Wie kann man als Elternteil zu 50% seine Intelligenz weitervererben, wenn die Intelligenz sich ständig durch Mutationen schon vor der Geburt verändern?

6 Antworten

Inteligenz als solche wird nicht vererbt, sondern sie entwickelt sich erst nach der Geburt durch die Erfahrung bzw. die Interaktion mit der Umgebung. Vererbt wird nur die Anlage der Fähigkeit Intelligenz zu entwickeln.

P.S. Etwas ausführlicher:

Das Gehirn eines Neugeborenen enthält etwa 10^11 Neuronen (Nervenzellen des Gehirns) und pro Neuron etwa 2500 Synapsen (Kontaktstellen). Bei der anschließenden Gehirnentwicklung überleben nicht alle Neuronen, sondern nur die, die durch ihre Aktivität hinreichend mit Neurotrophinen (Nervennährstoffen) versorgt werden. Auf diese Weise überleben nur diejenigen Neuronen, die auch verwendet werden. Während des gesamten Lebens werden im Hypothalamus Hirnzellen ständig auf- und abgebaut. Die Anzahl der Neuronen bleibt dabei etwa gleich, die Zahl der Synapsen erhöht sich aber etwa um den Faktor 16.

Bei der Geburt ist nur der Hirnstamm - die Region, die Vitalfunktionen wie Herzschlag und Atmung kontrolliert ,- voll ausgebildet. Die Entwicklung der übrigen Bereiche wird durch die Lebenserfahrungen (Umwelt) gesteuert. Drei- bis Zehnjährige haben dann etwa doppelt so viel Synapsen wie Erwachsene, dadurch lernen sie besonders leicht. Bis zum Ende der Pubertät wird aber die Hälfte von ihnen wieder abgebaut. Nicht das größte Hirn ist das leistungsfähigste, sondern das Hirn mit der für die Lebensbedingungen am besten angepassten Struktur. Bei Kindern wird bis 50% des täglichen Kalorienbedarfs für das Hirn verwendet,  bei Erwachsenen dann nur noch 25%.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Lehrer u. Fachbetreuer für Mathematik und Physik i.R.
Balea6 
Fragesteller
 22.08.2021, 14:13

Ja woher kommt die Voraussetzung? Mutation? Wieso haben manche Eltern „gute“ Anlagen und manche andere?

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Littlethought  22.08.2021, 14:22
@Balea6

Echte überlebensfähige Mutationen sind sehr selten. Die meisten Unterschiede bestehen in den epigenetischen Voraussetzungen. Was das ist, kannst du im Internet rechechieren.

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UnderDone  22.08.2021, 14:43
@Balea6

Die Antwort hat Littlethought doch bereits ausführlich gegeben:

nach der Geburt durch die Erfahrung bzw. die Interaktion mit der Umgebung.
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Intelligenz ist nicht Klugheit oder gar Schläue, sondern Einsichtsfähigkeit-
Diese gibt es nicht nur bei zivilisierten, sondern auch schon bei primitiven Völkern.

Es geht nämlich darum, wie man mit der vorgefundenen Umgebung fertig wird.

intellegere (lat.) - einsehen, verstehen, begreifen

UnderDone  22.08.2021, 14:26

Ich würde es eher so ausdrücken.

Intelligenz ist nicht nur Klugheit oder gar Schläue, sondern auch Einsichtsfähigkeit und vieles mehr.

Und man muss beachten, dass Intelligenz nicht nur positiv ist.

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Volens  22.08.2021, 14:32
@UnderDone

Wenn du das meinst, warum schreibst du es nicht als deine Antwort.

Intelligenz ist auch weder positiv noch negativ. Aber was ein Mensch darmit ableitet, kann negativ für Mitmenschen sein.

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  1. Intelligenz wird nur teilweise (in sehr geringen Teilen) durch die Gene bestimmt.
  2. Was soll dieses "die Intelligenz sich ständig durch Mutationen schon vor der Geburt verändern" bedeuten? Welche Mutationen verändern ständig etwas? Sprichst du von den Mutationen über Generationen hinweg, von deinen Uranhnen bis heute?
  3. Intelligenz erwirbt man zum allergrößten Teil durch Lernen und kognitive Anlagen im Gehirn, die in der frühesten Kindheitsphase gebildet werden. Vielleicht ist das die von dir gesuchte Antwort auf deine sehr unverstehbare Frage.
Balea6 
Fragesteller
 22.08.2021, 14:17
Sprichst du von den Mutationen über Generationen hinweg, von deinen Uranhnen bis heute?

Genau das ist damit gemeint.

Intelligenz erwirbt man zum allergrößten Teil durch Lernen und kognitive Anlagen im Gehirn..

Ja aber woher kommt die Voraussetzung? Waren bestimmte Mutationen damals ausschlaggebend dafür; dass einige Eltern „gute Anlagen haben und andere weniger“? Wieso haben manche Eltern „gute“ Anlagen und manche andere?

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UnderDone  22.08.2021, 14:31
@Balea6

Eine "gute Anlage" ist bereits, wenn sich Eltern um die Kinder kümmern, sie am gesamten Leben teilhaben lassen. Etwas zusammen tun, ihnen erklären, was dies und das ist. Werte vermitteln.

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bergquelle72  22.08.2021, 14:44
@Balea6

Du hängst weiterhin zu sehr in der Annahme, dass Intelligenz durch die genetischen Anlagen bestimmt wird. Das meiste ist tatsächlich die Gestaltung und Ausprägung der neurologischen Ankagen im Gehirn, die in der frühkindlichen Phase gelegt werden.

Ein Kind mit dem gesprochen wird und das am vielfältigen Leben der Eltern und seiner Umgebung teilnimmt wird deutlich intellgenter, als eines das nur ins Bett gelegt und in die Wippe festgechnallt wird und die ständige Berieselung durch Fernseher oder Handydatteln der Mutter geprägt wird. Und wenn dann noch die einzige Ansprache "Halt's Maul !" ist, dann ist der Schulversager schon vorprogrammiert.

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Balea6 
Fragesteller
 22.08.2021, 14:58
@bergquelle72

Das alles stimmt und da bin ich mir und auch die aktuelle Forschung sicher, obwohl es auch da keine Garantie gibt.

Die Frage ist jetzt, wie manche trotzdem intelligenter sind und herausragendes schaffen und andere mit gleicher Erziehung/Umgebung und Förderung aber nicht? Bei einem Einstein war es mit Sicherheit nicht nur Erziehung und Förderung, auch Genetik müsste eine Rolle gespielt haben und woher kommen diese Gene bzw. Stammzellen, die man dann an die Kinder immer wieder weitervererbt?

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DoctorBibber  25.09.2022, 23:37
@Balea6

Schau mal. Ich glaube, dass dir das bestimmt weiterhelfen wird. Es handelt sich dabei um ein Vortrag des Hirnforschers "Gerald Hüther". Die Frage warum einige Kinder besonders intelligent sind und andere nicht sind durchaus sehr spannende und durchaus berechtigte Fragen vor allem wenn man immer davon ausging, dass Intelligenz genetisch bedingt sei:

https://www.youtube.com/watch?v=go9aa7UB8PE&t=316s

Bei der Argumentation für die These, dass Intelligenz genetisch bedingt sei hieß es, dass die sogenannte "Zwillingsstudie" angeblich Stichhaltige Beweise liefern würde. Dabei wurden allerdings lediglich Menschen Gruppe bei ihrer Entwicklung miteinander verglichen und natürlich gibt es bei gewissen Merkmalen Übereinstimmungen immerhin sind es Zwillinge aber ich empfinde die Zwillingsstudie für einen Nachweis dafür, dass die Gene für Intelligenz verantwortlich sind als gefährlich, denn immerhin ist Intelligenz etwas durchaus komplexes.

Beim Humangenomprojekt geht es um die Sequenzierung des menschlichen Genoms. Der Mensch besitzt dabei 30000 Gene. Bäckerhefe hat 6000 Gene und die Pflanze Arabidopsis thaliana sogar 26000 Gene. Ich weiß nicht wie das gehen soll, so etwas wie Intelligenz zu vererben. Es muss also etwas anderes sein.

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Ich glaube das hat auch ein bisschen mit dem Umfeld in den man aufgewachsen ist zu tun

MWn wird die Intelligenz mütterlicherseits vererbt.

Aber es gibt die so genannte fluide Intelligenz, die man mittels Training erweitern kann. Leider wird die nicht vererbt.