Wie konnten Westberliner nach Westdeutschland?

11 Antworten

Anders herum haben aber auch DDR-Bürger ihren Profit aus der offenen Grenze geschlagen. In unserer Nachbarschaft gab es einige, die als die Grenze noch offen war, Sonntag Abend mit prallen Koffern Richtung Westberlin gefahren sind und dann Geschäfte mit dem Verkauf z. Bsp. von Baby- und Kinderkonfektion, Kinderschuhen und anderen in der DDR stark subventionierten Sachen, gemacht haben. Und das hat sich für diese Leute sehr gelohnt. So hat damals ein paar Kinderschuhe für zwei bis drei Jährige um die zehn DDR-Mark gekostet. In Westberlin mussten die Leute schon mal dreißig bis vierzig West- Markt auf den Tisch legen. Wenn er die Schuhe nur für zwanzig West-Mark verkauft und den Erlös mit dem Schwindelkurs 1: 6 umtauschte, war der Profit pro Paar Schuhe bei 110 DDR-Mark. So gut konnte man damals auch im Westen nicht mit ehrlicher Arbeit verdienen. Für solche Leute war es meiner Meinung nach auch richtig und gut, das 1961 die Mauer kam.

wer die sog. transitstrecken benutzte, wurde nur bei "besonderen problemen" zwischen der ddr-regierung und der, der brd "schickaniert"- beispielsweise, wenn der bundestag (der brd) ausnahmsweise mal "aus verbundenheit mit "ostdeutschland" in berlin tagte. neben den üblichen diplomatischen albernheiten (die sowjetische regierung legte "offiziellen protest" ein, wogegen sich die amis, briten und franzosen "verwahrten". nach abschluß des ersten "transitabkommens" (kannst du bei wiki nachlesen) gab es kaum noch echte probleme bei den fahrten von brd -fahrzeugen nach westberlin und umgekehrt. die anfangs noch von jedem fahrzeugführer von ddr-seite verlangte transitgebühr wurde pauschal von seiten der brd an die ddr gezahlt, so dass man "nur" noch auf die papiermäßige abwicklung mit ausstellung eines "transitvisums" warten mußte. VIELLEICHT interessant: als sich eines tages ein mehrere KILOMETER langer stau vor dem grenzübergang helmstedt-marienborn gebildet hatte, begab sich der abfertigungsleiter des bundesdeutschen zolls zu fuß IN DIENSTKLEIDUNG( aber unbewaffnet) zum chef der ddr-zollabfertigung und bat darum, doch etwas zügiger abzufertigen, weil es vor dem grenzübergang schon mehrfach zu beinahe.unfällen wegen des staus gekommen sei. erstaunlicherweise hatte dieses vorgehen erfolg.

Ach ja, und es gab natürlich noch Bahnstrecken ....