Wie kann ich Körpersprache (Mimik, Gestik) in meine Geschichte einbauen?

5 Antworten

Genau so. Du kannst auch die Handlungen der Figuren noch mehr erweitern. Gehe mehr ins Detail, was passiert mit der Stirn? Wie runzelt sich die Haut im Gesicht? Macht die Figur schnelle Bewegungen oder langsame? etc.etc.

Zuerst musst du Menschen gut beobachten, wie sie sich benehmen, bewegen, wie ihre Mimik ist, wie etwas zusammen passt oder eben nicht, in welcher Situation wie genau usw. und versuche dabei möglichst ehrlich zu dir selbst zu sein und möglichst wenig hinein zu interpretieren, nur weil es dir so passen würde, und das ist nicht einfach! - Gerade bei der Nicht-Verbalen-Kommunikation, Wahrnehmung interpretiert man gerne etwas rein aus eigener Sicht, nicht weil es da ist. Du kannst auch üben und bestimmte Situationen nur anhand der Gestiken, Mimik beschreiben z.b.

Ein Mensch der verlegen ist. Ein Mensch der lügt. Ein Mensch der selbstgerecht ist. etc.

Versuche möglichst keine "Floskeln" zu gebrauchen also eben z.b. ...er sah so aus als wenn er nachdenken würde...usw. das sind für mich typische Floskeln, sondern finde deine eigene Sprache. Wie verhält sich ein Mensch wenn er nachdenkt? Wie verhältst du dich? ...sein Blick ist gegen den Boden gerichtet, ohne dass er etwas bestimmtes anschaut, einfach so ins Leere, seine Hände hält er wie zum Gebet verschränkt, er wirkt ruhig und konzentriert aber etwas angespannt, ab und zu befeuchtet er seine Lippen mit der Zunge, manchmal murmelt er kaum hörbar etwas vor sich hin, er nickt leicht mit dem Kopf als ob er etwas zustimmen würde, ... usw.

Man merkt es meistens wenn der Schreiberling etwas hinein interpretiert, es wirkt gekünstelt und gesucht, vermeide das!- Viel Spass beim schreiben!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich will Menschen verstehen, nicht durchschauen.

Ich würde Wendungen wie "er sah so aus, als wenn er nachdenken würde," vermeiden.
Entweder du bist in seiner Gefühls- und Gedankenwelt. dann denkt er.
Oder du verwendest beschreibende Mittel, wie du sie danach bebraucht hast.
Je nachdem wie die Vorszene war, hat er ja reagiert und durch sein Wegschauen nachgedacht. Darüber macht sich der Leser seine Gedanken und das ist gut für deine Geschichte.
Ansonsten würde ich Mimik und Gestik nicht zu sehr übertreiben. Wir leben nun mal in einer Welt, in der wir die Informationen anders holen.

Das betrifft nur das mit dem Nachdenken:

  • Wirf dem Leser nicht einfach alles einfach hin (oder zumindest nicht immer). Also z.B. nicht einfach schreiben: „Er sah wütend aus.“ Denn das muss der Leser dir dann einfach glauben ohne einen Beweis zu haben, dass er wirklich wütend aussieht. Besser wäre: „Er zog die Brauen (wütend) zusammen und in seinen Augen schienen Flammen zu lodern.“

Die anderen beiden Beschreibungen von dir sind gut und richtig.

Weniger ist manchmal mehr. Vielleicht liest du mal „On Writing“ von Stephen King.