Wie soll ich mit meinem quasselnden Mitbewohner umgehen?
Hallo.
Seit etwa zwei Jahren wohne ich mit einem Mitbewohner zusammen, der mir so langsam aber sicher auf die Nerven geht. Und nicht nur mir, auch meine anderen Mitbewohner:innen fühlen sich zunehmend unwohl mit ihm.
Er ist eigentlich ein netter Kerl. Er ist aber immer zu Hause. Und mit immer meine ich wirklich IMMER. Er arbeitet auch von zu Hause aus und hat keine anderen Freund:innen als uns. Dies alles führt dazu dass er uns regelrecht volllabert. Ich kann das auch ein wenig nachvollziehen, denn er braucht ja jemanden zum reden. Und ich bin auch bereit ihm zuzuhören. In den meisten Fällen führen solche Gespräche aber zu einem 15-20 minütigem Monolog seinerseits. Er lässt seinen Gedanken einfach ohne Punkt und Komma freien Lauf und wir anderen kommen gar nicht mehr zu Wort.
Manchmal habe ich auch das Gefühl, dass er die nonverbalen Signale überhaupt nicht wahrnimmt. Wenn ich zum Beispiel in der Eingangstüre stehe mit Schuhen, Jacke, Einkaufstasche und schon vier bis fünf mal "also" gesagt habe, redet er trotzdem weiter. E W I G L A N G.
Wie kann ich ihm zu verstehen geben, dass mich das mehr und mehr nervt, ohne respektlos zu werden?
4 Antworten
Wackel doch mal mit den Ohren oder sag laut PUH! 😛
Klatsche einfach in die Hände. Oder sag "Riechst du das auch?" "Moment! Ein Anruf, wir reden später"
"Tut mir leid, keine Zeit, mein Kaktusgarten möchte gegossen werden!"
"Meine Pferde warten auf mich!"
Ich finde da kommt man nur mit Entschiedenheit weiter. Ich würde mir aber auch keinen 20 Minuten Monolog anhören, da ist mir meine Lebenszeit zu schade.
Ist doch nicht dein Problem, wenn er sich keine anderen Leute sucht.
Danke, vielleicht probiere ich das echt mal aus. Wahrscheinlich würde er es nicht mal verstehen...
Ohne Respektlos zu werden ist es schwierig wenn er die unterschwellige Signale nicht wahrnehmen kann. Einfach direkt ansprechen. Wenn er so auf euch angewiesen ist, wird er dir verzeihen.
Andere Frage hat einer deiner Mitbewohner das dritte Geschlecht?
Danke für deine Antwort. Nein, habe die gegenderte Form benutzt weil die anderen beiden ein Mann und eine Frau sind. So muss ich nicht Mitbewohnerin und Mitbewohner schreiben, sondern kann in einem Wort von beiden sprechen.
Da hilft nur klare Ansprache, wenn er die Hinweise "durch die Blume" nicht versteht.
Schaue demonstrativ auf deine Uhr, wenn er mit seinem Monolog beginnt und teile ihm anschließend die Zeit mit.
Oder lass ihn einfach stehen, wenn du schon in Hut und Mantel ausgehfertig an der Tür stehst.
Nach drei bis vier solcher Begebenheiten setzt euch alle an den Tisch und redet mit ihm. Positiv anfangen, aber klar sagen, dass das so nicht weitergeht. Verabredet ein Zeichen, das ihr einsetzt, wenn er wieder nicht merkt, dass er euch zutextet.
"Ich kann das auch ein wenig nachvollziehen, denn er braucht ja jemanden zum reden."
Klar, aber nicht so. Es steht ihm frei, und das solltest ihr ihm nahelegen, auch einmal außerhalb der WG aktiv zu werden.
Einfach mal laut dazwischen reden oder einfach gehen. Dann merkt er es hoffentlich .