Wie sollte ich am besten vorgehen?

2 Antworten

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1. Jahr Auszeit (Pause) + intensive TMS-/Med-AT-Vorbereitung

Was du machst:

  • Ein Jahr gezielt lernen, z. B. für den TMS (Deutschland) und/oder den MedAT (Österreich)
  • Nebenbei evtl. jobben, FSJ, oder Minijob im Gesundheitsbereich
  • Optional: Bewerbungen über Hochschulstart parallel vorbereiten

Vorteile:

✅ Volle Konzentration auf Tests → realistische Steigerung um mehrere Rangplatzgruppen möglich

✅ Keine Ausbildungspflichten oder Zeitbindung

✅ Ideal bei Unsicherheit oder mentaler Erholung nach Abi

Nachteile:

❌ „Leerlauf“-Jahr auf dem Papier (kann aber mit FSJ oder Praktika gut gefüllt werden)

❌ Kein „Plan B“ außer Testwiederholung

2. Ausbildung (z. B. MFA, Pflege, Notfallsanitäter:in) + TMS

Was du machst:

  • Beginnt direkt im Herbst
  • Verkürzung durch Abi möglich (oft auf 2 Jahre)
  • Parallel oder im Folgejahr Vorbereitung auf den TMS
  • Nach Ausbildung: Bewerbung mit Berufsausbildung + TMS (gibt Extra-Punkte)

Vorteile:

✅ Berufsausbildung bringt Punkte im Auswahlverfahren (z. B. Ulm, Göttingen, Münster)

✅ Viele Unis bewerten Ausbildung gleichwertig oder sogar besser als 1,0-NC

✅ Du lernst das Berufsfeld real kennen (hilft bei Studienmotivation und Bewerbungsgespräch)

Nachteile:

❌ Zeitbindung durch Arbeitszeiten und Schule – weniger Fokus auf TMS

❌ Verzögerung von mindestens 2 Jahren

❌ Nicht jeder liebt den Praxisalltag oder das Ausbildungsklima

Einige ländliche Regionen oder Städte in Deutschland haben besonders hohen Bedarf an Ärzten, weil es entweder zu wenige Mediziner gibt oder die Region einfach weniger attraktiv für viele angehende Mediziner ist.

Mögliche Wege:

Bundeswehr oder Beamtenlaufbahn

  • Medizinische Laufbahn bei der Bundeswehr: Du kannst dich für die „Sanitätsoffizierslaufbahn“ bei der Bundeswehr bewerben. Das hat viele Vorteile:
  • Studium und Ausbildung wird finanziert.
  • Du hast garantierte praktische Erfahrung im medizinischen Bereich.
  • Nach dem Studium wirst du als Arzt in der Bundeswehr eingesetzt, was in bestimmten Regionen immer wieder eine Herausforderung darstellt.
  • Alternative: Zivildienst als Notarzt oder in der Katastrophenmedizin. Dies hilft, praktische Erfahrung zu sammeln und ist besonders wertvoll in ländlichen Gebieten.

Vorteile:

  • Sicherer Einstieg in den Beruf.
  • Viele Unis bieten Kooperationsmodelle mit der Bundeswehr an.

Regionale Förderprogramme und „Ärzteprogramme“

  • Es gibt in Deutschland spezielle Förderprogramme, bei denen du dich direkt bei medizinischen Einrichtungen bewerben kannst, die in unterversorgten Gebieten liegen. Sie finanzieren oft dein Studium, bieten dir ein bezahltes Praktikum oder sogar Ausbildung an, wenn du dich verpflichtest, nach deinem Abschluss für eine bestimmte Zeit als Arzt dort zu arbeiten.
  • Solche Programme gibt es in ländlichen Regionen, die dringend Ärzte suchen (z. B. in Ostdeutschland, Süddeutschland oder Nordwestdeutschland).
  • In manchen Fällen bieten die Programme auch Studienplätze ohne NC oder mit besonderen Auswahlverfahren an, wenn du dich verpflichtest, danach in der Region zu bleiben.

Medizin in Entwicklungsländern (z. B. über NGOs)

  • Wenn du weniger an einem traditionellen medizinischen Studium interessiert bist und die Flexibilität hast, kannst du durch Organisationen wie Ärzte ohne Grenzen oder durch humanitäre Einsätze als Medizinischer Assistent oder Facharzt arbeiten.
  • Hier ist die medizinische Ausbildung etwas weniger formalisiert, aber du erhältst extrem wertvolle Erfahrungen und hast gute Chancen, später einen medizinspezifischen Job zu finden.

Medizin in der Schweiz oder Österreich

  • In der Schweiz gibt es keinen NC für das Medizinstudium. Du kannst dich auf alle medizinischen Studiengänge bewerben, auch ohne Top-Abischnitt, wenn du den TMS oder MedAT bestehst.
  • Ähnliches gilt für Österreich, wo das MedAT eine große Rolle spielt.
  • Gerade in bestimmten Schweizer oder österreichischen Städten und Regionen gibt es besonderen Bedarf an Ärzten, wodurch du auch mit einem Durchschnitt von 1,9–2,1 und gutem TMS gute Chancen haben könntest, direkt in das Studium aufgenommen zu werden.

SonnenFlower75 
Beitragsersteller
 14.05.2025, 16:51

Vielen lieben Dank, für deine ausführliche Antwort <3 Gibt es einen der zwei Wege, den du tendenziell eher empfehlen würdest, weil du der Meinung bist, dass dieser am optimalsten ist? Bzw bei dem die Chance auf einen Studienplatz höher ist

Dreamgurl  14.05.2025, 17:06
@SonnenFlower75

Ein Freund von mir hat im örtlichen Klinikum ein FSJ oder eine Ausbildung gemacht und nebenbei viel gelernt. Das hat ihm sehr gefallen, da er gute Einblicke in den Alltag hatte. So direkt empfehlen kann ich dir wahrscheinlich trotzdem nichts. Das kommt ganz drauf an, was du dir zutraust!

Versuchen kannst du alles, Tipp: schreib dich in Wien ein, Österreich hat keinen NC

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe gelernt, FOS, BW, studiert, Meister, TBW