Wie steht ihr zu der Einstellung, Ich lebe nicht zum arbeiten ich arbeite um zu leben?

7 Antworten

Hallo Reinkanation!

Kann man "unterschiedlich" sehen.

Im Grunde wäre es richtig, wenn man "nur" für sich arbeitet.
Allerdings funktioniert dies so innerhalb der meisten Systeme nicht,
da die Gemeinschaft in erster Linie "gezwungen" für den Staat da ist.
Innerhalb Sozialstaaten ist eben die Gemeinschaft auch für "andere" Menschen da.
Insofern gestaltet sich die Eigenbrötlerei bei der Arbeit/beim Einkommen recht schwierig. Selbst wenn man nur einen Bruchteil verdient und sich die Steuer spart, so bezahlen unterm Strich alle Menschen doch Sozialabgaben bzw. wird dies übernommen und Steuern werden ohnehin immer irgendwie irgendwo erhoben, sodass diese trotzdem im Topf landen. Insofern gestaltet sich die Umsetzung als recht schwierig.

Ein "Lohnsklave" sollte man schon vom Mindset her niemals sein.
Weder für den Staat noch für die Firma. Dies liegt dann am Intellekt der jeweiligen Person.

Hinsichtlich "etwas davon haben" sehe ich es zusätzlich anders.
Denn, durch die Arbeit kann man auch eine gewisse Befriedigung, Erfüllung, Leidenschaft, Spaß, Wissen und andere Dinge erhalten. Man hat eine gewisse Berufung und Leidenschaft, kann sich hier und da weiterbilden oder "lernt" etwas durch die Arbeit. Auch kann Arbeit "Sinn" ergeben oder dadurch etwas Gutes getan werden. Dabei denke ich nicht nur an die Person selbst, sondern an Dritte. Nicht immer muss das Ergebnis nur für sich selbst passen. Wenn man Gutes tut, etwas erschafft oder generell anderen Menschen etwas "dadurch" bietet, ist es Lohn genug. Freilich muss man auch bei uns davon "angemessen" leben können. Eigentlich stand dies damals -laut Aussage meiner Eltern und Großeltern- niemals zur Debatte; aber heutzutage schon. Es ist schon lange nicht mehr so, dass jeder Mensch durch jede Ausbildung oder Arbeit "angemessen" verdient und davon "angemessen" leben kann. Und dies macht eben viele Berufe/Tätigkeiten uninteressant.

Ich z.B. liebe meine Arbeit, diverse Ehrenämter, Nebenjobs & die Selbstständigkeit, da ich daran Spaß habe, Wissen erhalte, etwas Gutes tue, lerne, etwas gebe und zusätzlich anders davon (in)direkt profitieren kann. Es geht nicht immer "nur" ums Geld.

Je nach Mensch & System hat man eben nicht immer bei allen Dingen die Wahl.

Und, wenn es mir nicht passt, dann muss ich umziehen. Es gibt Länder, in denen man das Brutto bekommt, was man "verdient". Ob dann dort alles so "perfekt" ist, ist fraglich. Was ist, wenn man dann krank wird und sich keine Versicherung oder Kosten leisten kann? Was ist, wenn man berufsunfähig wird und es keine soziale Absicherung gibt?

Ich bin auch eher der Typ, der alleine für sich selbst arbeitet und selbstständig in das investiert, was er braucht. Nur, dies geht bei uns eben so nicht. Als Teil der Gesellschaft nutze ich auch Steuergelder tagtäglich. Klar bin ich gegen Steuerverschwendung und Luxus bei Politikern.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Reinkanation 
Beitragsersteller
 23.08.2025, 08:59

1. Es geht hier nicht um eigenbröhtlere.

2 ja durch Arbeit kann man Befriedigung erfahrungen jedoch ist dass nicht immer der fall

3. Ja bei deinen Eltern und Großeltern stand dass nicht zur Debatte da man früher mit dem Geld wass man verdient hatt auch mehr kaufen konnte. Siwh dir mal an in welchem Alter Boomer sich im Durchschnitt ihr erstes Haus gekauft haben und vergleiche deren lebenssituation mit der der Leute die heute in diesem Alter sind

Littlethought  23.08.2025, 09:40
@Reinkanation

Die Preise haben sich in den letzten 50 Jahren durchschnittlich um den Faktor 2,5 erhöht, aber die Löhne haben sich etwa verfünfacht. Dabei wurde die Währungsumstellung mit berücksichtigt. Die Boomer sind die Generation der Erben. Mit deren Einkommen hat der Hauskauf nur bedingt etwas zu tun.

Arbeiten um zu leben ist eine biologische Notwendiglkeit. Darüber hinaus gibt es aber auch noch andere Gründe zu arbeiten, wobei der Begriff der Arbeit dabei nicht unbedingt eindeutig ist.
Künstler wie Salvador Dali oder Ludwig van Beethoven sind zwar für ihre Werke auch bezahlt worden, aber sie haben für ihr Werk gearbeitet ohne vorher zu wissen ob sie dafür bezahlt werden würden.
Der Mathematiker Évariste Galois hat für seine mathematischen Arbeiten (in denen er die Gruppentheorie eingeführt hat) nie einen Lohn bekommen. Am Abend vor seinem Tod (in einem Duell) hat er noch seine Erkenntnisse handschriftlich, fast unleserlich, zusammengefaßt.

Die Antwort auf die Sinnfrage des Lebens lautet:
Es steht in deinem Ermessen deinem Leben einen Sinn zu geben.


Reinkanation 
Beitragsersteller
 23.08.2025, 08:52

Das bezieht sich darauf nur dann zu arbeiten wenn man auch vernünftig bezahlt wird

Littlethought  23.08.2025, 08:55
@Reinkanation

Was in diesem Zusammenhang als "vernünftig" angesehen wird scheint nicht eindeutig zu sein. Absichtlich der sozialen Gemeinschaft zur Last fallen zu wollen ist auf jeden Fall ein schändliches Unterfangen.

Ich arbeite um zu Leben. Ich bin damit reich geworden. Hunger tut so weh...ich war auch mal an so einen Punkt, wo es nicht weiter ging. Deshalb arbeite ich um Spaß zu haben und um mir etwas zu leisten.


Reinkanation 
Beitragsersteller
 23.08.2025, 08:53

Es hatt halt nicht jeder spaß an der arbeit und nicht jeder will reich werden. Zumindestens nicht mit dem Zweck einfach nur Geld anzuhäufen

Luke2025227  23.08.2025, 08:59
@Reinkanation

Ich habe auch nur geringfügig Spaß, aber ich spare für eine Sache, um Spaß zu haben.....Italien um dort weiter zu machen, um ein schönes Leben zu haben

Reinkanation 
Beitragsersteller
 23.08.2025, 09:05
@Luke2025227

Die meisten werden sich dass trotz harter arbeit nicht leisten können

Wer alles haben will, rackert sich tot. Wer chillt und nicht alles braucht, lebt entspannter, im Job und im Leben.

Willkommen im Club.

Ich bin 50 und habe vielleicht ein Jahr auf Steuerkarte gearbeitet und genieße dafür bescheidenen Wohlstand.