Wie hat Hannibal Barcas, sein Herr versorgt also die Logistik dahinter?

3 Antworten

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Die Phönizier haben den Nachschub sehr gut organisiert, mit den Transportmitteln, die es damals gab, also vor allem gesäumt. Zusätzlich haben sie sich aus dem Land selbst versorgt, vor allem was das Futter für ihre Tragtiere betrifft. Ein ganz anderes Thema ist der Krieg, den das Königreich Italien im Mai 1915 dem Kaiserreich Österreich-Ungarn erklärt hat. Österreich hatte an der Grenze zu dem noch bis kurz vorher verbündeten Italien keine Truppen stationiert, so dass eigentlich alle Beobachter damals der Meinung waren, dass Italien in kürzester Zeit bis München und Wien durchbrechen könne. Das ist nicht geschehen, weil an der Tiroler Alpenfront die Tiroler Standschützen die italienischen Armeen aufhielten. Die Schützen waren eine Freiwilligenorganisation, der nur noch Jugendliche und ältere Männer angehörten, weil alle Männer im wehrpflichtigen Alter längst zum Wehrdienst einberufen worden waren. 35.000 Tiroler Schützen, die über ein einziges Maschinengewehr, eine Kanone auf dem Jahr 1866 und meist nur über ihre privaten Jagdgewehre verfügten, haben es geschafft, rund 500.000 schwerbewaffnete Italiener so lange hinzuhalten, bis mit dem Deutschen Alpenkorps, immerhin 25.000 gut ausgerüstete Soldaten mit schweren Waffen, eine Hilfe kam. Ähnlich war die Situation an der Isonzofront, wo Österreich zwar mehr reguläre Truppen der italienischen Aggression entgegenstellen konnte, wobei aber auch dort die italienische Überlegenheit etwa 1:10 betrug. Auch dort hat die österreichische Front zur allgemeinen Bewunderung in elf Isonzoschlachten gehalten. In der 12. Isonzoschlacht konnten die Österreicher dann mit Hilfe deutscher Truppen sogar die italienische Front durchbrechen. Das hätte den Sieg über Italien bedeutet, aber Engländer, Franzosen und Amerikaner erkannten die Gefahr und schickten Truppen, die den österreichischen Vormarsch am Piave aufhielten. Mit der Logistik hat das nicht zu tun und mit der Schwierigkeit des Gebirgskrieges auch nicht, denn da hat sich Österreich, d.h. Tirol, den Italienern deutlich überlegen gezeigt.

Hannibal hatte keine 200.000 Mann dabei, vielleicht ein Viertel davon.

Die Versorgung erfolgte aus den Gebieten, die er durchzogen hat und aus eigenen Vorräten, denn die Nahrungsbeschaffung musste schnell gehen und durfte nicht zu viel Zeit in Anspruch nehmen.

Im Ersten Weltkrieg war zwischen Italien und Österreich-Ungarn die Versorgung zwar auch schwierig, aber die Heere waren auch viel größer und die Front war im Wesentlichen statisch.

Darüber hinaus hat Italien Österreich-Ungarn angegriffen, Österreich hat sich gegen den Angriff Italiens gewehrt und das erfolgreich. Am Ende des Krieges sind sie bis an die Piave vorgedrungen.

Italica  07.01.2024, 10:07

Eben nicht erfolgreich weil sie ja den Krieg gegen Italien verloren haben und kapitulieren mussten.

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stonedog  07.01.2024, 12:40
@Italica

Nein, gegen Italien haben sie nicht verloren. Der Drei-Fronten-Krieg hat Österreich-Ungarn zermürbt.

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Zunächst einmal waren es ganz sicher keine 200 000 Mann.

In der heutigen Forschung geht man eher von Zahlen zwischen 40 bis 60 tausend aus.

Auch überlebten viele den Zug über die Alpen bis nach Italien nicht. Polybios spricht von 26 000 Infanterie und 6000 Kavalleristen, Livius gar von 20 000 Infanterie sowie 4000 Kavalleristen welche in Italien ankamen.

Die Versorgung geschah wie bei nahezu allen Armeen vor und nach ihm, indem man das nutzte was das Land hergab. Dies geschah durch Plünderung oder freundlich gesinnte Stämme gaben mehr oder weniger freiwillig etwas ab.

Trotz das der Zug eine, aus militärischer Sicht, Meisterleistung war ist es zugleich Fakt, das etwa ein Viertel oder gar die Hälfte seiner Truppen es nicht bis ins Kernland der Römer schafften.

Das sagt einiges über die Probleme nicht nur mit feindlichen Stämmen, sondern eben auch der Versorgung aus.

Woher ich das weiß:Hobby – Geschichte interessiert mich einfach