Wie könnten wir verhindern, dass frisch ausgebildete Fachkräfte direkt in die Arbeitslosigkeit rutschen?
Findet ihr nicht auch, dass es in Deutschland eine Regelung geben sollte, die frisch ausgebildeten Fachkräften nach bestandener Ausbildung eine feste Anstellung für mindestens ein bis zwei Jahre bei ihrem Ausbildungsbetrieb garantiert? So könnten wir verhindern, dass Arbeitgeber Azubis nur als günstige Arbeitskräfte nutzen, ohne ihnen langfristige Perspektiven zu bieten.
Ein Betrieb, der sich die Ausbildung von Fachkräften nicht leisten kann oder will, sollte dann eben keine Ausbildungen anbieten dürfen. Diese Regelung würde viele Vorteile bringen: Die Absolventen könnten wertvolle Berufserfahrung sammeln, müssten sich nicht direkt mit Arbeitslosigkeit auseinandersetzen und hätten genügend Zeit, sich in Ruhe nach einer langfristigen, passenden Stelle umzusehen.
Es ist einfach unfair, dass manche junge Menschen nach erfolgreich bestandener Ausbildung direkt in die Arbeitslosigkeit rutschen und dann wundert man sich, warum es an erfahrenen Fachkräften mangelt. Wenn wir nichts ändern, schneiden wir uns langfristig ins eigene Fleisch. Bis 2040 könnte sich das noch deutlich verschärfen, wenn wir nicht frühzeitig gegensteuern.
4 Antworten
Und wie geht man dann mit den frisch Ausgelernten um, die von sich aus wechseln wollen? Muss der neue AG dann auch zwingend zwei Jahre Perspektive bieten?
Ich finde die Bevormundung sowohl für den Arbeitgeber als auch den Arbeitnehmer geht da viel zu weit.
Ne der neue AG muss nicht zwingend es nehmen, aber der erste schon
(...) nach bestandener Ausbildung eine feste Anstellung für mindestens ein bis zwei Jahre bei ihrem Ausbildungsbetrieb garantiert?
So eine Regel würde eher dazu führen, dass weniger Ausbildungsstellen angeboten werden. Selbst wenn dem nicht so wäre, sollte sich ein Staat nicht mehr und immer mehr in unternehmerische Entscheidungen einmischen. Woher soll jeder AG wissen, ob sie in drei Jahren einen weiteren Mitarbeiter benötigen und bezahlen können?
Es ist einfach unfair, dass manche junge Menschen nach erfolgreich bestandener Ausbildung direkt in die Arbeitslosigkeit rutschen (...)
Nein, es ist nicht unfair und eher eigenes verschulden. Wer nach einer Ausbildung sofort in die Arbeitslosigkeit rutscht, hat es entweder selber verbockt oder einen Job gewählt, in dem es eine geringere Nachfrage gibt. Alternativ gibt es zu wenig Betriebe, die in Wohnortnähe nach einer Fachkraft für XYZ suchen. Wer arbeiten will, der findet auch Arbeit und selbst wenn man Übergangsweise mal eine andere Tätigkeit ausübt.
Ich habe während meiner Zeit im Angestelltenverhältnis drei Unternehmenspleiten, eine Insolvenz sowie eine betriebsbedingte Kündigung miterlebt und hatte trotzdem immer sofort oder allerspätestens nach drei Wochen eine neue Arbeitsstelle. Sowohl in meinen gelernten Berufen als auch berufsfremd als Quereinsteiger. Wenn man in einer strukturschwachen Region wohnt, ggf. wo anders nach einer Arbeit suchen.
Wenn wir nichts ändern, schneiden wir uns langfristig ins eigene Fleisch.
Das ist schon der Fall, da bereits seit Jahren immer mehr qualifizierte Fachkräfte abwandern. Wer jung ist, im besten Fall noch keine Kinder hat und eine gute Ausbildung mitbringt, ist in vielen Ländern gern gesehen. Aus meinem engeren Freundeskreis sind auch mehrere weg und selber nicht mehr in Deutschland lebe.
Also sehr oft werden Azubis auch nach der Ausbildung übernommen.
Große Firmen die z.B.10 Azubis gleichzeitig ausbilden, suchen sich dann halt die 3 besten raus und bieten denen eine Stelle an. Die anderen müssen dann halt ihr Glück woanders versuchen. Warum sollte eine Firma gezwungen sein mittelmäßige bis schlechte Ex-Azubis zu beschäftigen?
Kleine Betriebe können sich halt manchmal einfach keine zusätzlichen Angestellten leisten und was sollen die denn da machen, wenn es keine Arbeit für die gibt? Niemand bezahlt Leute fürs nichts tun.
Ich kann schon verstehen, dass das frustrierend ist, wenn man seine Ausbildung abgeschlossen hat und die Firma, wo man eigentlich gerne war, einen dann nicht übernimmt. Aber so ist das Leben halt. Dann muss man halt was anderes suchen.
Was bedeuten würde, dass die hochwertige Ausbildung in Kleinbetrieben über kurz oder lang vollständig ausfällt, nur noch Großfirmen ausbilden und der Markt dann noch dünner und tendenziell monopolistischer wird
Dann ist es halt so, ich finde wer Azubis sucht , der soll in die investieren für später , viele nutzten Azubis aus und das sollte man nicht. Wer sich das nicht leisten kann soll nicht Ausbilden ganz einfach. Die Azubis leiden sehr viel da drunter