Hey luca2004ak,

es gibt viele Menschen, die Gras nicht so gut vertragen. Wenn man sich zum Beispiel nach dem Kiffen ängstlich, verwirrt oder paranoid fühlt oder einem übel oder schwindelig wird, können das Anzeichen dafür sein, dass Cannabis einem nicht gut tut. Weitere Anzeichen, können z.B. Herzrasen oder andere unangenehme körperliche Empfindungen sein. 

Das Thema Psychose ist besonders wichtig für Menschen, die bereits in der Vergangenheit mal psychische Probleme hatten oder deren Familie eine Geschichte von psychischen Krankheiten hat. Das liegt daran, dass dass neben Drogenkonsum auch eine genetische Vorbelastung für die Entstehung einer Psychose verantwortlich sein kann. Es steigt also die Wahrscheinlichkeit, selbst eine Psychose auszubilden, wenn bereits nahe Verwandte (Eltern, Großeltern,…) im Laufe ihres Lebens eine psychische Erkrankung hatten oder haben.  

Zu den Symptomen einer Psychose gehören Dinge wie Halluzinationen, also wenn man Sachen sieht oder hört, die nicht wirklich da sind. Auch Schwierigkeiten, die Realität von den eigenen Gedanken zu unterscheiden oder auch völlig unorganisierte und chaotische Gedanken zu haben, können solche Anzeichen sein. Extreme Paranoia ist auch ein ernstes Zeichen, also wenn man z.B. glaubt, dass Andere einem schaden wollen oder dass alles irgendwie gegen einen ist.

Wenn du irgendwelche dieser ernsteren Symptome erfährst, solltest du den Konsum von Cannabis und anderen Drogen sofort einstellen und Dir professionelle Hilfe bei einem Arzt suchen. Und Falls du weitere Fragen hast oder deine Konsumerfahrungen in einem sicheren Setting mit jemandem besprechen möchtest, kannst du über die Beratungsplattform DigiSucht kostenlos und anonym Kontakt zur Onlineberatung einer Beratungsstelle in deiner Nähe knüpfen.

Viele Grüße und alles Gute,

sandro von mudrastreetwork

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Cannabis Toleranz abbauen?

Moin,

ich konsumiere seit ca. 4,5 Monaten regelmäßig Cannabis.

Nun bin ich an einem Punkt „angelangt“ wo ich selbst merke: „grade macht es nicht mehr so viel Spaß wie am Anfang“… Meine Toleranz ist anscheinend schon ganz gut aufgebaut, und ich würde sie gerne wieder senken.

Ich habe mich viel im Internet dazu belesen und würde gerne eine Toleranzpause einlegen.

Nun kam mir aber die Frage: „Ist es auch möglich meine Toleranz zu senken wenn ich einfach deutlich weniger kiffe?“ Beispielsweise 1-2x die Woche (mag für den normalen Bürger nicht nach sehr wenig klingen, vom (manchmal sogar mehrmals) täglichen Konsum darauf überzugehen wäre aber schon eine ordentliche Veränderung der Gewohnheit) oder ist das generell nicht möglich?

Quasi deutlich weniger Konsumieren um die Toleranz auf Dauer zu senken.

Ist so etwas möglich?

Bitte keine Kommentare wie: „Zieh die Pause einfach durch“ oder Ähnliches. Die Pause plane ich bereits und ich bin auch sehr optimistisch, dass ich es mindestens 14 Tage aushalte.

Ich möchte hier lediglich wissen, ob es über den Weg des verringerten Konsums auch möglich ist die Toleranz zu senken.

Der Konsum war bei mir eigentlich auch immer ziemlich geregelt. Ich habe beispielsweise fast ausschließlich Abends geraucht wenn ich nichts mehr vor hatte, oder halt mal mit Freunden. Vor der Arbeit usw. würde ich das niemals machen, da bin ich eigentlich sehr vernünftig.

Danke im Voraus für die Antworten!

Lg

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Hey Keta040,

es ist super, dass du Dir Gedanken über deinen Cannabiskonsum machst! Eine Reduzierung auf 1-2 Mal pro Woche kann schon ein wichtiger Schritt sein, um deine Toleranz zu senken und zusätzlich das Risiko einer Abhängigkeitsentwicklung zu reduzieren. Dabei spielt nämlich nicht nur die Toleranzentwicklung, sondern auch die Gewohnheit eine große Rolle. Viele Menschen gewöhnen sich durch regelmäßigen / täglichen Konsum zum Beispiel an, Cannabis zu benutzen, um "besser" einschlafen zu können. Das kann dazu führen, dass man mit der Zeit immer schlechter einschlafen kann, wenn man mal nicht kifft. Durch die Konsumreduktion auf 1-2 Mal pro Woche kann man sowohl der Toleranzentwicklung als auch dem Gewohnheitseffekt ein Stück entgegenwirken.

Dennoch ist nach regelmäßigem oder täglichem Konsum eine vollständige längere Konsumpause effektiver, um sowohl auf die Toleranz als auch auf die Gewohnheit einwirken zu können. Eine solche Pause unterstützt dein Endocannabinoid-System nämlich dabei, sich vollständig zu erholen und kann die Toleranz schneller senken sowie das Risiko einer Gewohnheitsbildung reduzieren. Eine 14-tägige Pause, wie du sie bereits planst, kann also erhebliche Vorteile bringen, indem sie deine Körperfunktionen normalisiert und dir hilft, deine Beziehung zu Cannabis zu reflektieren.

Egal ob du die Konsumhäufigkeit reduzierst oder eine Pause einlegst, beide Ansätze können sinnvoll sein, um deine Gesundheit und deine Genussfähigkeit zu fördern. Falls du Unterstützung bei der Umsetzung der Pause benötigst oder über andere konsumbezogene Themen in einem sicheren Setting mit einer Beraterin oder einem Berater reden möchtest, kannst du auf der Beratungsplattform DigiSucht kostenlos und anonym Kontakt zur Onlineberatung knüpfen.

Viele Grüße und alles Gute,

sandro von mudrastreetwork / DigiStreet

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Hey MayaHale,

die Entscheidung zwischen einem stationären und einem ambulanten Entzug von Kokain hängt stark von der individuellen Situation und der Schwere der Abhängigkeit ab. Ein stationärer Entzug bietet zahlreiche Vorteile, darunter eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung, eine kontrollierte Umgebung, medizinische Überwachung und Zugang zu strukturierten Therapieformen. Diese intensive Unterstützung minimiert das Risiko eines Rückfalls und ermöglicht eine umfassende Behandlung der Entzugserscheinungen. Allerdings erfordert diese Art der Behandlung eine längere Abwesenheit von Arbeit und sozialem Umfeld.

Ein ambulanter Entzug bietet hingegen mehr Flexibilität, da er besser in den Alltag integriert werden kann, was eine vollständige Abwesenheit von Arbeit oder Familie vermeidet. Außerdem können erlernte Bewältigungsstrategien und der Umgang mit Suchtdruck sofort im täglichen Leben angewendet werden. Allerdings besteht ein höheres Rückfallrisiko als im stationären Setting, da der Zugang zu Drogen nicht vollständig kontrolliert wird, und es gibt weniger unmittelbare Unterstützung bei Entzugserscheinungen und Krisen. Der ambulante Entzug erfordert zudem ein hohes Maß an Eigenmotivation und Disziplin.

Der Selbstentzug ohne Klinik ist die risikoreichste Option. Zwar kann die Teilnahme an Selbsthilfegruppen, regelmäßige Sitzungen bei einem Therapeuten und Unterstützung durch Familie und Freunde helfen, jedoch ist das Rückfallrisiko ohne professionelle Unterstützung und Kontrolle sehr hoch. Zudem fehlen die medizinische Betreuung und die intensive Unterstützung, die in einer Klinik verfügbar wären, was die Bewältigung starker Entzugserscheinungen und psychischer Krisen erschwert.

Insgesamt hängt die Wahl des geeigneten Entzugsansatzes also von der individuellen Situation ab. Bei schwerer Abhängigkeit oder nach mehreren erfolglosen Versuchen ist ein stationärer Entzug oft die sicherste und effektivste Wahl. Ein ambulanter Entzug kann in milderen Fällen oder bei Vorhandensein vieler persönlicher Ressourcen (Familie, cleane Freunde, Arbeit, Tagesstruktur, Hobbys,...) sinnvoll sein.

Falls du weitere Fragen hast oder Kontakt zur Onlineberatung einer Drogenberatungsstelle in deiner Nähe aufnehmen möchtest, kannst du zum Beispiel die anonyme und kostenlose Beratungsplattform DigiSucht nutzen.

Viele Grüße,

sandro von mudrastreetwork / DigiStreet

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Hey Halole3838,

Lean ist ein Mix aus codeinhaltigem Hustensaft mit Limonade und manchmal einem Bonbon. Auch wenn es auf den ersten Blick also harmlos erscheinen mag, kann Lean echt gefährlich sein. Besonders für junge Menschen wie Dich! Dein Gehirn ist noch voll in der Entwicklung, und wenn du so was wie Codein konsumierst, kann das deine Entwicklung negativ beeinflussen. Es könnte z.B. dazu führen, dass du später mal Probleme beim Denken oder Lernen hast. Außerdem besteht die Gefahr, dass du süchtig wirst, weil Jugendliche deutlich schneller abhängig von solchen Substanzen werden können als Erwachsene.

Dazu kommt noch, dass Codein ernste Nebenwirkungen haben kann, wie zum Beispiel schwere Atemprobleme. Das wird sogar noch verstärkt, wenn es zusammen mit anderen Drogen wie z.B. Alkohol konsumiert wird. Da dein Körper und dein Gehirn noch wachsen, bist du auch hier anfälliger für solche Risiken als Erwachsene.

Falls du weitere Fragen hast oder eventuelle Konsumerfahrungen in einem sicheren Setting mit jemandem besprechen möchtest, kannst du mich auf der Beratungsplattform DigiSucht erreichen. Wenn du über diesen Link einen anonymen und kostenlosen Account erstellst, landet deine Anfrage direkt bei mir: 

https://app.suchtberatung.digital/beratung/registration?aid=5

Viele Grüße und alles Gute,

sandro von mudrastreetwork

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Hey Frager951,

Es ist tatsächlich relevant, ob Xanax durch Kauen oder direktes Schlucken eingenommen wird. Xanax-Tabletten, die ja den Wirkstoff Alprazolam enthalten, sind dazu bestimmt, sich im Magen-Darm-Trakt langsam aufzulösen. Wenn die Tabletten gekaut werden, kann dies zu einer schnelleren Freisetzung und Absorption des Medikaments führen, was die Wirkung beschleunigt. Dies kann zwar schneller zu den gewünschten Effekten führen, birgt jedoch das Risiko stärkerer Nebenwirkungen, da der Körper plötzlich einer höheren Wirkstoffkonzentration ausgesetzt wird.

Wenn du dir Sorgen über deinen Konsum machst oder dich über deine Konsumgewohnheiten austauschen möchtest, kannst du die kostenlose und anonyme Plattform DigiSucht nutzen, um Kontakt zur Onlineberatung einer Beratungsstelle in deiner Nähe aufzunehmen.

Viele Grüße,

sandro von mudra / DigiStreet

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Beim Sprechen über Drogen und Drogenprobleme ist es meiner Meinung nach -vor allem als "Fachperson"- essentiell, eine präzise, sensible und nicht stigmatisierende Sprache zu verwenden. Durch die bewusste Verwendung von Sprache in der Diskussion um Drogen kann nämlich das Stigma verringert und die Unterstützung für Betroffene verbessert werden, was zu einer offeneren und unterstützenderen Gesprächskultur beiträgt.Der Begriff „Drogenabhängiger“ kann beispielsweise stigmatisierend wirken und durch „Person mit einer Substanzgebrauchsstörung“ ersetzt werden, um den medizinischen Aspekt der Erkrankung zu betonen, statt den Charakter der Person in Frage zu stellen. Jedoch ist die Wahl der sprachlichen Mittel natürlich auch vom Kontext und der adressierten Zielgruppe abhängig. Im Vorfeld von diesem AMA haben wir zum Beispiel diskutiert, ob wir in der Kurzbeschreibung den Begriff "Drogenabhängigkeit" oder "Substanzgebrauchsstörung" verwenden. Die Wahl ist letztendlich auf zweiteres gefallen, da sich die breite Öffentlichkeit, die weniger mit dem Thema zu tun hat, sich mehr unter der "alten Begrifflichkeit" vorstellen kann.

Viele Grüße,

sandro von mudra / DigiStreet

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Der Anstieg der Zahl der Drogenkonsumierenden kann meiner Ansicht nach durch eine Kombination aus verschiedenen sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Faktoren erklärt werden. Zunächst erleichtert die erhöhte Verfügbarkeit von Drogen über das Internet und Darknet die Beschaffung, was zu einer größeren Verbreitung führt. Zudem spielen sozioökonomische Faktoren wie wirtschaftliche Unsicherheit und Arbeitslosigkeit eine Rolle, da Menschen in belastenden Lebenssituationen möglicherweise eher zu Drogen greifen, um Erleichterung zu finden. Ebenso kann eine Zunahme von psychischen Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen zur Folge haben, dass mehr Menschen Drogen als eine Form der Selbstmedikation nutzen.

Viele Grüße,

sandro von mudra / DigiStreet

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vielleicht

Die Debatte darüber, ob "Alltagsdrogen" wie Koffein, Alkohol, Nikotin oder auch Zucker gesetzlich stärker reguliert werden sollten, ist vielschichtig und von zahlreichen Faktoren geprägt. Das macht die Beantwortung der Frage nicht einfach.

Befürworter*innen einer strengeren Regulierung argumentieren vor allem mit den gesundheitlichen Schäden, die diese Substanzen verursachen können. So sind sowohl Alkohol als auch Nikotin mit einem erhöhten Risiko für diverse schwere Krankheiten verbunden, und auch übermäßiger Zuckerkonsum kann gesundheitliche Probleme wie Diabetes fördern. Zudem entstehen durch die gesundheitlichen Folgen hohe Kosten für das öffentliche Gesundheitssystem. Auch das Suchtpotenzial von Nikotin und Alkohol wird oft als Grund für strengere Regulierungen angeführt. Die Frage dabei ist halt, durch welche strengeren Regeln wirklich erreicht werden kann, dass der Konsum sinkt und dadurch insgesamt weniger Schaden angerichtet wird.

Gegner*innen einer strengeren Regulierung betonen auch die Bedeutung der persönlichen Freiheit und die Schwierigkeiten bei der praktischen Durchsetzung von Regulierungen, besonders da Substanzen wie Zucker und Koffein in einer Vielzahl von Produkten enthalten sind. Auch die tief verwurzelte kulturelle Verankerung von Alkohol und Nikotin erschwert strengere gesetzliche Maßnahmen. Hinzu kommen wirtschaftliche Interessen: Die Industrien hinter diesen Produkten sind einflussreich und tragen bedeutend zur Wirtschaft bei, was bei einer strengeren Regulierung zu wirtschaftlichen Einbußen führen könnte.

Ich hoffe ich konnte deine Frage trotz des komplexen Themas einigermaßen beantworten.

Viele Grüße,

sandro von mudra / DigiStreet

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Die Entstehung einer Sucht ist ein vielschichtiger Prozess, der von einer Mischung aus biologischen, psychologischen und sozialen Faktoren beeinflusst wird. Genetische Veranlagungen können das Risiko für eine Suchtentwicklung erhöhen, ebenso wie bestimmte neurochemische Prozesse im Gehirn, insbesondere im Belohnungssystem, das durch Dopamin beeinflusst wird. Dieses System kann das Verlangen nach der suchterzeugenden Substanz verstärken, sobald sie als angenehm oder belohnend empfunden wird.

Psychische Gesundheitszustände wie Depression oder Angststörungen können ebenfalls eine Rolle spielen, da betroffene Personen möglicherweise zu Drogen oder anderen Suchtmitteln greifen, um ihre Symptome zu lindern. Persönlichkeitsmerkmale wie Impulsivität oder eine niedrige Toleranz gegenüber Stress können ebenfalls zur Suchtentwicklung beitragen.

Das soziale Umfeld und die Umweltbedingungen, wie zum Beispiel die Verfügbarkeit von Drogen, familiäre Probleme oder soziale Isolation, sind ebenfalls entscheidende Faktoren, da unter diesen Umständen der Konsum schnell eine funktionale Rolle im Alltag einnehmen kann. Man lernt sozusagen, unangenehme Dinge und Probleme durch den Konsum quasi "auf Knopfdruck" zu verdrängen, anstatt diese zu lösen. Schlechte Lebensbedingungen, Arbeitslosigkeit und mangelnde Bildungsmöglichkeiten können das Risiko einer Suchtentwicklung zusätzlich erhöhen, indem sie den Zugang zu positiven Bewältigungsmechanismen einschränken und den Stress erhöhen.

Wenn du dir Sorgen über deinen Konsum machst oder dich über deine Konsumgewohnheiten austauschen möchtest, kannst du die kostenlose Plattform DigiSucht nutzen, um Kontakt zur Onlineberatung einer Beratungsstelle in deiner Nähe aufzunehmen ( DigiSucht suchtberatung.digital).

Viele Grüße,

sandro von mudra / DigiStreet

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Ich kann schlecht beurteilen, ob das Cannabis- (bzw. das Drogen-) Verbot tatsächlich verfassungswidrig ist, da ich in dem Bereich wenig juristische Fachkenntnisse habe. Aber generell würde ich der Aussage von Herrn Böllinger zustimmen. Vor allem unter dem Aspekt, dass es offensichtlich nicht funktioniert, über Verbote und Strafverfolgung den (problematischen) Konsum einzudämmen, dadurch aber erheblicher zusätzlicher Schaden für Konsumierende erzeugt wird, unterstreicht in meinen Augen, dass es höchste Zeit ist, unsere Drogenpolitik auf der Grundlage von wissenschaftlichen Erkenntnissen und Evidenzen auszurichten.

Viele Grüße,

sandro von mudra / DigiStreet

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Die Substitutionstherapie ist vor allem bei Opioidabhängigkeit verbreitet, weil Opioide starke körperliche Abhängigkeiten erzeugen und ihr Entzug schwere Symptome verursachen kann. Substanzen wie Methadon oder Buprenorphin, die in solchen Therapien verwendet werden, wirken ähnlich wie die Sucht erzeugenden Opioide, sind aber sicherer und verursachen eine geringere Euphorie, was den Drang nach häufigem Konsum mindert. Diese Medikamente helfen auch, das Risiko von Überdosierungen zu reduzieren und die Verbreitung von durch gemeinsam genutzte Nadeln übertragbare Krankheiten zu verhindern.

Die Situation bei anderen Substanzen wie Benzodiazepinen oder Stimulanzien ist komplizierter. Bei Benzodiazepinen existieren Ansätze, die auf einer kontrollierten Reduktion der Dosis unter ärztlicher Aufsicht basieren, wobei manchmal auf weniger potente oder länger wirkende Benzodiazepine umgestellt wird. Eine dauerhafte Substitution ist hier weniger verbreitet, da die Langzeitverwendung von Benzodiazepinen selbst mit Gesundheitsrisiken verbunden ist. Bei Stimulanzien wie Kokain und Amphetaminen sowie bei Alkohol gibt es keine direkten pharmakologischen Substitute, die das Suchtverhalten nicht weiter fördern würden. Hier liegt der Fokus eher auf psychosozialen Interventionen und Unterstützungsangeboten durch Selbsthilfegruppen.

Viele Grüße,

sandro von mudra / DigiStreet

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Schön dass du Dich für unseren Beruf interessierst :-) Digitale Streetwork meint in unserem Fall die "aufsuchende Sozialarbeit im Onlinesetting mit dem Fokus auf Drogenkonsum und Sucht". Somit kann man Digitale Streetwork mehr oder weniger als Pendant zur "klassischen Streetwork" sehen, bei der Sozialarbeiter*innen aufsuchend in Stadtteilen unterwegs sind, um Kontakte zur Zielgruppe in deren alltäglichen Lebenswelt zu knüpfen.

Ich selbst habe Pädagogik und Soziologie studiert und mich bereits während dem Studium intensiver mit jugendlichem Risikoverhalten und Drogenkonsum auseinandergesetzt. Außerdem habe ich währenddessen nebenbei in verschiedenen Bereichen der akzeptierenden Drogenhilfe gearbeitet, um Einblicke für ein späteres Berufsleben zu erlangen. 

Nach dem Abschluss meines Studiums (Magister) habe ich angefangen, als Berater auf einer Sozialpädagogenstelle im enterprise_Büro zu arbeiten, der Beratungsstelle der mudra Drogenhilfe für junge Konsumierende (http://mudra-iknow.de). Die mudra Drogenhilfe ist ein großer Drogenhilfeträger in Nordbayern mit Sitz in Nürnberg (http://www.mudra-online.de). Dort habe ich die letzten 12 Jahre hauptberuflich als Berater gearbeitet, war in verschiedenen Projektentwicklungen involviert und habe mich u.A. zum zertifizierten Onlineberater weitergebildet. Aus diesem Grund habe ich zunächst noch den Bereich der Onlineberatung übernommen, bevor ich Ende letzten Jahres mit dem trägerübergreifenden Projekt DigiStreet aktiv werden durfte. Seitdem findet mein Arbeitsalltag überwiegen digital in Form von Onlinestreetwork, Onlineberatung und Projektentwicklungen für die Jugend- und Drogenhilfe statt. 

Trotz meines digitalen Schwerpunktes bin ich noch fest in unsere Teamstrukturen vor Ort eingebunden. Das heisst, wir haben regelmäßige Teamsitzungen (sowohl mit dem enterprise-Team als auch mit dem DigiStreet-Team), Supervisionen und Fallbesprechungen. Außerdem bin ich bzw. sind wir relativ eng vernetzt mit lokalen Drogen- und Jugendhilfeprojekten in Nürnberg, als auch mit überregionalen Organisationen, Fachstellen und Fachkliniken der Suchtbehandlung.

Viele Grüße,

sandro von mudra / DigiStreet

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Crack und Heroin sind beides hochgradig süchtig machende Substanzen, auch wenn sie auf unterschiedliche Weise auf das Gehirn und den Körper einwirken. 

Crack beeinflusst das zentrale Nervensystem, indem es die Wiederaufnahme von Dopamin im synaptischen Spalt blockiert und damit den Dopaminspiegel rasch ansteigen lässt. Dopamin ist ein Neurotransmitter, der für das Gefühl von Belohnung und Vergnügen zuständig ist. Das Rauchen von Crack führt also zu einer schlagartigen Wirkstoffaufnahme und damit zu einer sofort eintretenden Euphorie. Im Vergleich dazu wirkt Heroin primär auf die Opioidrezeptoren, die vorrangig Schmerzen lindern. Das erzeugt zwar ebenfalls ein Gefühl von Wohlsein, wirkt sich aber nicht so direkt auf das Dopaminsystem aus. 

Dazu kommt noch, dass die Wirkung von Crack sehr kurzlebig ist und oft nur wenige Minuten andauert. Anschließen folgt ein abruptes Nachlassen der Wirkung, wodurch sich die konsumierende Person extrem erschöpft und depressiv fühlen kann. Dieser schnelle Wechsel von extremen Hochs zu extremen Tiefs kann zu einer Dynamik führen, in der wiederholt Crack konsumiert wird, um den negativen Gefühlen zu entkommen und das Hoch wieder zu erleben. Heroin dagegen verursacht eine tiefe körperliche Abhängigkeit, die den Entzug physisch schmerzhaft macht und so ebenfalls ein starkes Bedürfnis nach fortgesetztem Gebrauch schafft.

Beide Drogen können also hochgradig destruktive Effekte auf das individuelle Leben haben und erfordern spezialisierte Behandlung und Unterstützung für die Erholung. Unterstützung bei einer Konsumveränderung oder bei der Behandlung einer Abhängigkeit kann man zum Beispiel auf der Beratungsplattform DigiSucht finden.

Viele Grüße,

sandro von mudra / DigiStreet

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In unserem Fall -wir kommen alle drei aus der Sucht- bzw. Drogenhilfe- benötigt man für die meisten beraterischen Tätigkeiten inklusive des digitalen Streetworks ein abgeschlossenes soziales Studium (z.B. Soziale Arbeit, Pädagogik,...). Das wird von den entsprechenden Kostenträgern so vorgeschrieben. Wie es allerdings bei anderen Projekten oder anderen Trägern für digitales Streetwork ausschaut, kann ich leider schlecht beurteilen.

Viele Grüße,

sandro von mudra / DigiStreet

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Das Wort „Sucht“ beschreibt eine chronische Störung, die entweder durch den zwanghaften Konsum von Substanzen wie Alkohol oder anderen Drogen oder durch nicht-stoffgebundene Verhaltensweisen wie Glücksspiel charakterisiert ist. Eine Suchterkrankung liegt vor, wenn mindestens drei der folgenden Kernmerkmale über einen längeren Zeitraum zutreffen:

Zwanghaftigkeit: Das überwältigende Verlangen oder der Drang, eine Substanz zu konsumieren oder eine bestimmte Verhaltensweise auszuführen, oft so stark, dass es schwierig wird, sich auf andere Aspekte des Lebens zu konzentrieren.

Verlust der Kontrolle: Schwierigkeiten, den Konsum oder das Verhalten zu begrenzen oder ganz aufzuhören, selbst nach mehreren Versuchen oder dem festen Vorsatz, dies zu tun.

Toleranzentwicklung: Die Notwendigkeit, immer größere Mengen der Substanz zu konsumieren oder die Verhaltensweise intensiver auszuüben, um die gleiche Wirkung oder Befriedigung zu erzielen, die früher mit geringeren Mengen oder weniger intensivem Engagement erreicht wurde.

Entzugssymptome: Körperliche oder psychische Beschwerden und Symptome, die auftreten, wenn die Substanz oder Aktivität reduziert oder abgesetzt wird.

Fortsetzung trotz negativer Konsequenzen: Fortsetzung des Konsums oder Verhaltens trotz offensichtlich schädlicher Auswirkungen auf die Gesundheit, soziale Beziehungen, Arbeit oder Finanzen.

Vernachlässigung anderer Interessen: Reduzierung oder Aufgabe sozialer Aktivitäten, Hobbys oder Arbeit aufgrund des Substanzkonsums oder Verhaltens.

Wenn du dir Sorgen über deinen Konsum machst oder dich über deine Konsumgewohnheiten austauschen möchtest, kannst du die kostenlose und anonyme Plattform DigiSucht nutzen, um Kontakt zur Onlineberatung einer Beratungsstelle in deiner Nähe aufzunehmen.

Viele Grüße,

sandro von mudra / DigiStreet

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Es ist eine richtig anspruchsvolle Aufgabe, Kinder und Jugendliche vor den Gefahren einer Sucht zu schützen und ihnen gleichzeitig den Raum für ihre Neugier und Entwicklung zu bieten. Tatsächlich wird es nie eine Garantie dafür geben, dass Jugendliche nicht mit dem Thema Sucht in Berührung kommen. Eltern können lediglich die Wahrscheinlichkeit dafür verringern, indem sie dazu beitragen, die für eine positive Entwicklung des Kindes förderliche Umgebung zu schaffen.

Eine gute Strategie ist dabei zum Beispiel die Aufklärung und das Führen offener Gespräche über die Risiken und Konsequenzen von Suchtverhalten. Indem Eltern ehrlich und altersgerecht über Alkohol und andere Drogen, Glücksspiel oder exzessive Mediennutzung sprechen, bauen sie ein Vertrauensverhältnis auf und informieren ihre Kinder fundiert. Es ist wichtig, aus solchen Themen kein Tabu zu machen, denn nur über eine offene Kommunikation ist es möglich, dass Eltern an den Erfahrungen ihrer Kinder teilhaben. 

Darüber hinaus spielt das Vorbildverhalten eine zentrale Rolle. Kinder, die sehen, dass ihre Eltern verantwortungsbewusst mit potenziell süchtig machenden Verhaltensweisen umgehen, lernen dadurch, selbst verantwortungsvoll zu handeln. Die emotionale Unterstützung ist ebenfalls entscheidend. Kinder, die sich emotional unterstützt fühlen und ein starkes Selbstwertgefühl haben, sind weniger anfällig für Sucht. Es ist wichtig, dass Eltern ihre Kinder in schwierigen Zeiten unterstützen, ihre Erfolge feiern und ihnen zuhören.

Die Förderung von Interessen und Hobbys kann auch präventiv gegen Sucht wirken. Wenn Kinder und Jugendliche in Bereichen wie Sport, Kunst oder anderen Aktivitäten engagiert sind, haben sie weniger Zeit und Interesse, sich auf risikoreiche Verhaltensweisen einzulassen. Zudem bieten solche Aktivitäten positive Erfahrungen und tragen zur persönlichen Entwicklung bei.

Das Setzen von klaren Regeln und Grenzen ist ein weiterer wichtiger Baustein. Wenn Eltern klare Richtlinien bezüglich des Konsums von Alkohol, anderen Drogen oder der Mediennutzung festlegen, hilft das Jugendlichen, gesunde Gewohnheiten zu entwickeln. Das Beobachten des sozialen Umfelds ist ebenfalls wichtig, da Freunde einen großen Einfluss auf das Verhalten von Jugendlichen haben können.

Sollten Eltern Anzeichen eines riskanten Konsums oder einer Sucht feststellen, ist eine frühzeitige Intervention entscheidend. Das Aufsuchen professioneller Hilfe durch Beratungsstellen, Psycholog*innen oder andere Fachleute kann dabei sehr hilfreich sein. Auf der Beratungsplattform Digisucht kann man z.B. auch als angehörige Person von Konsumierenden anonym und kostenlos Kontakt zu lokalen Beratungsstellen knüpfen.

Viele Grüße,

sandro von mudra / DigiStreet

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Ich selbst bin neben gutefrage.net derzeit hauptsächlich auf verschiedenen Discordservern unterwegs. Da die meisten Server allerdings nicht öffentlich sind, ist es eher schwierig, mich dort gezielt zu finden. Dafür bin ich aber gut über die kostenlose und anonyme Onlineberatungsplattform DigiSucht erreichbar. Wenn man über diesen Link einen Account erstellt, landet die Anfrage quasi direkt bei mir: https://app.suchtberatung.digital/beratung/registration?aid=5 

Ansonsten sind meine Kolleg*innen aus unserem DigiStreet-Projekt auch auf vielen weiteren Plattformen aktiv (u.A. Reddit, Jodel, Instagram, TikTok, Twitch, Eve&Rave,...).

Viele Grüße,

sandro von mudra / DigiStreet

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Das kommt vor allem darauf an, wie viel Zeit und Ressourcen ich gerade für das Beantworten von Fragen habe. Da die Arbeit hier auf gutefrage.net mehr oder weniger ein "Nebenschauplatz" meiner Arbeit ist, habe ich nicht immer die Zeit, mich hier einzulesen und umfassend Antworten zu schreiben. Deshalb spielt bei der Auswahl z.b. auch eine Rolle, ob ich eine Frage aus dem Stegreif beantworten kann oder ob ich dazu erst noch recherchieren muss und dementsprechend mehr Zeit dafür brauche. Darum bin ich auch immer wieder froh, dass hier -neben uns DigiStreetworker*innen- noch mehr Leute zu unserem Thema aktiv sind und gute Antworten liefern :-)

Viele Grüße,

sandro von mudra / DigiStreet

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Erstmal super, dass du Dich informierst, bevor du Ibuprofen in dein Teil mischt :-) Die Einnahme von Ecstasy (MDMA) zusammen mit Ibuprofen birgt nämlich zusätzliche Risiken. Außerdem ist vom Ziehen kleingehackter Tabletten generell abzuraten, da neben den Wirkstoffen auch Füllstoffe etc. enthalten sind, die die Nase zusätzlich belasten und schädigen können. Ich kann mir gut vorstellen, dass auch die Kopfschmerzen nach dem Konsum damit zusammenhängen könnten. 

MDMA alleine kann -natürlich abhängig von der Dosis- bereits eine Reihe von negativen Nebenwirkungen haben, darunter Dehydration, Elektrolytungleichgewicht und eine erhöhte Körpertemperatur. Das Ziehen durch die Nase kann zudem zu Schäden an den Nasenschleimhäuten und anderen respiratorischen Problemen führen. Die Kombination von MDMA mit Ibuprofen, einem entzündungshemmenden Medikament, kann meines Wissens nach z.B. das Risiko für Magen-Darm-Probleme wie Magenblutungen erhöhen. Zudem könnte die Kombination die Fähigkeit deines Körpers beeinträchtigen, auf Dehydration und Temperaturänderungen zu reagieren, da sowohl MDMA als auch Ibuprofen die Nierenfunktion beeinflussen können.Es ist also empfehlenswert, solche Kombinationen zu vermeiden und bei häufigen Kopfschmerzen oder anderen Beschwerden nach dem Konsum von MDMA lieber professionelle medizinische Hilfe zu suchen.

Viele Grüße,

sandro von mudra / DigiStreet

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Erstmal super, dass du Dich informierst, bevor du Ibuprofen in dein Teil mischt :-) Die Einnahme von Ecstasy (MDMA) zusammen mit Ibuprofen birgt nämlich zusätzliche Risiken. Außerdem ist vom Ziehen kleingehackter Tabletten generell abzuraten, da neben den Wirkstoffen auch Füllstoffe etc. enthalten sind, die die Nase zusätzlich belasten und schädigen können. Ich kann mir gut vorstellen, dass auch die Kopfschmerzen nach dem Konsum damit zusammenhängen könnten. 

MDMA alleine kann -natürlich abhängig von der Dosis- bereits eine Reihe von negativen Nebenwirkungen haben, darunter Dehydration, Elektrolytungleichgewicht und eine erhöhte Körpertemperatur. Das Ziehen durch die Nase kann zudem zu Schäden an den Nasenschleimhäuten und anderen respiratorischen Problemen führen. Die Kombination von MDMA mit Ibuprofen, einem entzündungshemmenden Medikament, kann meines Wissens nach z.B. das Risiko für Magen-Darm-Probleme wie Magenblutungen erhöhen. Zudem könnte die Kombination die Fähigkeit deines Körpers beeinträchtigen, auf Dehydration und Temperaturänderungen zu reagieren, da sowohl MDMA als auch Ibuprofen die Nierenfunktion beeinflussen können.Es ist also empfehlenswert, solche Kombinationen zu vermeiden und bei häufigen Kopfschmerzen oder anderen Beschwerden nach dem Konsum von MDMA lieber professionelle medizinische Hilfe zu suchen.

Viele Grüße,

sandro von mudra / DigiStreet

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