Wie lange braucht eine Katze um sich an ihren Besitzer zu gewöhnen?

11 Antworten

Ganz unterschiedlich. Meine Kätzchen haben sich innerhalb von einer halben Stunde eingewöhnt. Dann lag die eine schon schnurrend bei mir auf dem Bauch. 

Am besten du lässt sie am Anfang in Ruhe und zeigst ihr nur Futter, Wasser und das Katzenklo. Dann wird sie schon von selber zu dir kommen.

... ich bin so aufgeregt.

Kann ich gut verstehen. Es ist ja auch etwas Besonderes, wenn ein neues Mitglied Einzug in die Familie hält.

Als wir unsere beiden in menschlicher Obhut geborenen Kätzchen bekamen, waren die 15 Wochen alt (nein, keine Geschwister). Daher brauchte es nur ein paar Stunden, bis die beiden sich uns näherten und Kontakt suchten.

Bereits am nächsten Tag haben beide unter Aufsicht den Garten erkundet und wurden auch umgehend daran gewöhnt auf eine Ultraschallpfeife zu reagieren und diese mit Futter und einer offenen Haustür zu verbinden. So kommen unsere Freigänger zuverlässig auf Pfiff nach Hause.

Bei uns wird die Katze nicht einfach hochgenommen und geknuddelt ob sie will oder nicht, sondern bei uns wird gewartet, bis die Katze kommt, Nähe sucht, Streicheleinheiten, das Bürsten des Fells abfordert oder zum Spielen auffordert.

Selbst eine ältere, anfangs sehr scheue, verwilderte Streunerin hat sich uns innerhalb weniger Wochen eng angeschlossen und sucht ihrerseits den Kontakt um gekrault zu werden.

Meiner Erfahrung nach, reagieren die Tiere vor allem auf die geistige Haltung des Menschen ihnen gegenüber. Bei uns werden Tiere zu nichts gezwungen, in ihrer Persönlichkeit respektiert und sie danken es uns mit Vertrauen, Zuneigung und Anhänglichkeit.

Das ist ganz unterschiedlich.

Mein Lucky hat sich z. B. Sehr schnell eingewöhnt (hat 2 Tage gedauert). Und das mit einem Hund der ihm völlig fremd war...

Das er sich so schnell eingewöhnt hat, ist bestimmt auch weil ich ihn auf dem Arm hatte wo er gerade mal die Augen offen hatte. Da wussten wir aber noch gar nicht das er unser 2. Tierisches Familienmitglied wird :)

Hallo,

Wieso denn nur eins? :(

Bitte nimm noch ein zweites Kitten mit dazu, ein Geschwisterchen z.B., dass Katzen Einzelgänger sind, ist leider immer noch ein weit verbreiteter Mythos. Tatsächlich sind Katzen lediglich Einzeljäger, die außerhalb der Jagd sehr gerne den Kontakt zu Artgenossen pflegen.

Katzen, die ihr Dasein in Einzelhaltung fristen müssen, können früher oder später Verhaltensstörungen entwickeln. Dazu gehören z.B. Unsauberkeit, Aggression, Depression, Zerstörungswut und extreme Anhänglichkeit. Häufig kommt es vor, dass Katzenbesitzer solche Verhaltensstörungen nicht einmal erkennen bzw. diese mit der Einzelhaltung in Verbindung bringen. Da gilt die Katze dann als niedlich, wenn sie ihren Dosenöffnern die ganze Zeit auf die Pelle rückt, und als faul, wenn sie nur teilnahmslos rumliegt.

Erst letzte Woche habe ich mich im Tierheim mit einer Frau unterhalten. Sie war auf der Suche nach einer Zweitkatze, da eine Katzenpsychologin bei ihrer einjährigen Katze diagnostiziert hatte, dass sie sich die Haut wund leckt, weil sie unter der Einzelhaltung leidet. Einzelhaltung kann also nicht nur zu psychischen, sondern auch zu physischen Problemen führen - und das schon anch kurzer Zeit.

Was für ausgeachsene Katzen gilt, gilt für Kitten umso mehr. Kitten befinden sich noch in der Entwicklung, sie brauchen Artgenossen, um ausreichend sozialisiert zu werden. In der Sozialisierungsphase lernen Kitten, wie sie mit ihren Artgenossen umgehen müssen. Sie lernen zu erkennen, wann einer Katze etwas gefällt bzw. nicht gefällt. Auch lernen sie ganz simple Dinge, wie z.B., dass Krallen wehtun oder wie man sich gegenüber anderen Katzen verhält.

Aber ein Artgenosse ist nicht nur für den Lerneffekt des Kittens nötig, sondern auch für die Beschäftigung. Ja, Kitten schlafen viel, aber sie haben auch unglaublich viel Energie, die sie auch loswerden wollen. Und diese wollen sie nicht loswerden, wenn es dem Menschen passt, sondern wenn es ihnen passt. Wenn ein Kitten um drei Uhr morgens spielen will, dann will es das. Um ein Kitten auslasten zu können, müsste man sich mindestens fünf Stunden täglich aktiv mit diesembeschäftigen, das macht wohl kaum ein Mensch.

Mir stellt sich daher die Frage, woher das Kitten kommt? Offenbar ja nicht aus dem Tierschutz oder von einem seriösen Züchter, denn diese geben ihre Kitten frühestens mit einem Alter von zwölf Wochen und eben nicht in Einzelhaltung ab. Zudem sind sie bei der Abgabe mehrmals entwurmt, zweimal geimpft, gechippt und natürlich gesund.

http://www.schwarzzucht.de/

Kommen wir nun zu deiner eigentlichen Frage.

Wenn du die beiden Kätzchen morgen abgeholt hast, stellst du die Transportbox(en) erstmal in eine Raum deiner Wahl, das Wohnzimmer würde sich hier anbieten. In diesem Raum sollte alles vorhanden sein, was die beiden benötigen, also Kratz- und Versteckmöglichkeiten, Spielzeuge, Katzenklos und Näpfe. Öffne dann die Transportbox(en), setze dich zur Seite und lasse die beiden eine Teil ihres neuen Reviers ganz alleine erkunden. Auf diese Weise können sich die Kitten langsam an die neue Situation gewöhnen, denn ein Umzug ist immer mit viel Stress verbunden. Sie müssen sich an die neue Umgebung, an die neuen Gerüche sowie Geräusche und an die neuen Menschen gewöhnen. Einem kleinen Kitten mutet man schon sehr
viel zu, wenn man es gleich die ganze Wohnung begutachten lässt.

Am nächsten Tag öffnest du dann die Tür und lässt die Kitten selbstständig den Rest der Wohnung erkunden. Lass ihnen Zeit, dränge sie zu nichts. Wenn du merkst, dass sie sich schon ganz gut zurechtfinden, kannst du ihnen immer mal wieder Leckerlis zuwerfen oder sie zum Spielen animieren. Komme ihnen dabei aber nicht zu nah (wenn sie fauchen oder sich zurückziehen, warst du zu nah), wenn sie zu dir wollen, dann werden sie auch zu dir gehen. Bei einigen Kitten geht das schneller, bei anderen daurert es eine Weile. Jedes Kitten hat sein eigenes Tempo, das solltest du respektieren.

Habe Geduld, auch wenn man so ein Kätzchen am liebsten sofort abknutschen würde. ;) Und belies dich bitte nochmal zur artgerechten Haltung von Katzen, das sollte man immer tun, bevor man sich ein Kätzchen ins Haus holt.

Liebe Grüße

Woher ich das weiß:Hobby – Bin selbst Hunde- & Katzenbesitzerin & arbeite im Tierheim.
:) - (Tiere, Katze) :) - (Tiere, Katze)

Wie lange braucht eine Katze um sich an ihren Besitzer zu gewöhnen?

Das hängt AUSSCHLIESSLICH von dir ab. Je "natürlicher" - und zwar "natürlich aus der Sicht der Katze" - du die Katze behandelst, desto leichter fällt es ihr, sich auf dich einzulassen. 

  • Wenn du sie beispielsweise die ganze Zeit angrabbelst, hochnimmst und hinter ihr herrennst, wird sie sich instinktiv eher scheu und abwartend verhalten. Das liegt daran, dass ihre Instinkte sie vor dir warnen, weil du dich unnatürlich verhältst.
  • Wenn du sie aber in Ruhe lässt, dich selbst ruhig verhältst, die Katze nur dann und solange anfasst, wie sie es selbst bestimmt (du wirst es daran merken, dass sie zu dir kommt und sich anfassen lässt, ohne sich zu ducken oder anderweitig auszuweichen; ja, wenn sie sich deiner Hand sogar entgegen reckt), ...   

... kurz gesagt: Wenn du dich wie eine "natürliche Katzen-Mutter" verhältst, dann wird sie sehr schnell (schon innerhalb weniger Tage) die Scheu verlieren, dich als ihre Ersatz-Familie akzeptieren und ganz instinktiv den ganzen Tag hinter dir herlaufen, um deinen Schutz zu suchen und zu beobachten, was du gerade machst bzw. von dir zu lernen.  

Tipp: Ich lasse meinen Katzen immer die letzte Entscheidung selbst, ob sie sich anfassen lassen wollen oder nicht. Dazu halte ich die offene Hand seitlich neben ihrem Kopf in etwa 2-5 cm Abstand still. Drückt die Katze sich allein dagegen, will sie gestreichelt werden. Reagiert sie nicht oder weicht sie sogar aus, ist das ein klares "Lass mich!"

Genauso geht es mit dem Aufhören: Sobald die Katze genug hat, wird sie "weich". Sie drückt sich nicht mehr gegen die Hand, sondern man hat das Gefühl, dass man nur noch die Haarspitzen des Fells erwischt, wenn man streicheln will. Das ist das ultimative Zeichen, dass sie genug hat. Und dann lasse ich sie in Ruhe. (Ganz egal, ob sie dann weggeht oder nicht.)

Die einzige Ausnahme davon: Springt mir eine Katze auf den Schoß, während ich sitze, oder auf den Bauch, während ich liege, ist das eine Aufforderung zum Anfassen (und Spielen).