Wie steht es um deine Bereitschaft, Plastikmüll zu reduzieren?

Das Ergebnis basiert auf 16 Abstimmungen

Hoch 31%
Gering 25%
Mitteö 19%
Sehr hoch 13%
Gar nicht 13%

6 Antworten

Gering

Wo es ohne großen Aufwand (oder Mehrkosten) geht, vermeide ich ihn, ansonsten habe ich mittlerweile kein besonders schlechtes Gewissen mehr, wenn er bei mir anfällt. Aus folgenden Gründen:

Solange es zulässig ist, 80 g Wurst in eine gefühlt halbquadratmetergroße und 100 g schwere Plasikschale zu packen, oder 120 g Milchreis in eine flache Plastikschale mit einem Rand wie für eine 500g-Packung, damit es nur nach möglichst viel aussieht, soll ich meine Wurst in wiederverwendbare (fui deibel) Wachsleinentücher schlagen lassen und das Müsli nur noch in 50 kg-Jutesäcken einkaufen?

Auch ich finde Glasflaschen appetitlicher, aber wie sieht denn die tatsächliche Umweltbilanz einer Glas-Pfandflasche inklusive Herstellung, Transport (schwerer), Rücktransport durch Kunde und Händler, Reinigung, Neuettiketierung etc. gegenüber einer leichten Einwegverpackung aus?

Ist es o.k., wenn empfindliches Gemüse oder z. T. auch Fleisch nicht mehr eingeschweißt wird und dann letztendlich doppelt so viel aus Hygiene- oder Frischegründen im Container landet?

Wie der Plastikstrohhalm oder die Snickersfolie aus meinem gelben Sack im Keller ins südchinesische Meer kommt, konnte mir noch keiner schlüssig erklären. Zudem zahlen wir Kunden deren Entsorgung über den "Grünen Punkt" bzw. das Duale System gleich beim Einkauf mit.

Bzgl. Rohstoffverbrauch (Erdöl) für Plastikverpackungen: Wäre mal interessant, wieviel Tonnen Erdöl/Erdgas bei der Restmüllverbrennung zusätzlich pro Jahr zugeheizt werden müßten, wenn der Müll keinerlei Kunststoffe mehr enthielte bzw. auch kein unrecycelbarer Rest aus der Sortierung/Recycling von Plastikmüll mehr drin landen würde. Kunststoffe sind ausgezeichnete Heizstoffe.

Und nicht zuletzt: Seht mal hin, in wie vielen, meist sehr bevölkerungsreichen Ländern, von Brasilien bis Vietnam, noch nicht mal ein geordnetes Müllentsorgungssystem exisitiert und der Krempel einfach im nächsten Graben oder Flussbett landet. Quadratkilometergroße Folien in der Landwirschaft, die der nächste Sturm zerreißt und in der Landschaft verteilt. Fischernetzte aus Kunststoffen für die Ewigkeit, und und und.
Und wir sind Schuld, wenn die Meere voller Plastik sind?
Und ich soll Berge von Tupperschüsseln zum Einkaufen mitschleppen und darin doppelt so teueres Zeug einfüllen lassen, das dann um so schneller verdirbt, und wo weiß Gott wer vorher die ungewaschenen Finger drin hatte?
Und dadurch Erdöl einsparen, das dafür um so billiger (weniger Nachfrage) woanders auf der Welt, wo es keine CO2-Steuer gibt, durch einen Kraftwerksschornstein oder Auspuff rauscht?

Ich würde vorschlagen, erst mal im Großen anzufangen, bevor wir Deutschen wieder im Alleingang (und auf unsere Kosten) die Welt retten wollen.

Mitteö

Mir gelingt es, außer bei Joghurt, den gibt es im 500g Pfandglas, nur ab und zu bei Saft.

Ansonsten fühle ich mich in den Bemühungen dabei am meisten von der Lebensmittelindustrie abhängig, und so auch von einem funktionierenden Recyclingsystem.

Mitteö

Irgendwo zwischen "Mittel" und "Hoch".

Manchmal hat man ja gar nicht die Wahl. Wenn man ein bestimmtes Produkt kauft, dann kann man sich oft nicht aussuchen, wie es genau verpackt ist.

Aber da wo ich die Wahl habe, da verzichte ich gerne auf dieses ganze Plastik.

Gering

Mit dem Verbot von Plastikstrohalmen ist es leider nicht getan. Es landen immer noch Millionen Tonnen in den Weltmeeren.

Gering

Es ist der typische Irrsinn zu glauben dass man in einem existierenden System der Plastikvermüllung auf tausenden Alltagsebenen irgendwas tun wollte und könnte, die Zerstörung des Planeten aufzuhalten. Bringt nix und es ist nur weiter der Versuch dem Individuum das schlechte Gewissen und die Verantwortung zuzuschieben.

Entweder wird der Plastikwahn durch Direktiven systemisch eingestellt oder wir ersticken daran. Wenn ich einen Waldbrand bekämpfe, dann renne ich auch nicht mit der Pipette und einem 250 ml Fläschchen zum Löschen.

Woher ich das weiß:Hobby – Ökologie ist das was Natur verlangt

pendejo  04.02.2024, 23:29
Wenn ich einen Waldbrand bekämpfe, dann renne ich auch nicht mit der Pipette und einem 250 ml Fläschchen zum Löschen.

Mir scheint aber, daß gerade der Deutsche genau das gerne tut.
Weil er dann das angenehme Gefühl hat, daß wenigstens er etwas dagegen getan hat, und sich gleichzeitig denjenigen überlegen fühlen kann, die nicht mit der Pipette losgerannt sind.

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MrTuvok  05.02.2024, 01:24
@pendejo

Jo, dann sollen sie machen. Den Käse lose kaufen, meinen man hat die Welt gerettet, und dann fetten SUV fahren und 5x Langstrecke mit dem Flieger im Jahr... Selbstbetrug at its best.

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