdämmung 5cm
-dachdämmen mit 18cm
-Neue fenster
-Zusätzlich wird noch ein Kamin installiert
4 Antworten
Da du Fördergelder bekommen könntest, solltest du dich an einen entsprechend zertifizierten Energieberater wenden.
Fördergelder, du meinst von der KFW? Niemals, danke. Das haben wir bereits versucht
So viele Auflagen, unbezahlbar, dadurch wird es viel zu teuer
Du musst hier unterscheiden zwischen dem Machbaren, dem Verpflichtenden und dem Möglichen.
-Zweischaliges mauerwerk.
Hier könnte eine Einblasdämmung ins Spiel kommen, was aber eine örtliche Begutachtung erfordert.
-Dach ist gsrnicht gedämmt, hin und wieder wurde da mal was zwischen gelegt 😀
Das muss gedämmt werden, hier bleibt gar keine Wahl (gesetzlich verpflichtend bei Erwerb). Gleiches gilt für die Kellerdecke.
-Alte aber gut erhaltene Fenster.
Gut.
Eine Energieberatung kostet zwischen € 1.500.-- und € 2.500.--; die wäre hier vermutlich *vor* dem Erwerb sinnvoller gewesen - da gab es dafür nämlich zusätzlich zum Nutzen ggfs. auch noch Fördermittel. Mittlerweile nicht mehr. Die Einblasdämmung muss technisch auf Realisierbarkeit überprüft werden; das kann nur ein Handwerksbetrieb entscheiden (Angebot einholen). Dach- und Kellerdämmung sind zwingend gesetzlich vorgeschrieben. Je nach Größe / Massen fallen da locker weitere € 75.000.-- oder mehr an. Eine Amortisation über die Heizkosten ist faktisch unmöglich respektive unrealistisch; für das Geld könnte man locker 50 Jahre heizen.
Fördergelder, du meinst von der KFW? Niemals, danke. Das haben wir bereits versucht
So viele Auflagen, unbezahlbar, dadurch wird es viel zu teuer
Das hättet ihr euch vor dem Kauf überlegen sollen.
Was Du brauchst, ist ein Energieberater. Der wird mit einer Wärmebildkamera die größten Energieschleudern identifizieren und Dich beraten, was am sinnvollsten ist.
Übrigens kümmert der sich auch um die Förderung.
Das ist bei mir 8 Jahre her, insofern bringt Dir meine Erfahrung nichts. Aber sie war jeden Cent wert, Du vermeidest teure Fehler!
Was wurde damals bei dir denn gemacht an dämmung?
Fenster, Heizung (mit Solartherme), PV-Anlage, Dachdämmung.
Danach hatte ich einen Gas Abschlag von 120,- bei 120 m² (und da geht noch was!)
Du meinst eine Wanddämmung? Nein. Wanddämmungen sind ein zweischneidiges Schwert: Man kann damit prima den Taupunkt mitten in die Wand verlegen. Und es hätte laut Energieberater auch wenig gebracht. Die Wände sind zweischalig mit recht ordentlichen Werten. (nannte man 1962 "Schwedenhaus")
Die werben doxhit bis zu 30% energieeinsparung
Oje! Die Werbung verspricht das Blaue vom Himmel runter! Und genau deshalb ist es so wichtig einen guten Energieberater mit der entsprechenden Messtechnik zu haben.
Wie kann man sonst die Wand dämmen ohne viel aufwand
Es gibt mit Sicherheit mehr Möglichkeiten als ich kenne. (und jeden Monat kommen neue Möglichkeiten hinzu). Zweischaliges Mauerwerk kann man zum Beispiel "hinterschäumen". Dabei stellt sich auch die Frage, ob das bei Dir überhaupt viel Sinn macht!
In manchen Gegenden wurden Wände zweischalig gebaut, mit Hohlschicht. Früher wurde das nicht isoliert, da war nur Luft dazwischen, die auch ein bisschen isoliert, aber nur wenig im Vergeich zu einem Dämmstoff. Die Hohlschichten sind oft 5cm dick. Dann kann man auch nur 5cm Isolierung einblasen. Aber das ist ja besser, als gar keine Isolierung, und kostet nicht viel. 5cm Isolierung verringert den Wärmeverlust einer Wand um mindestens 70%. Heute kommt gleich beim Bau eines Hauses eine Isolierung in die Wand. Und heute macht man mindestens 10cm. Bei alten Häusern ohne Hohlschicht kann man an der Innenseite der Wände eine Isolierung anbringen (Styropor). Das hat aber auch Nachteile (Wärmebrücken), kann ich hier nicht alles erklären. Üblicherweise wird von außen Isoliert. Entweder wird eine Isolierung außen an der Wand befestigt, und davor kommt eine Abdeckung, die an der Wand festgeschraubt wird. Das ist aber teuer. Noch teurer ist es, wenn man eine komplette neue Wand, mit Isolierung, um das Haus mauert.
Man kann den Taupunkt mitten in die Wand verlegen? Das ist ein immer wieder auftauchendes Gerücht, seit Jahrzehnten. Theoretisch kann man das. Das ist aber bei einer Wand ohne Isolerung nicht anders. Dann lieber eine isolierte Wand, die gelegendlich innen etwas feucht ist, als eine nicht isolierte, die auch innen etwas feucht ist. Es entsteht ja nicht mehr Feuchtigkeit als vorher.
Wenn eine Wand schon isoliert ist, oder wenig Wärmeverluste hat, weil die Mauer ensprechend ist, Poroton, Leichtbausteine, dann bringt eine zusätzliche Isolierung vielleicht nicht viel. Weil eben sowieso nur wenig Wärme verloren geht. Aber durch 5cm Hohlschichtdämmung wird der Wärmeverlust um etwa 70% veringert. Ein großer Wärmeverlust wird um 70% verringert, und ein geringer Wärmeverlust wird auch um 70% verringert
Man sagt, dass man mit einer Hausdämmung ungefähr 20 bis 50% der Energiekosten sparen kann. Da wirst du wohl dann mit deinen Ideen im guten Mittelfeld liegen.
Was kostet denn so eine energeberarung