Wie steht ihr zum gendern?

Das Ergebnis basiert auf 45 Abstimmungen

Ich hasse und verfluche es und werde es nie nutzen! 58%
Ich finde es ok, und nutze es. 31%
Ich finde es ok, nutze es aber nicht. 7%
Gendern ist das wichtigste auf der Welt! 4%

14 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ich hasse und verfluche es und werde es nie nutzen!

Na ja, so extrem ist es nicht, ich habe aber schon das Gefühl, dass mir hier wenige etwas Unnatürliches (kein natürlicher Sprachwandel) aufzwingen wollen.

Mir fällt aber auf, dass immer mehr Influencer es benutzen (die, die ich sehe sind nicht besonders fürs Gendern bekannt, aber bspw. Erziehungsinfluencer, die das "ganz natürlich" verwenden und so alt sind, dass sie es wohl nicht in der Schule gelernt haben).

Also, mehrere Menschen haben das offenbar schon bewusst in ihren Sprachgebrauch aufgenommen, um, so meine Vermutung, modern zu wirken.

Wenn der Tag kommt, an dem die meisten Menschen ganz normal im Alltag gendern, ziehe ich mit. Solange das nicht der Fall ist, mache ich es nicht, wenn ich nicht zwingend muss.

Ich bin ja nun eine Frau und fühle mich von "Gästin" nicht angesprochen. Als "Gast" habe ich mich immer angesprochen und wohl gefühlt.

Ich sehe auch nicht ein, warum ausgerechnet Transgender oder nichtbinäre Menschen sich von so einer Sprache mehr als andere angesprochen fühlen sollten. Ich halte es für eine reine Modeerscheinung und Machtdemonstration derjenigen, die uns andern aufzwingen wollen, auch so zu reden oder zu schreiben. Der Menschen, die stolz sind, dass SIE eine Sprachänderung bewirkt haben, der dann alle folgen mussten. Unter mMn fadenscheinigen Argumenten der Toleranz und Inklusion.

Jetzt ist es langsam schon zu spät, aber ich hätte gern mal bei Einführung des Gendern gewusst, wer, vor allem aus dem oft genannten Kreis der Nichtbinären und Transmenschen, sich denn WIRKLICH von Begriffen wie Gast, Ärzten, Kollegen etc. nicht angesprochen fühlte. Wer ernsthaft dachte "oh, da meinen die nicht mich, ich bin ja kein Mann!"

Moin,

Ich persönliche finde alle Abstimmungsmöglichkeiten ein wenig zu „extrem“. Mich stört Gendern nur dann, wenn dadurch grammatikalisch falsche Wörter entstehen. Hier ein kleines Beispiel:

  • Kund:in - Stört mich, da es das Wort „Kund“ in dem Kontext nicht gibt. Man könnte jetzt den Spieß auch umdrehen und sagen, dass hier die männliche Form überhaupt nicht betont wird und das diskriminierend sei.
  • Bewerber:in - Stört mich nicht, da es sowohl den Bewerber, als auch die Bewerberin gibt und dadurch beide Geschlechter mit einbezogen werden.

Grundsätzlich gendere ich jedoch nicht, sondern greife auf das generische Maskulinum zurück. Ich finde die Art und Weise, wie das Gendern derzeit umgesetzt wird störend und krampfhaft. Gerade wenn Unternehmen darauf zurückgreifen, ist es für mich nichts anderes als Marketing bzw. CSR.

Viele Grüße

MrDog

Ich hasse und verfluche es und werde es nie nutzen!

Es ist eine Verhunzung unserer schönen Sprache. Es erschwert extrem das Lesen von Texten. Es hört sich an wie ein Stolperstein im Sprachfluss und unterbricht die Konzentration beim Zuhören.

Was hat es bisher gebracht? Fühlen sich wirklich manche Leute besser dadurch? Wenn ja, wie wenige sind das im Vergleich zu den vielen, die sich gestört fühlen?

Weg mit diesem Schwachsinn!

Ich finde es ok, und nutze es.

Ich bin für gendergerechte Sprache, da ich gendersensible(re)/genderneutrale(re) Sprache generell für eine sinnvolle und auch nicht unwichtige Maßnahme. Sehr wohl gibt es aber Dinge, die wichtiger sind - das streitet aber auch wirklich niemand ab.

Passend eingesetzt ist Gendern für mich dann, wenn es aus einer Kombination der verschiedenen Formen und nicht aus dem strikten Einsatz einer einzigen Variante besteht.

Dazu gehört auch, dass man versteht, bei welchen Wörtern eine "gegenderte" Variante angebracht ist und bei welchen nicht, einem klar ist, dass nicht jede Situation/jeder Kontext eine gendersensible/-neutrale Anpassung der Sprache benötigt, und dass nicht jede Form gendergerechterer/-neutralerer Sprache (aktuell) gleichermaßen barrierefrei ist.

Außerdem ist gendersensible Sprache kein Allheilmittel, sondern ein Baustein von vielen für eine Gesellschaft, in der Nicht-Männer sichtbarer sind als in unserer heutigen, da durch gendersensible Sprache der männliche Bias im Deutschen, welcher sprachwissenschaftlich nachgewiesen ist, gemindert wird. Ich befürworte zudem weder Zwang noch Verbot.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – ich forsche als Linguist zum Thema "Gender(n)"
Ich hasse und verfluche es und werde es nie nutzen!

Ich finde Gendern so sinnlos wie einen Kropf. Unsere Deutsche Sprache wird verhunzt und für Menschen, die unsere Sprache lernen wollen, wird es noch schwerer. Außerdem hilft es den Betroffenen gar nicht, im Gegenteil, sie werden stimuliert. Egal welcher der 58 anerkannten Gender man angehört, die allgemeine Gesellschaft wird es nicht verändern, denn es sind nur ca. 2% davon betroffen. Die verschiedenen Geschlechterzugehörigkeiten sind doch nicht verboten. Jeder kann doch nach seiner Fasson selig werden. Ich finde es aber nicht in Ordnung, wenn eine so kleine Minderheit unsere Deutsche Sprache verunstaltet.

LG von Manfred