wie häufig schwängern professoren studentinnen von sich?

7 Antworten

Einmal...

Dann ist die nächste dran ;-)

Es wird auch nicht häufiger vorkommen als im Büro oder in der Fabrik, wo Vorgesetzte mit Sekretärinnen oder Arbeiterinnen flirten und dann mehr draus wird.

Ich glaube nicht, dass es dazu belastbare Zahlen gibt.

Ich kenne das auch nur vom Hörensagen und selbst das sind Einzelfälle. Es dürfte hiebei also um absolute Ausnahmen gehen.

Da wirst du keine stabilen Statistiken finden.

In meinem Fach gab es einige Jahre vor meiner Zeit einen "Serientäter", der immer wieder mal Studentinnen geschwängert hat und dessen Gehalt v.a. für Unterhaltszahlungen draufging. Der ist auch kein Märchen, eine der Mütter kenne ich. Ich selbst "durfte" nur die zum Glück folgenlose Affäre einer Kommilitonin mit einem Dozenten beobachten. Vorkommen tut sowas immer wieder, Happy Ends sind allerdings selten.

Äußerst selten denke ich, weil es ganz einfach nicht erlaubt ist an den Unis und weil er seinen Job verlieren könnte wenn es raus kommt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Lebenserfahrungen
GreatManYeah 
Fragesteller
 23.04.2018, 16:30

es ist aber allgemein bekannt und er ist nach wie vor lehrstuhlinhaber an derselben uni

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Die eigentliche Frage ist, ob es sich um einen einvernehmlichen Kontakt oder um einen strafrechtlich relevanten Delikt handelt.

Zumindest Affären zwischen DozentInnen/ProfessorInnen (ausdrücklich beide Geschlechter einschließend!) kommen an Unis immer wieder vor. Keineswegs gehen die Initiativen ausschließlich vom Unipersonal aus, sondern sind häufig von den Studierenden zumindest geduldet oder auch initiiert worden. Die Studierenden sind volljährig und tragen vor dem Gesetz selbst die Verantwortung für ihr Handeln.

Insofern macht sich ein/e ProfessorIn nur dann strafbar, wenn ein tatsächlicher Nötigungsdelikt (oder noch schlimmer) nachweisbar ist oder wenn, z.B. im Zuge einer Benotung, der Nachweis einer Übervorteilung gelingt. Da aber zumindest letzteres an manchen Unis an der Tagesordnung ist (z.B. die Bevorzugung eigener Schützlinge; Benachteiligung der Schützlinge von Fachkonkurrenten), gilt dieser Haken nur theoretisch. In der Praxis können Professoren beinahe tun und lassen, was sie möchten, solange sie sich nicht tatsächlichen Verbrechen schuldig machen, die Anwalt und Presse interessieren. In diesem Fall stünde dann auch der Ruf der Universität auf dem Spiel. Nicht strafbare einvernehmliche außereheliche Schwangerschaften interessieren hingegen niemanden und sind Privatsache der ProfessorInnen, selbst dann, wenn die Hintergründe moralisch fragwürdig sind.

Bei "Mittelbau"-DozentInnen ist die Sache heikler, da sie lange nicht so fest im Sattel sitzen wie ProfessorInnen. Wenn sie nur befristet angestellt sind, können Affären (und mehr) ihnen in ihrer weiteren Karriere schon auch sehr schaden, sofern man Fakten vorliegend hat und in der Fakultät auf solche Dinge geschaut wird.

Bekannt ist auch, dass viele Studierende (wiederum: beide Geschlechter) von der zunehmenden Sensibilisierung der Gesellschaft wissen und auch missbräuchlich ihre Möglichkeit nutzen, jederzeit zur Beratungsstelle für Belästigung gehen zu dürfen. Wenn eine missbräuchliche Meldung gemacht wird, geschieht dies meist aus Rache (infolge einer schlechten Beurteilung oder auch aufgrund der Ablehnung eigener Avancen durch die/den ProfessorIn) oder weil sich ein/e StudentIn schlicht für zu wichtig nimmt und aus Dummheit tatsächlich an die Belästigung glaubt, weil er/sie in jedes Wort und jeden Wink einen persönlichen Annäherungsversuch vonseiten der/des Professors/in hineinliest.

Hier gibt es an Universitäten noch zu wenig Routine in der Handhabe von derartigen missbräuchlichen Meldungen, die leider auch häufiger sind als man ahnen mag. Jungen Dozenten (vor allem Männern, weil Frauen generell der Belästigung eher nicht verdächtigt werden) wird daher an manchen Unis ausdrücklich empfohlen, sich --um sich vor schwer widerlegbaren Vorwürfen zu schützen-- generell niemals alleine mit einer Studentin alleine in einem Raum oder in einem Aufzug aufzuhalten, Sprechstunden niemals hinter geschlossener Tür und niemals nur unter vier Augen, sondern immer mit mindestens zwei Studierenden abzuhalten (dann gibt es Zeugen), Studentinnen pauschal wegzuschicken, wenn sie im Sommer leicht bekleidet in die Sprechstunde kommen und, nicht zuletzt, im Vorfeld als heikel erahnbare Sprechstundentermine mit Studierenden heimlich mit einem Rekorder aufzunehmen.

Persönlich habe ich außerdem die Erfahrung gemacht, dass Frauen an der Macht ihren männlichen Kollegen in punkto Belästigung und Übervorteilung in nichts nachstehen. Es gibt nur zahlenmäßig weniger Professorinnen, und Frauen sind hinsichtlich der öffentlichen Meinung geschützter, da in erster Linie nur Männer unter dem Generalverdacht der Belästigung stehen. Allerdings habe ich ebenso auch die Erfahrung gemacht, dass hinter dem Fehlverhalten von Frauen in hohen akademischen Positionen nicht immer ein erhoffter Sexualkontakt steht, sondern ein breiter gefächertes Spektrum an möglichen Motivationen, wohingegen Männer in solchen Fällen oft eher nur das Eine wollen. Insofern ist auch das mögliche Handlungsspektrum von Frauen größer, und für vieles gibt es keinen vorgeschriebenen Katalog an zu ergreifenden Maßnahmen.

Weltwunderling  02.05.2018, 17:42

Oh Mensch, starke Antwort! Das kann ich sehr unterschreiben! Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass Machtasymmetrien grundsätzlich für beide Geschlechter anziehend wirken, jedoch zwischen Hochschulbildung und sonstigen Wirtschaftsunternehmen kein nennenswerter Unterschied besteht. Auch Geschäftsführer(Innen) verführen Praktis...

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baucolo  03.05.2018, 09:47
@Weltwunderling

Danke für den Kommentar! Allerdings muss ich schon zugeben, dass ich nicht ganz so weit gehen würde, dass mir aber auch die Sachkenntnis dazu fehlt, da ich vor allem den Hochschulsektor kenne.

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