Wie rettet man Personen bei einem Wohnungsbrand in einem Hochhaus im z. B. 22 OG? Die Drehleiter kommt ja nicht so weit hoch, wie würde man da Personen retten?
6 Antworten
Ein Hochhaus dieser Größenordnung unterliegt hierzulande zum Glück sehr strengen Brandschutzvorschriften.
Ein solches Hochhaus hat mehrere Treppenhäuser die mit Brandschutztüren zu den Wohnungen abgetrennt sind. Im Treppenhaus darf zudem kein brennbares Material sein.
In so fern kommt man in den meisten Fällen durch das Treppenhaus also immer sicher raus bzw. von der Feuerwehr rausgebracht werden.
Am einfachsten durchs Treppenhaus.
Dazu wird unten ein Lüfter vor den Eingang gestellt welcher Luft ins Treppenhaus drückt und somit vorhandenen Rauch raus drückt und auch verhindert das mehr Rauch rein kann.
Dafür ist natürlich wichtig dass die Brandschutztüren schließen damit man dem Feuer keine frische Luft zuführt.
Gebäude dieser Größenordnung haben mehr als ein Treppenhaus. Das Zauberwort heißt Redundanz.
Abgesehen davon darf es bei so großen gebäuden kein brennbares Material im Treppenhaus geben... Damit es im Treppenhaus nicht brennen kann.
Um Opfer durch einen verrauchten Flur zum nächsten Treppenhaus zu bekommen gibt es zb auch Fluchtmasken, die zieht man der Person über und die haben einen kleinen Filter um für ein paar Minuten das schlimmste abzuhalten. > Die können aber auch Panik auslösen.
Sollte es wirklich gar keine andere Option mehr geben, wäre auch eine höhenrettung aus dem darüber liegenden Stockwerk eine Option.
Also dass sich ein Feuerwehrmann vom Fenster darüber abseilt, den zu rettenden in einen Klettergurt setzt und dann mit auch nach unten nimmt.
Dafür muss die zu rettende Person aber verhältnismäßig kooperativ sein, sonst wird es für den Retter zu gefährlich.
Das mit der Fluchthaube ist mir bewusst.
Stimmt, wäre auch eine Option. Dennoch bin ich froh, dass ich in einem Ort als Feuerwehrler aktiv bin, wo ich solche Rettungsaktionen nicht durchführen muss, da es bei uns maximal 8 Stock gibt.
Ich war zwar nur in einer Dorf-Feuerwehr, aber wir mussten Höhenrettung üben, da es bei uns eine betreute Wohneinrichtung gab nur auf dem Papier mit der dlk erreichbar war.
Lüfter vor den Eingang gestellt
Der dir genau NULL nutzt wenn du keine Abluftöffnung hast. Taktische Ventilation ist nicht so simpel wie so Mancher denkt. Macht irgendjemand an der falschen Stelle ein Fenster oder eine Tür auf geht das ganz schnell mal in die Hose.
Wenn er aber schon mit der Leiter als Lösung ansetzt, kann man davon ausgehen, dass das Treppenhaus bzw. die unteren Etagen nicht begehbar sind.
Wenn möglich über den Innenraum, hubschrauber oder im schlimmsten Fall gsrnicht, wüsste nicht wie es sonst gehen sollte. (In meinem Ort gibt es nur maximal 8 Stock Häuser)
Im Grunde gilt: Selbst Schutz vor Fremd Schutz, wenn es für die FW Leute zu gefährlich ist, muss man leider Opfer bringen, um sein Leben zu schützen, auch wenn es traurig klingt.
Ist doch aber besser als die Leute einfach verbrennen zu lassen
Sprungtücher sollte es eigentlich nicht mehr geben, zu gefährlich und zu personalaufwändig. Dafür gibt es luftgestützte Sprungkissen.
Aber sowohl Tuch als auch Kissen sind bis maximal 8m Höhe zu gebrauchen, darüber wird's zu gefährlich.
Kannst du bei der Höhe vergessen, da bist du nicht gerettet, sondern tot.
Richtig, man muss zwischen Sprungtuch und Sprungretter unterscheiden. Bei einem Sprungtuch werden 16 Personen benötigt, die es in Schulterhöhe stramm ziehen müssen. Und trotzdem ist die Gefahr des Durchschlagens sehr hoch, so daß aus dem Sprungtuch schnell ein Leichentuch werden kann.
Nach den BauO der Länder muss jedes Gebäude zwei voneinander unabhängige Rettungswege haben. Davon kann bei Gebäuden, die keine Hochhäuser sind, der zweite Rettungsweg über Gerät der Feuerwehr gehen, so entsprechendes Gerät bei der Feuerwehr vorhanden.
Hochhäuser im Sinn der BauO sind Sonderbauten für welche es gesonderte Vorschriften Hochhausrichtlinie gibt. Hier gibt es baulich zwei von einander unabhängige Rettungswege, da die nicht mehr über Gerät der Feuerwehr (Leitern) sichergestellt werden können.
Die Rettung von Personen ist nicht die einzige Problemstellung bei Hochhäusern.
Ein Grund mehr, die Trabantenstädte auf den Prüfstand zu stellen und ggf. rückzubauen.
Warum? Okay die sind in der Regel nicht besonders schön.
Deutlich mehr Probleme aus Sicht der Feuerwehr bereiten aber nicht die paar Hochhäuser. Ich habe deutlich mehr Manschetten wenn es in ein ewig altes EFH geht, in dem vielleicht hundert mal umgebaut worden ist und wo die Orientierung fast unmöglich ist. Moderne Häuser sind in aller Regel deutlich übersichtlicher.
Vielleicht über das Dach nach unten ins Fenster rein, da 22.OG für ein Sprungpolster wahrscheinlich schon deutlich zu hoch wäre..
Wäre auch mein 1. Gedanke gewesen, was würdest du machen wenn es auch im Treppenhaus brennt?