Wie konnte es kommen zu der verheerenden Katastrophe in Spanien wo so viele Tote sind wo die Bewohner überrascht waren von der Flut?
Aktuell 207 Tote mit Steigerung, Hunderte bis Tausende Vermissten, eine Katastrophe was schlimmer aussieht wie bei einer Bomben Einschlag, Häuser,Brücken,Straßen kaputt. 100 tausend Freiwillige sind im Einsatz inklusive Feuerwehr,Polizei und Militär. Aktuell Flut Lockdown in Valencia und Umgebung und im Süden und Osten des Landes. 100 Liter Regen pro qm pro Tag. Die Verantwortlichen geben sich gegenseitig die Schuld und sagen Sie hätten die Bevölkerung mit Handy Alert um 20:19 Uhr in Kenntnis gesetzt,was nicht's gebracht hat. Warum haben Sie NICHT die Sirenen aktiviert ?? Tote,kein Strom,keine Heizung,kein Wasser,keine Lebensmittel mehr. Alles kaputt,ein Bild ungefähr wie im Arthal.
5 Antworten
Also zunächst mal ist dieses Wetterphänomen nichts Neues. Es kommt pro Jahr mehrmals vor und wurde - in dieser Gegend - bereits in der Antike von den Römern beschrieben. Das Fatale ist eben, dass man nie genau weiß, wo es genau niederprasselt. Was heute eine Jahrhundertflut in Pueblo A ist, ist sie nächstes Jahr in Pueblo B und dann eben für Jahrzehnte nicht mehr genau an dieser Stelle, sondern an einer anderen.
Jetzt stell dir mal vor, du lebst wo, wo diese Alarme normal sind. Was macht man dort: Nun, bevor es losgeht, holt man das Auto aus der Tiefgarage oder den ansonsten ausgetrockneten Flussbetten und parkt es, wo es sicher ist. Es kommt ja auch zu jeder Menge falschen Alarmen über das Jahr gesehen.
Bei den verheerendsten Katastrophen regnete es auch nicht vor Ort. Das war dieses Mal auch der Fall. Man hört also, dass - wahrscheinlich - ein gefährlicher Sturm kommt und verständigt sich, bevor es losgeht eben gegenseitig, die Autos wegzufahren.
Dieses Mal war es aber so, dass es eben nicht dort, sondern in den Bergen stark regnete. Es fiel kein Tropfen. Jedoch schoss das Wasser in den Fluss, der innerhalb von Minuten überlief durch die Ortschaften und damit dann auch in die Tiefgaragen und durch die Straßen, die zu Flüssen wurden. Es lag an der menschlichen Psyche, einerseits an Unwetter gewohnt zu sein und andererseits das Auto retten zu wollen.
100 Liter am Tag sind dort noch überhaupt kein Unwetter. Es waren auch mehr. Aber Rekordwerte liegen dort bei 400 Litern pro Stunde bzw. bis zu 800 Litern pro Tag. Da kann schonmal die durchschnittliche Jahresmenge an Regen an einem einzigen Tag runterkommen. Doch meist ohne größere Personenschäden. Hier wurden die Leute aber in den Tiefgaragen und Autos überrascht. Wäre die Flut 5 Minuten später gekommen, hätte es wohl keine oder kaum Opfer gegeben.
Der Río Turia war aber nicht das Problem, sondern der Río Magro und das Flussbett des Barranco del Poyo.
Außerdem kannst du das Ahrtal und die Reaktionen auf deutschen Social Media nicht mit Valencia und Spanien vergleichen. Valencia liegt in diesem Überschwemmungsgebiet. Es kommt im Jahr zu 3-4 DANAs. In diesem Fall war für halb Ostspanien und Teilen Andalusiens Alarmstufe Rot.
Dann wundert es mich aber, dass die Bevölkerung nicht eher auf das drohende Hochwasser reagiert hat. Die Wetterdienste haben doch lange genug vorher gewarnt.
Ein Blick in die Luftbilder vor und während des Hochwassers zeigt aber ziemlich eindeutig, dass überwiegend der Rio Turia für die Katastrophe i. Valencia verantwortlich war.
Wenn Kastrophenschutz nicht explizit eingeübt ist, dann sieht das so aus..
Falscher Platz für die Orte gewählt
Das sind die Auswirkungen des Klimawandels! Je wärmer die Luft, umso mehr kann sie Wasser aufnehmen und speichern. Weil das so ist, ist die Atmosphäre irgendwann "gesättigt" und es "regnet"! Dieses passiert aber wolkenbruchartig und entlässt auf relativ kleiner Fläche oft ein halbes Jahresniveau auf einem Mal! Ich fürchte, dass wir uns daran "gewöhnen " müssen.
Offensichtlich hielten die Bewohner die bereits Tage vorher erfolgten Warnungen der Wetterdienste für billige Panikmache. Ein Blick in die sozialen Medien zeigt doch, dass auch die Warnungen in Deutschland für das Ahrtal von vielen Zeitgenossen belächelt wurden. Nur wenige nahmen die Warnungen ernst und brachten sich rechtzeitig in Sicherheit.
Die Wetterdienste hatten aber bereits einige Tage vor dem Ereignis vor gewaltigen Regenmengen im Hinterland von Valencia gewarnt. Wer nicht völlig ortsfremd war und die geografischen Gegebenheiten kannte, der hätte eigentlich wissen müssen, dass diese Wassermassen in Richtung Küste fließen würden und dabei den Fluss Turia zum Überlaufen bringen würden. Wahrscheinlich haben viele die Wetterwarnungen der Wetterdienste einfach nicht ernst genommen. Im Ahrtal war ja das gleiche Phänomen zu beobachten. Die Warnungen der Wetterdienste wurden in den sozialen Medien mit Deppensmilies kommentiert und als billige Panikmache abgetan.