Wie schreibe ich eine Bewerbung für „Flüchtlinge“?
Mein Freund möchte gern ab Dezember arbeiten gehen. Er hat vom Jobcenter verschiedene Stellenanzeigen mit nach Hause bekommen. Eine Ausbildung kann er leider nicht machen da er nur Stufe A2 ist.. Eins von den Stellenanzeigen ist Maler (Er hat im Iran als Maler gearbeitet)
Ich weiß leider nicht wie ich so eine Bewerbung schreiben soll..
Hier ein paar Fakten über ihn:
Er ist 2016 nach Deutschland gekommen. Hat dann die ganze Zeit Integrationskurse gemacht. Im September hat er zum 4. mal versucht seine Prüfung für Stufe B1 zu bestehen aber ist wieder durchgefallen. Und nun hat er sich dazu entschieden arbeiten zu gehen. Er hat in seinem Land als Maler gearbeitet also hat er schon in dem Beruf Erfahrung. Sonst wüsste ich nicht was man schreiben sollte?
Könnt ihr mir helfen?
5 Antworten
Hallo,
Bewerbung ganz normal schreiben.
Oder er ruft Handwerker an und erklärt seine Situation. Dann kann er seine guten mündlichen Deutschkenntnisse zeigen. Am besten nach ein paar Tagen Probearbeit fragen. Einen Lebenslauf am besten gleich mitnehmen (mit Geburtsort und Staatsangehörigkeit).
Ich würde mir ein Buch über die Malerausbildung besorgen und vorher die Fachbegriffe aus diesem Beruf im Deutschen lernen.
Vielleicht ist ein EQJ möglich: https://www.arbeitsagentur.de/unternehmen/finanziell/foerderung-ausbildung
Ggf. hilft das:
Gruß
RHW
Ich würde an deiner Stelle eine ganz klassische Bewerbung schreiben, in der du natürlich dann auch auf die Erfahrungen in seinem Heimatland eingehst. Schildert so genau wie möglich, was er dort bereits alles gemacht hat!
Allerdings würde ich in diese Bewerbung irgendwo am Schluss auch schreiben, dass er beim Verfassen Unterstützung hatte und sprachlich halt noch Nachholbedarf hat. Zudem würde ich euch raten, dass ihr die Bewerbungen persönlich abgebt und du mitgehst, um im Zweifel übersetzen zu können. Auf diese Weise wäre einem potentiellen Arbeitgeber klar, worauf er sich einlässt und dass es an dem Punkt eben hier und da noch mal Probleme geben könnte. Gleichzeitig zeigt er so seinen Willen, zu arbeiten.
Und natürlich sollte er alles daran setzen, im Deutschen zunehmend sicher zu werden! Sprache ist und bleibt nun mal ein sehr wichtiges Mittel, um beruflich und zwischenmenschlich in einem neuen Land wirklich an- und voranzukommen. Also nicht nur zum Bestehen der Prüfungen üben, üben, üben, sondern vor allem dafür, dass er hier ein gutes, fröhliches Leben führen kann!
Normale Bewerbung schreiben und vielleicht noch anbieten, zwei oder drei Tage zur Probe kostenlos zu arbeiten, damit sich der Arbeitgeber von seinen Fähigkeiten überzeugen kann, da ja wahrscheinlich keine Zeugnisse vorhanden sind
Du willst ernsthaft reinschreiben, dass er nach drei Jahren die Sprache noch nicht wirklich beherrscht?
Ansonsten schreibt man eine Bewerbung für Flüchtlinge wie jede andere Bewerbung auch.
Zum vierten Mal in der B1-Prüfung gescheitert bedeutet für dich also "super Sprachkenntnisse"?
Mündlich 100% Schriftlich 50% Brief schreiben gescheitert
Ich hab gerade mal in eine Musterprüfung zum B1-Niveau Deutsch reingeschnuppert. Ganz ehrlich? Ich wette, daran würden sogar etliche Deutsche scheitern! Die setzt echt schon ein ziemliches hohes Niveau in unserer sehr anspruchsvollen Sprache voraus... Ist echt eine andere Kiste als z.B. bei Englisch, wo B1 ja dem Grundkurs beim Abi entspricht.
Nach einem Abitur hat man mit Grundkurs B2. B2/C1 mit Leistungskurs und/oder sehr guten Noten.
B1 hat man (etwa) nach der 10. Klasse.
siehe auch die Tabelle hier:
Ganz normal schreiben, wie du dich auch bewerben würdest
Bitte? Wo habe ich das gesagt? Er spricht super deutsch und kann zu seinen Terminen ohne Dolmetscher gehen. Nur schreiben ist grottig.