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Die dauerhafte Überwindung einer Drogensucht ist ein komplexer und individueller Prozess, der einen ganzheitlichen Behandlungsansatz erfordert. Zunächst kann eine medizinische Entgiftung unter Aufsicht notwendig sein, um körperliche Abhängigkeiten zu bekämpfen. Bei bestimmten Substanzen können dabei auch Medikamente eingesetzt werden, um Entzugserscheinungen zu mildern. Außerdem spielen bei der Behandlung von Suchterkrankungen Verhaltenstherapien eine entscheidende Rolle. Sie können helfen, problematische Verhaltensmuster zu erkennen und zu verändern und die psychologischen Ursachen der Sucht zu behandeln. Zusätzlich können Selbsthilfegruppen (z.B. die Anonymen Alkoholiker) wertvolle Gemeinschaftserfahrungen bieten. Der Austausch mit anderen Betroffenen kann dabei helfen, die Veränderungsmotivation zu stärken und Krisen besser zu bewältigen. 

Rehabilitationsprogramme, ob stationär oder ambulant, bieten strukturierte Behandlungspläne und beinhalten sowohl Einzel- als auch Gruppentherapien. Dabei geht es vordergründig darum, die individuellen Ursachen der Suchtentstehung zu verstehen und daran gebunden alternative Lösungen für sich zu erarbeiten. Im Anschluss an eine solche Therapie gibt es die Möglichkeit, ein Nachsorgeangebot wahrzunehmen, zum Beispiel in Form von regelmäßigen Treffen zur fortlaufenden psychotherapeutischen Unterstützung. Ziel einer solchen Nachsorgen ist es, die Anwendung der in der Reha neu erlernten Lebensbewältigungsstrategien zu unterstützen und Rückfälle zu vermeiden. 

Zusätzlich können Lebensstiländerungen wie z.B. eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und der Aufbau eines unterstützenden sozialen Umfelds den Genesungsprozess unterstützen. Die Überwindung der Drogensucht erfordert also ein starkes persönliches Engagement und die kontinuierliche Unterstützung durch medizinische Fachkräfte sowie durch Familie und Freunde. Es ist ein langwieriger Prozess, der Geduld erfordert und möglicherweise mehrere Anläufe braucht, bis es zu einer nachhaltigen Veränderung kommt. Hilfe für eine solche Veränderung kann man zum Beispiel auf der kostenlosen und anonymen Onlineberatungsplattform DigiSucht finden (http://suchtberatung.digital). 

Viele Grüße,

sandro von mudra / DigiStreet

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich arbeite als Sozialarbeiter in der Drogenberatung

Ich war lange süchtig. Ich habe mit 13 angefangen zu rauchen, was ich immer noch tue. Mir geht's aber richtig auf den Sack und ich möchte es definitiv aufhören! Nur der erste Schritt ist hart.....🥴

Ich habe mit 15 das erste Mal gekifft und mit 27 aufgehört weil ich ehrlich gesagt die Schnauze voll hatte und weil mir mein Führerschein wichtiger war. Mit 18 fingen die typischen Party Drogen an. Extasy, Speed, Kokain, wobei mich Speed ziemlich eingenommen und richtig abhängig gemacht hat. Vom anfänglichen Konsum am Wochenende wurde es 24/7. Nach ein paar Jahren hatte ich meinen ersten stationären Aufenthalt, danach sagte ich mir ich könne mit der sucht umgehen, was natürlich totaler Quatsch ist. Ich war wieder voll drauf. Mit ende 20 hatte ich davon ebenfalls die faxen dicke...der ewige Kreislauf der damit verbundenen war, Freitag Nachmittag schon auf den Abend einstimmen, Afterhour, immer die selben Leute, dummen Gespräche und die katastrophalen Tage danach waren mir einfach zu viel. Geschweige denn von den peinlichen Aktionen und dem schlechten Gewissen was mich heute noch heimsucht.

Ich bin mehr als froh, dass mein Geist und Körper sich dagegen so gewehrt haben das ich frei davon bin. Jedoch würde ich aus meiner Erfahrung sagen das die Sucht von der Person abhängig ist. Einige können problemlos bisschen was zum Spaß konsumieren, andere können es schwer lassen. Oft kommt nach der Drogensucht die Suchtverlagerung. Egal ob Sprt, Liebe, shoppen etc.... Wenn eine Person ein großes Suchtpotenzial hat, dann muss man dagegen arbeiten. Ich wünsche allen mit diesem Problem einen starken Willen 🙏👍

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

LittleMe856 
Fragesteller
 28.05.2024, 15:09

Danke für das Teilen deiner Erfahrung. Das mit der Suchtverlagerung sehe ich definitiv genauso.

Und ja manche Leute können jede Art von Droge konsumieren, so oft sie wollen und werden scheinbar nie (psychisch) abhängig davon. Wahrscheinlich funktioniert ihr Gehirn anders und sie können leichter wieder darüber hinweg sehen..auf jeden Fall beneidenswert

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AnkiXy  28.05.2024, 17:10
@LittleMe856

Ein starker Geist rettet einen vor Unheil und dummen Entscheidungen 😅 ich möchte das hier nicht gut heißen! Aber einige dieser Jahre waren auch einfach gut, wenn nicht sogar richtig tolle Erfahrungen aber ich, als schwacher Geist, bin in dieser Spirale abwärts geraten. Ich achte sehr auf mein Konsumverhalten ( Drogenfrei, hoffentlich auch bald die Zigaretten )und das wird sich auch nicht ändern.

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LittleMe856 
Fragesteller
 29.05.2024, 10:47
@AnkiXy

Ein starker Geist hat 0% Auswirkungen darauf, ob jemand süchtig wird! Es gibt Strukturen im Gehirn, die bei manchen Menschen eben anders funktionieren und daher sprechen sie anders auf bestimmte Substanzen an. Ich wünsch dir trotzdem alles Gute

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Das tatsächliche Bedürfnis befriedigen.

Dann erübrigt sich die Ersatzhandlung.