Wie mit Skin Pickern umgehen?
Meine Kollegin leidet unter Skin Picking. Ich denke, dass sie das gar nicht mitbekommt, aber sie kratzt sich wirklich den ganzen Tag das Gesicht auf. Ich habe sie einmal nett drauf angesprochen, worauf sie aber nicht sonderlich gut reagiert hat. Ich habe mich ein wenig erkundigt und ich denke , dass es für die Betroffenen nicht einfach ist.
Ich möchte sie natürlich nicht verletzen, und es bringt auch nichts wenn ihr das Ganze so unangenehm ist, das sie mauert. Auch ist mir ein gutes Arbeitsklima wichtig.
Aber es ist schon schwer zu ertragen. Ununterbrochen dieses Geknibbel, dieses Gezappel, oft isst sie das was sie sich vom Gesicht gepult hat. Wenn ich ihr das sage, schämt sie sich sicher. Aber es ekelt mich!
Gibt es Skin Picker hier? Wie würdet ihr darauf angesprochen werden wollen?
Natürlich freue ich mich auch von nicht-betroffenen über Rat!
Liebe Grüße
2 Antworten
Ich hatte in der Pubertät mal so eine Zeit und war immer sehr genervt, wenn meine Mutter was gesagt hat. Ich hab das ja nicht gemacht, um sie zu ärgern, sondern weil mich meine Pickel gestört haben.
Ich kann nicht mit Sicherheit sagen, was ich gerne gehört hätte, aber ich weiß, dass gewaltfreie Kommunikation die Offenheit für schwierige Themen sehr fördert. Sprich: konzentrier dich auf deine Bedürfnisse, nicht auf einen Vorwurf. Es geht dir nicht darum, sie runterzumachen, sondern um ein angenehmes Arbeitsklima, um entspanntes Teamwork.
Auf der anderen Seite ist sie nicht für deine Gefühle verantwortlich. Es ist deine Entscheidung, dich zu ekeln. Per se ist weder Haut noch Blut noch was auch immer etwas ekelhaftes, deine Einstellung dazu entscheidet über dein Gefühl. Du kannst sie darum bitten, etwas zu ändern, es steht dir aber nicht zu, es zu fordern, bloß weil du es nicht magst. Sprich es an, stärke ihr den Rücken, wenn sie z.B. nervös ist, und arbeite an deiner Gelassenheit. Dann entspannt sich auch das Problem. Und wer weiß, vielleicht ist sie ja auch deshalb so nervös, weil sie spürt, dass du etwas an ihr ablehnst ;) Du musst sie ja nicht abknutschen, drück ihr einfach mal deine Wertschätzung aus. Wirkt manchmal Wunder.
Dass es ein Problem ist, ist ja längst bekannt, der Haken ist die weitere Herangehensweise. Die Frage - um dein Beispiel aufzugreifen - wäre: warum kackt jemand ins Geschäft? Ist er ein Störenfried? Inkontinent? Ein Hund? Geht es darum, Ärger zu machen, oder weiß derjenige es einfach nicht besser? Lohnt es sich, wütend zu werden? Tut es nämlich selten.
Meinem Text kann man entnehmen das ich sie nett behandle.
Und nein, es ist nicht bloß eine subjektive Entscheidung Eiter, Blut und Krusten zu essen eklig zu finden.
Ich find's ja lieb, dass du mir so eine lange Antwort geschrieben hast und dir Zeit genommen hast, aber das ist doch eine sehr einseitige Betrachtungsweise. Man muss gegenseitig Rücksicht aufeinander nehmen.
Ich höre heraus, dass du meine Aussage als ein "selber schuld" auffasst und das nicht sein willst - und da stimm ich dir total zu! Es ist wichtig, euch beide anzusehen, wie ihr die Situation verbessern könnt. Allerdings bist du im Moment diejenige, die die Kraft dazu hat, denn sie hat andere Probleme und erkennt deine Wünsche nicht. Du hast aber die Möglichkeit, eine neue Herangehensweise zu formulieren. Zugleich bist du nicht diejenige, die betroffen ist, und kannst ihr nicht vorschreiben, was sie tun muss - denn ob du es glaubst oder nicht, ihre Handlungen sind für sie die aktuell beste Möglichkeit, mit ihrem Leben umzugehen. So wie es für dich am einfachsten ist, einen etablierten Konsens als naturgegeben darzustellen, um dich zu verteidigen gegen einen scheinbaren Angriff. Verstehst du, was ich damit sagen will?
sag einfach sie soll damit aufhören. soll se beleidigt sein. die soll das lieber nur zuhause machen!
also wenn eine ins geschäft kaka macht ist das dann auch ok weil kaka ja nix schlimmes is?