Wie hoch ist die Warscheinlichkeit beim Auswandern unglücklich zu werden?

3 Antworten

das kommt tatsaechlich auf viele faktoren an:

  • warum ist man ueberhaupt ausgewandert?
  • hat man sich ausreichend ueber alles moegliche vor der auswanderung informiert?
  • hat man schwierigkeit sich an die neue lebensweise und kultur anzupassen?
  • verfuegt man ueber zu wenig sprachkenntnisse, um sich ordentlich zu verstaendigen bzw zu integrieren?
  • das gefuehl von einsamkeit und isolierung, wenn man alleine auswandert, vor allem dann, wenn kein anderes familien mitglied oder freunde im anderen land und neuen umgebung sind - auch heimweh fuehrt in solchen faellen recht schnell zu emotionalen belastungen.
  • menschen mit autismus(wie ich unter anderem) bevorzugen ihre routine koennen eine veraenderung als stressig empfinden.
  • wenn man nicht direkt nach der einwanderung einen job findet und/oder auch noch schwierigkeiten hat, sich finaziell zu stabilisieren, kann auch das zu stress und eben unzufriedenheit fuehren.
  • wenn man von einem klima wie hier in deutschland in ein neues viel waermeres/kaelteres und feuchteres/trockeneres klima wechselt, kann das auch sehr herausfordernd sein.
  • dann kommt da auch noch das thema mit dem gesundheitswesen vor allem in den usa, wo es ganz schnell mal seeehr teuer werden kann, wenn man mal was hat und man keine gute krankenversicherung hat.
  • wenn man in ein land auswandert, wo hohe kriminalitaet herrscht, fuehlt man sich (sehr) wahrscheinlich unsicher.
  • unzufriedenheit im job aufgrund von verschwiedensten faktoren.
  • wenn man direkt nach der einwanderung keinen entsprechenden job findet, der den eigenen faehigkeiten und qualifikation entspricht.
  • wenn man in seiner neuen umgebung bzw neuem zuhause diskriminierung, reduzierung und vorurteile aufgrund der herkunft, hautfarbe oder generell aussehen erfaehrt.
  • wenn man vor der auswanderung schon in einer (evtl langen) beziehung ist und der partner aufgrund verschiedenster faktoren in der heimat zurueckbleiben muss, kann eine fernbeziehung sehr belastend werden.
  • man kann sich aufgrund der veraenderung, ueberfordert fuehlen.
  • es kann stressig werden, wenn man schwierigkeiten bei der einwanderung- und aufenthaltsbestimmung hat.
Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich plane in die USA auszuwandern! 🇺🇸🦅

Die meisten scheitern, weil sie nur das Gute sehen und nicht die Realität - und oft sind es auch objektiv gescheiterte Existenzen, die aus Deutschland weggehen, weil sie hier keinen Fuß auf den Boden bekommen haben, aus welchem Grund auch immer. Und wer hierzulande gut und solide existiert, der wandert meist nicht aus - es sei denn für einen Alterssitz, das wird in der Regel Jahre vorher geplant und wer das Geld hat, kauft sich 20 Jahre vorher schon eine Immobilie am Sehnsuchtsort X und stattet diese peu à peu aus, damit er zur Rente im fliegenden Wechsel umzieht.

So ist es im weitesten Sinne auch mit der kollektiven "Flucht nach Berlin" -----> ich kannte einige, die aus der Provinz nach Berlin "abgehauen" sind und vollmundig meinten, dass ihnen dort die Welt zu Füßen liege; nach spätestens zwei JAhren kehrte man klammheimlich und abgebrannt in die Heimat zurück, ein Jugendfreund und Nachbar von mir wohnte ein halbes Jahr später schon wieder bei seiner Mutter im kinderzimmer, weil es in Berlin nicht richtig lief bzw. einfach gar nicht lief.

Gelegentlich scheitert es auch an der Mentalität, mit der man nicht klarkommt (die Südländer etwa sind anders und die Amis auch, das hat man oft nicht auf der Rechnung, weil man nur das Gute sieht und die "Flucht nach vorne", die man sich einredet) und oft daran, dass man sich in der Ferne selbstständig macht, etwa mit Gastro, und es nicht schafft bzw. deutlich unterschätzt, nicht die richtige Nische für sich findet (etwa die siebte deutsche Sauerkraut-Kneipe im kleinen Strandbad auf Malle - klassisches Beispiel) und sich verspekuliert dabei.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Viele wandern nicht sofort aus, sondern arbeiten erst mal 2-3 Jahre in dem Land, bevor sie die Entscheidung treffen. Die Entscheidung zum Auswandern wird also nicht immer bewusst getroffen, sondern verstärkt sich über einen längeren Zeitraum.

Diese Menschen wandern also aus, weil sie dort glücklich sind.

Dontlikeputin 
Fragesteller
 13.04.2024, 16:43

Dort zu arbeiten ist aber schon eine halbe Auswanderung,denn man muss ja dafür dort Leben.

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Ca00Liso  13.04.2024, 16:50
@Dontlikeputin

Würde es nicht als Auswanderung bezeichnen, nur weil man im Ausland arbeitet. Vor allem als junger Mensch kann das auch eine Karriereentscheidung sein oder als Abenteuer betrachtet werden.

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