Wie schaffte es Alexander der Große das riesige Achämenidenreich zu besiegen bzw zu erobern?
4 Antworten
Auf dieser Frage rätseln die Historiker immer noch rum. Was allerdings bekannt ist, dass es im Achämenidenreich selber einige Instabilitäten durch Aufstände, Absetzbewegungen oder Intrigen in der Führungselite gab und dass Alexander in der Führung seiner Armee was Taktik, Motivation, Flexibiliät und Kreativität dem persichen König Dareios III deutlich überlegen war.
Die makedonische Phalanx, eine disziplinierte Infanterieeinheit, war den persischen Truppen überlegen, außerdem hatte Alexander talentierte Generäle und eine gut organisierte Logistik. Das Perserreich war bereits geschwächt durch interne Konflikte und Aufstände, Alexander nutzte taktische Brillanz, indem er innovative Manöver wie die Umfassung der feindlichen Flanken einsetzte und die Perser oft mit unerwarteten Zügen überraschte. Er setzte psychologische Kriegsführung ein, um Angst und Respekt bei seinen Gegnern zu erzeugen. Er gewann viele Städte durch Verhandlungen, bevor es überhaupt zu Kämpfen kam. Er motivierte seine Soldaten mit der Aussicht auf Reichtum und Ruhm und schuf ein Gefühl der Einheit und des gemeinsamen Ziels.
Alexanders Sieg war das Ergebnis einer Kombination aus militärischer Stärke, taktischem Geschick, psychologischer Raffinesse und der Schwäche des gegnerischen Reiches.
LG aus Tel Aviv
Viele sehen in Alexander einen Strategen und glänzenden Heerführer. Er wurde nachträglich von den Römern "geadelt".
Wenn man sich jedoch seinen Charakter, der überliefert wurde, sowie die Umstände genauer ansieht, hatte er sehr häufig einfach nur wahnsinniges Glück. Von Strategie keine Spur. Er ist Risiken eingegangen und diese haben sich ausgezahlt. Hätte auch anders kommen können. Das und die bereits erwähnten Umstände im Land sind m. E. der Grund.
In Filmen werden oft die vielen langen Lanzen gezeigt, die seine Armee mit sich herumgeschleppt hat. Diese Dinger müssen unglaublich schwer gewesen sein, vor allem auf den langen Märschen.
Aber Militärhistoriker haben in Experimenten herausgefunden, wie effektiv diese Waffe war, wenn sie in den Händen von geübten und disziplinierten Soldaten lag. Das Ergebnis war, dass es fast kein Gegenmittel gab. In Formation war diese Linie fast nicht zu durchbrechen. Es war ein Albtraum für jeden, der diesen Lanzen gegenüber stand.
Dazu kam die disziplinierte Kavallerie. Vor Alexander und vor seinem Vater war die Kavallerie ein wilder Haufen. Die beiden haben lange daran gefeilt, die Kavallerie schlagkräftiger zu machen und das funktionierte hervorragend durch Disziplin. Jeder Reite hatte seinen Platz im Gefecht. Niemand durfte da ausbrechen und eigene Wege gehen. Das machte die Kavallerie ein klein wenig langsamer, aber es erhöhte ihre Effektivität enorm.
Sogar die Spanier unter Cortés haben noch immer in der gleichen Phalanx angegriffen, als sie das Aztekenreich eroberten. Mit nur 16 Pferden hat Cortés die Indianer vom Schlachtfeld gefegt, weil seine Reiter in Formation angegriffen haben.
Alexander hatte natürlich sehr viel mehr Reiter und wenn man sich vorstellt, dass da keiner ausgeschert ist, dann muss das für die Verteidiger ein unglaublicher Anblick gewesen sein. Dazu kam, dass die Gegner oft nur leichte Infanterie einsetzten und die Kavallerie konnte sich nicht mit der disziplinierten Truppe von Alexander messen.
Alexander war zudem ein Meister der Taktik. Er analysierte die Schwächen seiner Feinde und griff oft überraschend oder an unerwarteten Stellen an. In der Schlacht bei Issos und der Schlacht von Gaugamel gelang es ihm, die zahlenmäßig überlegenen Perser durch geschicktes Manövrieren und Flankenangriffe zu besiegen.
Der persische Großkönig Darius war unter seinen Leuten nicht besonders beliebt und zudem auch noch militärisch unerfahren. Im Gegensatz zu früheren Achämenidenherrschern fehlte es ihm an Charisma und innerer Stärke, die nötig gewesen wären, um Alexander energisch entgegenzutreten. Er floh vom Schlachtfeld und hat so jeglichen Führungsanspruch unter seinen Leuten verloren.
Alexander stellte sich selbst als Befreier der unterdrückten Völker im persischen Reich dar, was ihm die Unterstützung in den eroberten Gebieten sicherte. Auch nahm er den Titel des persischen Königs an und respektierte die persische Kultur, was den Übergang der Macht erleichterte.
Dann hat er sich Verbündete unter den einheimischen Fürsten gesucht und klug geheiratet. Besser ging es eigentlich nicht. Cortés muss ein großer Fan von ihm gewesen sein und alles über ihn gelesen haben. Denn der hat es bei den Azteken ganz genauso gemacht.