Wie Schulden zahlen?
Was passiert wenn ein Unternehmen oder eine Person große Schulden hat und sie nicht abbezahlen kann? z.B. hab 1.000.000€ Schulden und hab nur 1000€ auf dem Konto usw.
10 Antworten
Erst einmal kannst du als Normalo kaum 1 Million in der Kreide stehen, denn niemand wird dir in dieser Höhe einen Kredit ohne entsprechende Sicherheit geben.
Passiert es trotzdem, dann musst du als Betrieb und als Privatmann in die Insolvenz gehen, ansonsten kommst du in Teufels Küche.
Zum Offenbarungseid wirst du ohnehin gezwungen werden, dafür sorgen schon die Gläubiger.
Wenn jemand hohe Schulden hat, kommt zuerst eine Mahnung durch den Gläubiger. Es folgt ein Brief vom Rechtsanwalt, der mit hohen Gebühren verbunden ist. Es kommt ein Mann vom Inkassobüro, um die Schulden beim Schuldner einzutreiben.
Dann wird die Schuld bei Gericht eingeklagt und gepfändet. Es wird der Fernseher, Schmuck, Münzen, gepfändet. Es gibt auch die Lohnpfändung.
Normalerweise geht der Schuldner zur Schuldnerberatung. Diese Experten versuchen, die Gläubiger zu einem Teilverzicht auf die Forderungen zu überreden. Das gelingt manchmal, wenn der Schuldner eine Arbeit hat und zumindest einen Teil seiner Schulden abtragen kann.
Wenn das nicht mehr möglich ist, kann ein Privatkonkurs beantragt werden.
Dem Schuldner muss aber klar sein, dass er einen Schufa-Eintrag hat und jahrelang keinen Kredit mehr bekommt.
Fazit: Diese Prozeduren sollten den Jugendlichen von vornherein klar sein, damit sie mit ihrem Geld sparsam umgehen und nicht über die eigenen Verhältnisse einkaufen.
Die Schuldner-Karriere ist vererblich, das wird von den Eltern den Kindern vorgelebt, hemmungslos zu konsumieren, obgleich man keine Kohle hat.
Betrifft es eine Person, handelt es um eine Privatinsolvenz. Eine Insolvenz ist eine Art von finanzielles "Gefängnis" weil man finanziell sehr begrenzt ist. Die Firmeninsolvenz ist wenn ein Unternehmen nicht in der Lage ist, die fälligen Forderungen seiner Gläubiger zu tilgen. Das ist dann anzunehmen, wenn das Unternehmen weniger als 90 Prozent seiner Verbindlichkeiten nicht bezahlen kann.
Dann Insolvenz/Privatinsolvenz anmelden, die eidesstattliche Versicherung (Vermögensoffenbarung) abgeben und von Grundsicherung ALG II (Hartz IV) leben.
Kommt man dann halt zu Vermögen, z. B. durch eine Erbschaft, steht der Gerichtsvollzieher im Auftrag der Gläubiger wieder auf der Matte.
Kommt man dann halt zu Vermögen, z. B. durch eine Erbschaft, steht der Gerichtsvollzieher im Auftrag der Gläubiger wieder auf der Matte.
Den Gerichtsvollzieher gibt es bei einer Insolvenz nicht mehr, statdessen gibt es einen Insolvenzverwalter.
Während einer Insolvenz hat kein Gläubiger beim Schuldner mehr "auf der Matte" zu stehen, deren Ansprechppartner ist ausschliesslich der Insolvenzverwalter.
Vermögen das man irgendwann, wie auch immer erlangt muss nicht zwingend alles verlieren. Das kommt auf die Art des Vermögens an und auch auf den Stand des Insolvenzverfahrens.
Der monatliche Pfändungsfreibetrag richtet sich nach der Pfändungstabelle des jeweiligen Jahres und ist in aller Regel deutlich höher als ALG II.
Wertvolles in Deinem Besitz wird gepfändet und alles Einkommen, dass Du je haben wirst, wird solange anteilsmäßig (so dass Du noch ein bisschen Leben führen kannst) auch gepfändet bis die Schulden getilgt sind. Deine Nachkommen erben dann die Restschulden und zahlen weiter. Du kannst Privatinsolvenz anmelden, dann wird Dir dabei geholfen.
Unternehmen können gleich Insolvenz anmelden, dann kommt jemand, der dem Unternehmen dabei hilft, das Geld aufzutreiben, durch Entlassungen, durch Verkauf, durch Auflösung des Unternehmens. Die Eigentümer des Unternehmens haften manchmal (je nach Unternehmensform) mit ihrem Privatvermögen mit.
