Mutter Jüdin Vater Moslem?

8 Antworten

Als Muslim stelle ich immer wieder fest, dass sich, vor allem die Muslime, vor und bei der Heirat nicht richtig verhalten. Er hätte auf jeden Fall mit ihr die Kindererziehung im Ehevertrag regeln müßen. Im Islam ist der Vater für die religiöse Erziehung der Kinder verantwortlich.

Sollten sie nicht verheiratet sein, dann kann er nichts bestimmen, er kann sich nur etwas wünschen. Und auf alle Fälle wäre es spätestens  jetzt an der Zeit eine gemeinsame Lösung für das Kind zu suchen.

Erstmal - Wir leben in einem freien Land: Hier darf jeder jeden heiraten wie er möchte und mit ihm/ihr auch Kinder bekommen. Auch in der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte ist das so festgehalten (Art. 16).

Dann: Nach jüdischen Recht (Halacha) ist das Kind jüdisch (Religion wird von der Mutter weitergegeben), obwohl die beiden eigentlich nicht hätten heiraten sollen, nach dem islamischen Recht (Scharia) ist die Heirat hingegen unproblematisch, Kinder haben aber die Pflicht Muslime zu sein. Also ein bisschen kniffelig das Ganze...

Wie sieht denn die jüdische Bekannte das, ist ihr die Konfession des Kindes egal oder würde sie es lieber jüdisch erziehen? Grundsätzlich sollte man sich da doch einig werden...

Da das Kind qua Geburt aus jüdischer Perspektive jüdisch ist und ein Austritt aus der Religion prinzipiell nicht möglich ist, wird das Kind -wenn ich das richtig interpretiere- ganz gleich der religiösen Erziehung mit Verweis auf die Mutter sich auf das Judentum berufen dürfen und innerhalb der Gemeinschaft auch Anerkennung finden, während es bei Bestätigung des islamischen Glaubensbekenntnisses genauso muslimisch sein kann.

Solange das Kind also nicht entscheidungsfähig ist wird die Konfession sicherlich umstritten bleiben. Danach verlieren die Eltern ohnehin an Einflussgewalt. Ob man die spätere individuelle Entscheidung durch frühkindliche Erziehung beeinflussen möchte ist die Frage. Ich persönlich würde immer zu einer säkularen Erziehung raten bei der offen mit der Interreligiösität der Familie umgegangen wird und das Kind wenn es möchte in beide Richtungen reinschnuppern darf. Um zu Hause zu Gott zu beten bedarf es beispielsweise keiner Konfession, vlt. bekommt es ja aus eigenem Antrieb Lust in die Koranschule zu gehen oder Interesse daran später eine Bar/Bat Mitzwa feiern zu wollen oder aber mit Religion in Ruhe gelassen zu werden. Man darf dem eigenen Entdeckungswillen der Kinder ruhig etwas zutrauen.


bine12  03.06.2019, 05:28

die Antwort von Echse 3000 finde ich toll. Vollkommen daneben allerdings den Spruch:" von einer Jüdin hätte ich mehr erwartet. An Arroganz nicht zu überbieten!!!!!

Uhrzeit005 
Beitragsersteller
 10.04.2017, 20:06

Vielen vielen dank!!! Dankeschön wirklich!

Keine bestimmte Richtung festlegen in der religiösen Erziehung (natürlich kann man dem Kind trotzdem Wissen über Religionen vermitteln, indem es z.B. in eine Koranschule geht oder ähnlichen Unterricht bekommt), und später das Kind einfach selbst entscheiden lassen.

Ist der Vater auch der Ehemann der Mutter? Wenn nicht, entscheidet die Mutter die Religion ihres Kindes, da hat der Vater keine Entscheidungsgewalt. Er kann sich dadurh auch nicht des Kindesunterhaltes entziehen.

Tja, vielleicht vorher mal den Kopf einschalten, bevor das Kind in die Welt gesetzt wird? Wenn der Mann muslimisch ist, dann wird das Kind auch in 98% der Fällen der islamischen Religon angehören und die Anzeichen dafür wird es bereits vorher in der Beziehung gegeben haben.