Wie gendert man sachgerecht Neutra?
Z. B. Kerlchen, Weibchen, Liebchen, Dummchen um bloß keinen der vier zu vernachlässigen, etwa 'du mfnd-Dummchen' oder wie?
4 Antworten
Gendern betrifft ausschließlich Wörter, bei denen es eine maskuline Form gibt, die durch Anhängen von -in feminin werden - und bei denen sich sonst absolut nichts im Wort ändert. Stichwort Weglassprobe.
Beispiel: Bäcker und Bäckerin geht, weil da nur das -in dran gehängt wird. Also wäre das gegendert Bäcker*in, Bäcker:in oder BäckerIn.
Auf der anderen Seite: Arzt und Ärztin geht nicht, weil da neben dem angehängten -in sich auch das A zu einem Ä verschiebt. Hier darf man also nicht Ärzt*in schreiben, weil 'Ärzt' kein Wort ist. Hier muss man auf andere geschlechtsneutrale Formulierungen zurückgreifen, wie zb 'ärztliches Personal'.
Wörter, die im Neutrum sind, sind bereits geschlechtsneutral in Bezug auf Menschen, und können deshalb unverändert benutzt werden. Hab ich ja auch schon in meinen Beispielen gemacht: 'Das Personal'.
Gilt auch für Diminutive.
Natürlich haben bestimmte Wörter trotzdem eine geschlechtsabhängige Assoziation, wie eben dein 'das Weibchen' und 'Das Kerlchen' - deshalb würde ich hier auf ein Wort ohne solche Assoziation zurückgreifen und zb 'Menschlein' sagen. Oder tatsächlich bei dir bleiben und 'Dummchen' sagen. Dumm ist schließlich geschlechtsneutral, kann man zu allen Menschen sagen, die dumm sind.
Generell: Gar nicht, da es a) keine generischen Maskulina sind und es b) keine feminin movierten Gegenstücke gibt.
Kerlchen und Weibchen sind allerdings inhärent einem Geschlecht zugeschrieben. Hier hilft dann nur das Ausweichen auf andere Wörter oder die Nennung aller entsprechenden Formen.
Gar nicht. Weil es gegen die geltenden Regeln ist.
-chen ist die Verniedlichungsform, als der Diminutiv. Der ist neutral. Wenn du Substantive meinst, dann erwende einfach nicht mehr der, die und das. Sage einfach de, also de Hund, de Katze, und de Tralala...
So sprechen auch viele bei uns in der Umgebung. Heißt aber noch lange nicht, dass mir das gefällt.
Ist OK, aber der Zwang zum Aufblähen durch Doppelnennungen oder diese verstotterte Spechweise stößt so beim Zuhören ab, dass man wegrennt.