Wie kriege ich wieder Vertrauen in meinen Hund?
Hey,
Mein Chihuahua hat leider eine schlechte Erfahrung gemacht beim Gassi gehen. Eine Person ist auf uns los gerannt und hat sie weggeschubst. Die arme hat jetzt wieder Angst. Sie war ein Angsthund weil sie misshandelt wurde. Daher habe ich sie vor ca. 1 Jahr zu mir genommen als Baby. Sie hat jetzt wieder Angst vor Menschen. Sie lässt mich zwar streichen, tragen usw. aber mehr auch nicht. Sie kommt nicht mehr zu mir wenn ich sie rufe und sie liegt nur rum und schläft wie ein Baby ;(. Was kann ich tun das sie wieder etwas glücklich ist und mir wieder mehr vertraut?
LG
6 Antworten
Das tut mir leid - Menschen gibt`s...:(
Ich rate dir zu Bachblüten...
Lass` dir in der Apotheke ein sog. "Einnahmefläschchen" zubereiten mit den Essenzen
- Larch (für Selbstvertrauen und Mut) sowie
- Mimulus (bei Schüchternheit und Ängstlichkeit) und
- Star of Bethlehem (nach Traumata und Schocks)
Lass es ohne Obstessig oder Alkohol zubereiten - dient beides der Konservierung, aber wenn du nur ein kleines Fläschchen nimmst, hält das auch so eine Zeitlang...
Gib ihr von dieser Mischung 3-4mal täglich jeweils 4 Tropfen ins Mäulchen (hinter die Lefzen).
Ich wünsche deinem Hündchen und dir alles Gute - und viel Erfolg ! ;)
Apotheke war nicht mehr notwendig alles ist wieder normal mit ihr. Wir spielen jetzt zusammen und ich verbringe die Tage erstmal mit ihr um sie aufzumuntern und beruhigen. Sie geht jetzt voll ab beim Spielen ;)
Wenn sie jetzt beim spielen richtig Freude hat, so würde ich gerade vor einem Spaziergang mit ihr spielen, da wirken dann noch die Hormone beim Spaziergang nach 👍😊
Der wichtigste Eckpfeiler bei Hunden, die Unsicherheit oder gar Angst zeigen ist Vertrauen. Damit liegst Du schon komplett richtig. Allerdings geht es hier eher darum, das der Hund Dir vertraut.
Bei diesen Hunden bin ich immer dafür, dem Hund etwas beizubringen, was er in "Notfällen" selbst anwenden kann, einerseits weil er lernt sich damit auch selbst zu helfen und andererseits weil Du dann damit auch "informiert" wirst über seinen momentanen Emotionszustand.
Diese Sachen aber müssen trainiert werden, damit der Hund es annehmen kann, er lernt damit Schritt für Schritt hinter "Mama" ist es sicher.
Bring ihm ein "hinter" bei. Mit dem Training fängst Du zu Hause an, also da wo keinerlei Ablenkung ist. Stell Dich einfach in den Raum und laß ein Leckerchen hinter Dir fallen. Kommt der Hund dann schon in eine Erwartungshaltung das hinter Dir ein Leckerchen runterfällt, fügst Du kurz bevor das Leckerchen fällt das Wort welches Du nun in Zukunft nutzen möchtest, hinzu.
Z.B. hinter oder Back oder was auch immer Du möchtest, nur wenn Du Dich einmal für ein Signal entschieden hast, so bleib bitte auch dabei.
Wenn das zu Hause super klappt dann verlegst Du das Training nach draußen, aber zu Anfang erst da wo keine Ablenkung herrscht. Z.B. in den Abend- oder frühen Morgenstunden, wo sehr wenige oder kaum Leute auf der Straße sind.
Je nach Wohngegend, bei uns war es früher Stadtgebiet, hab ich das zumeist recht spät Abends gemacht, weil es da am friedlichsten draußen war.
Dort gehst Du genauso vor, wie in der Wohnung. Je nach Verhalten des Hundes solltest Du da eventuell sehr hochwertige Leckerchen nehmen, welche die er nicht unbedingt immer bekommt, aber sehr gerne mag.
Also hinstellen und auch da erst wieder einfach so nen Stückchen fallen lassen. Wenn er da schon recht schnell bemerkt was Du von ihm möchtest, dann wieder der selbe Ablauf. Kurz bevor Du das Leckerchen fallen lässt das Signal aussprechen.
So steigerst Du die Ablenkung schrittweise, fachlich nennt man das ein Verhalten generalisieren, bis zu den Punkten wo Menschen auf Euch zukommen.
Je nach Verhalten des Hundes würde ich sogar gestellte Situationen nutzen.
Klappt es bis dahin sehr gut, könntest Du einen Bekannten oder einen Nachbarn bitten mal mit etwas schnelleren Schritten auf Euch zuzulaufen. Schon da wo diese Person noch etwas weiter weg ist, würde ich das Signal geben zum hinter Dich stellen.
Klappt das gut, wird die Entfernung schrittweise verringert.
So lernt der Hund, das Du als Barriere zwischen dem "Angreifer" und dem Hund fungierst und ihn beschützt.
So lernt der Hund Dir zu vertrauen und weiß sich notfalls auch selbst zu helfen indem er sich selbständig hinter Dich stellt.
Bitte bedenken, dass Angst eine starke Emotion ist und das nicht von heute auf morgen klappen wird, denn es werden für jegliches Verhalten im Gehirn Bahnen angelegt (vereinfacht ausgedrückt).
Diese werden genutzt um in Situationen wie Angst z.B. sich selbst zu beruhigen.
Die 4 grundlegendsten Verhaltensweisen sind:
Freeze = erstarren, einfrieren
Fiddle about/Flirt = Übersprungsverhalten/Beschwichtigungsverhalten
Flight = Flüchten
Fight = Kämpfen
Das Freeze (erstarren, einfrieren) kann je nach Intensität der Emotion manchmal nur kurze Momente auftreten, fraglich ob Du das auch rechtzeitig wahrnimmst und demnach schon darauf reagieren kannst und ihm ein hinter Dich stellen dann auch anbietest.
Das Fiddle about zeigt sich oft in einem über den Boden schnüffeln, nervöses hin- und her laufen, das Flirt indem der Hund blinzelt, sich über die Schnute leckt, mit der Route die Analregion bedeckt, den Rücken rund macht, die Ohren anlegt.
Wichtig bei unsicheren oder gar ängstlichen Hunden ist es, den Hunden Halt zu geben, sie nicht im Stich zu lassen und sie nicht ihrer Angst auszusetzen.
Auch Suchspiele, welche natürlich zu Anfang so leicht sind das er die Leckerchen auf Anhieb findet, geben Selbstvertrauen, Zerrspiele die der Hund gewinnt stärken sein Vertrauen in sein eigenes Verhalten.
Ich fördere auch gerne selbständiges handeln meiner Hunde, denn genau das zeigt uns sehr schön auf, was dem Hund am besten hilft und darauf kann man ruhig eingehen und das weiter fördern.
Ein Team werden und Du der Fels in der Brandung, das braucht er nun. ;-)
Vertrauen erreichst Du nur wenn sich der Hund auf Dich verlassen kann. Er hat jetzt leider wieder die Erfahrung gemacht dass es nicht so ist.
Ich frage mich wie so etwas passieren kann ? An mich kommt niemand so nah heran dass er meinen Hund "schubsen" kann. Das verhindere ich schon im Vorfeld.
Lass den Hund von Tierarzt durchchecken um auszuschliessen dass er irgendwie verletzt ist. Und dann - einfach besser aufpassen dass solche Situationen nicht passieren. Weder Menschen noch fremde Hunde an Deinen Hund heranlassen.
lasse sie tierärztlich abchecken. Denn aufgrund der sehr oft mißgebildeten Schädel ( offenen Fontanellen, Wasserkopf) mit ihren schweren gesundheitlichen Schäden dadurch, sollte abgeklärt werden, ob da alles in Ordnung ist
Wie alt ist der Hund? Hat sie sonst auch immer schon viel geschlafen? Ich frage, weil Chis nicht unbedingt robust sind. Hat sie sich evtl verletzt?
Benimm dich normal. Ist sie futtermotiviert, oder eher auf Spielzeuge? Wie hast du in der Vergangenheit mit ihr gearbeitet? Fang wieder von vorne an, genau so als du sie bekommen hast. Sie wird sich erninnern. Halte dich an die gleichen Routinen, wie sonst auch.
Sie ist jetzt im November 1 Jahr alt. Ja nach dem Gassi gehen ist das üblich mit dem Schlaf da sie sehr viel läuft. Habe sie schon abgetastet ob sie irgendwo sich verletzt hat oder irgendwo reagiert. Hat sie nicht. Werde versuchen wieder mit ihr zu spielen da sie als sie noch ein Baby war oft mit mir gespielt hat.
Manche Hunde reagieren nicht, wenn sie verletzt sind. Und beim Abtasten merkt man auch nicht alles. Wenn das Verhalten bleibt könnte es schon Sinn machen, sich das mal genauer anzuschauen. Vielleicht auch bei Physiotherapeut*innen oder so.
Danke dir - sehr lieb! Ich gehe jetzt mal zur Apotheke.