Wie konvertiert/wird man Jude/jüdin?

4 Antworten

Ja. Das Judentum wird durch Geburt weitergeben oder durch Giur („Konversion/Übertritt“). Der Giur erfolgt nach einem längerfristigen Prozess vor einem anerkannten Rabbinatsgericht.
https://www.zentralratderjuden.de/service/faq/
„Da es im Judentum keine Missionierung gibt, sind Konversionen ein sehr persönlicher und intensiver Prozess“, teilt Nils Lange mit, Pressesprecher des Zentralrats der Juden in Deutschland. Um zu konvertieren, müssen Interessierte zunächst eine Gemeinde finden, der sie als Gäste beitreten können. Anschließend müssen die Konvertierenden unter anderem die hebräische Sprache lernen und die Tora lesen.
Ist der Unterricht abgeschlossen, prüfen drei Mitglieder des Rabbinatsgerichts die Gründe der Konversion und wie viel die Interessenten gelernt haben. Wenn das bestanden ist, folgt das rituelle Bad, das den Übertritt besiegelt. Männer, die konvertieren wollen, müssen sich im Laufe des Prozesses auch beschneiden lassen. „Nach einer anerkannten Giur ist jemand ein vollwertiges Mitglied der Gemeinde“, so Lange.
https://www.braunschweiger-zeitung.de/region/article238937971/Die-Giur-So-viele-Menschen-konvertieren-zum-Judentum.html

Bikepacking  17.01.2025, 02:48
müssen die Konvertierenden unter anderem die hebräische Sprache lernen

Das war noch nie Bedingung. Man muss aber die hebräische Schrift lesen können, da die Gebete auf hebräisch gesprochen werden. Zu verstehen was man betet, ist eine andere Sache, nicht Bedingung. Aber im zB "Siddur Schmah koleinu" (Gebetsbuch) steht rechts das Gebet auf hebräisch und links die Verdeutschung.

Hier erhältlich: https://morascha.ch/produkt/siddur-schma-kolenu/
Benutze den selber. Da steht auch am Anfang des Buches auch drin, wie welcher hebräische Buchstabe wie ausgesprochen wird.
Lesen lernen ist einfach und geht auch ziemlich schnell.

Ist der Unterricht abgeschlossen, prüfen drei Mitglieder des Rabbinatsgerichts die Gründe der Konversion und

Nicht ganz, aber fast richtig.

Es gibt während der Giyur Zwischenprüfungen, Da kommen 3 deutsche Rabbiner zusammen und überprüfen noch einmal die Ernsthaftigkeit. Gab ja schon eine Menge Betrueger, die uebertreten wollten, auch Christen, dkie "zweigleisig" fahren wolllten, also auch Betrueger.
Erst zum Abschluss muss einer der Prüfrabbiner ein israelischer Rabbiner dabei sein, sonst wird die Prüfung international nicht anerkannt.

Das geht nur, wenn man von einem Rabbinat in der Synagoge angenommen wird. Zuvor muss man beweisen, dass man es wirklich ehrlich meint. Man muss jüdische Gebräuche verstehen, den Kalender mit seinen verschiedenen Feiertagen lernen, am Gottesdienst teilnehmen usw. Das dauert eine ganze Weile.

Ist man konvertiert, gehört man genau so zum jüdischen Volk wie jeder geborene Jude. Das ergibt sich aus der Bibel: die Moabiterin Ruth gehörte ebenfalls einem fremden Volk an, wurde aber Teil des Volkes Israel und schließlich eine Vorfahrin von König David (und damit auch von Jesus, wenn man die christliche Perspektive einbeziehen will).

Streng genommen war auch der Stammvater Abraham kein geborener Jude. Er wuchs in einem polytheistischen Umfeld im heutigen Irak auf und wandte sich Gott erst zu, als dieser ihn zu sich rief.

Geistiger Jude kann man nur mit der Hilfe Gottes durch seinen Geist werden. Israel und das Judentum hat zwar die längste Tradition, aber ist heute nicht mehr Gottes Volk, sind nicht in den neuen Bund aufgenommen


Bikepacking  17.01.2025, 02:32

Jude werden ist in der Torah sehr genau beschrieben. Da steht nichts vom geistigen Juden. Es gibt nur Juden und Nichtjuden.