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Wenn Du Dir die Bilder von dem Mast anschaust, siehst Du, dass es ein Kabelportalmast war. Sprich, an dem Mast wurde die Freileitung runter in Hochspannungskabel geführt. Das Feuer hat die Kabelisolierung in Brand gesteckt und die Kabel sind dadurch geschmolzen. Wenn bei Kabel die Isolierung weg brennt, und es dann auch noch Hochspannung ist, dürfte klar sein, dass diese Kabel nicht mehr in der Lage sind, die hohe Spannung zu übertragen, ohne dass es zu Lichtbögen und Kurzschlüssen kommt...

atm77 
Fragesteller
 06.03.2024, 19:25

Sollte diese Kabelisolierung nicht aus flammenhemmendem Material sein?

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RareDevil  06.03.2024, 19:32
@atm77

Die Isolierung ist unter anderem aus Kostengründen aus PVC. Das schmilzt bei Hitze eben... Hitzefeste Leitungen sind teuerer und in der Spannungshöhe mir gar unbekannt. Zudem werden diese nur da eingesetzt, wo es nötig ist. Wie z.B. Kochfelder und Backöfen. Der Aufbau von Hochspannungskabel ist sehr komplex. Außenmantel, Schutzschirmung, leitende Beschichtung, dicke Leiterisolierung gegen Durchschlag, und dann erst der innere Kern als elektrischer Leiter. Dazu müssen die Isolierschichten auch bestimmte Eigenschaften gegen Wasser/Feuchtigkeit haben, aber auch gegen elektrische Beeinflussung... Da ist eben der Nutzen und die Zuverlässigkeit im Regelbetrieb wichtiger, wie sich gegen Brandanschläge zu schützen...

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Wenn ich die Bilder vom betroffenen Mast aus den Nachrichten noch korrekt in Erinnerung habe, dann befand sich auf Bodenhöhe in dem Mast ein größerer Blechkasten, vernutlich vollgestopft mit sensibler Elektronik, die einer solchen Hitze eben nicht standgehalten hat.

Was mich viel nachdenklicher macht: Wie leicht ein derart kleiner Eingriff an frei zugänglicher Strom-Infrastruktur hierzulande einen flächendeckenden Blackout auslösen kann.

atm77 
Fragesteller
 06.03.2024, 19:24

Was macht Elektronik an einem Hochspannungsmast?

Das ist doch eigentlich eine ziemlich archaische Struktur.

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dompfeifer  06.03.2024, 21:38
@atm77

"... archaische Struktur"? Ganz im Gegenteil! Moderne Stromversorgungsnetze sind vollgestopft mit Leistungselektronik. Ohne diese sensible Elektronik wären heutzutage die Netze gar nicht mehr zu steuern. Da hätten wir ständig Blackouts.

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atm77 
Fragesteller
 06.03.2024, 22:39
@dompfeifer

Ja, in den Leitwarten!

Aber direkt an der Hochspannungsleitung? Was muss denn da gesteuert werden?

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Journalisten haben oft keine Ahnung wenn sie über irgendwas schreiben, verwechseln immer wieder Lokführer und Zugführer usw. Ich könnte mir vorstellen, dass hier eher gezielt ein Kurzschluss verursacht wurde, der dann zu einem Feuer geführt hat, und als "Brandanschlag" in der Presse interpretiert wurde.

Woher ich das weiß:Recherche
atm77 
Fragesteller
 06.03.2024, 19:22

Das ist hier nicht der Fall.

Die Feuerwehr hat Löscharbeiten durchgeführt.

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BerndBauer3  06.03.2024, 23:02

Lokführer und Zugführer? Ist das ein Unterschied?

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