Wie gendert man "Punk" und "Nazi"?
Vielen Dank.
2 Antworten
Es gibt Begriffe die bereits geschlechterneutral sind und bei denen es daher erstrecht unsinnig ist, diese zu "gendern".
- "Punk" ist ein englischsprachiger Begriff, dieser bezieht sich auf einen Anhänger der gleichnamigen Jugendsubkultur aus den 1970er Jahren.
- "Nazi" ist das Kürzel für die Bezeichnung eines Befürwörter des Nationalsozialismus bzw. für ein Parteimitglied der NSDAP.
Die obengenannten Begriffe "Punk" und "Nazi" lassen sich nicht gendern! Vergleichsweise kann man Wörter wie "Kind" oder "Mitglied" auch nicht gendern.
Hoffe du kannst etwas mit meiner Antwort anfangen!
Gruß!
Wenn man den eingedeutschen Begriff "Punker" verwenden, dann kann man die Punkerin (w) oder der Punker (m) sagen. Es gibt auch den englischsprachigen Jargon "Punklady".
Nazi ist ein Kurzwort für "Nationalsozialist". Die weibliche Form wäre "Nationalsozialistin".
Gar nicht.
"Punk" hat keine direkte weiblich movierte Form, ähnlich wie "Mensch".
"Nazi" wird i.d.R. für alle Geschlechter genutzt; nur die wenigsten Leute nutzen wohl "Nazisse" für Frauen. Da die movierte Form also entsprechend kaum existent ist, ist eine gendersensible Anpassung auch hier nicht nötig.
Der Punk ist also immer männlich!?! Das ist aber höchst rückständig und sexistisch. Warum ändern die das nicht endlich? Ich dachte gerade diese Seite sollte sich ein genderfreundliches Vorbild bieten!
Dann hältst du "Mensch" auch für "immer männlich" und nutzt "Menschin"? Falls ja, so hast du wohl nicht verstanden, was der Hintergrund gendersensibler Sprache ist.
Es geht ja nicht darum, ob er, ich oder du "Mensch" für männlich halten. Es geht darum ob die Bevölkerung sich bei "Mensch" eher einen Mann als eine Frau vorstellt. In diesem Gendersinne ist die Menschin doch Pflicht, oder korrekter: MenschIn. Oder Mensch*in usw.
Nein, falsch. Man kann nicht gendern, wenn es keine weiblich movierte Form gibt. Falls die un(ter)bewusste Assoziation bei "Mensch" also tatsächlich signifikant öfter männlich ist, dann liegt das an außersprachlichen Stereotypen, nicht an der sprachlichen Form "Mensch".
Unklar formuliert. Welche außersprachlichen Stereotypen meinst du? Hört sich stark wie Geschwurbel an. Der Sinn des Genderns ist doch Geschlechtergerechtigkeit. Auch wenn Mensch neutral ist, so kann es einen echten Genderer nicht kalt lassen, wenn dieses Wort Ungerechtigkeit schafft.
Studien haben klar gezeigt, dass auch gesellschaftlich stereotyp weibliche Rollenbezeichner (z.B. "Kosmetiker") mit klarem maskulinen Bias wahrgenommen werden. Entsprechend ist also der Einfluss der Wortform selbst (also des generischen Maskulinums) ausschlaggebend für den maskulinen Bias entsprechender Wörter.
Wenn es nun aber um ein Wort wie "Mensch" geht, welches gar keine weiblich movierte Form kennt, dann kann die un(ter)bewusste Assoziation nicht auf die Wortform zurückgeführt werden, sondern nur auf die gesellschaftlichen Stereotype.
Mir "Geschwurbel" zu unterstellen halte ich übrigens für extrem einfalls- und niveaulos.
Nein, niveaulos sind Allgemeinplätzchen. Darauf habe ich dich schon mal höflich hingewiesen. Da muss sich jemand schon den "Schwurbler" anhören, wenn er davon nicht lassen will.
Deine Begründung zeigt, dass man sich eher auf die gesellschaftliche Stereotypen - was immer das auch ist, du hast die Frage zuvor nicht beantwortet - konzentrieren sollte, als auf Sprachverhunzung für einen geringwertigen Zweck, dessen Erreichen mit dieser Methode zweifelhaft ist.
Ich sehe aber, das artet wieder in Gezänk aus. Einen schönen Abend noch.
Das Problem ist, dass du in allem "Allgemeinplätzchen" siehst, was dir nicht ausführlich vorgekaut wird. Ich kläre zwar gerne über meine Themen auf (sonst würde ich diese ja wohl kaum beruflich untersuchen), aber irgendwann sehe ich bei manchen Leuten einfach keinen Mehrwert mehr.
Schönen Abend.
Den Mehrwert sehe ich bei dir auch nicht, auch wenn du es beruflich machst.
? Die Menschen noch mehr zu verwirren? (bzgl.: Hintergrund gendersensibler Sprache)
Sorry, falls dich gendersensible Sprache verwirren sollte. Aber keine Sorge: Auch das kann man überwinden.
Ach, hätte man sich nur ein wenig weitergebildet, anstelle sinnfrei über Gegendere zu diskutieren. Es gibt ungefähr 100 000 relevantere Themen. Existenziell Relevantere.
Außerdem kann man doch niemand auch noch die Sprache vorschreiben wollen. Das ist doch wirklich maximal totalitär. Will man Uns vielleicht bald auch noch die sexuelle Orientierung und das Geschlecht vorgeben? Elon Musks Forscher meinten schon, dass die KI Uns künftig, bereits im frühen Kindesalter, sagen wird, ob wir hetereo-, homo- oder bisexuell sind...
Ja, indem man sich umschaut, was wirklich Spannendes auf der Welt passiert.
Gut, dass wir alle unterschiedliche Interessen haben, nicht? Oder möchtest du mir vorschreiben, was interessant und spannend ist?
Ich möchte Dir den Denkanstoß geben, dass es in Unseren Zeiten nicht gerade sehr produktiv ist, sich über eine geschlechtsgerechte Ausdrucksweise, welcher es noch nie zuvor bedürft hatte, Gedanken zu machen.
Danke, aber als Sprachwissenschaftler sehe ich das entschieden anders: Sprache ist integraler Bestandteil des Menschen, und diese zu untersuchen empfinde ich als interessant und spannend.
Ach, hätte man sich nur ein wenig weitergebildet, anstelle sinnfrei über Gegendere zu diskutieren. Es gibt ungefähr 100 000 relevantere Themen. Existenziell Relevantere.
Wir werden immer wieder mit vergleichsweise unwichtigen Themen konfroniertiert, die auch unsere Aufmerksamkeit und Zeit beanspruchen.
Rückblickend habe ich immer wieder auf "wichtige" Themen konzentriert und andere vernachlässigt, das war nicht zu meinem Vorteil.
Zum Gendern habe ich schon zuviel gesagt, deswegen bin ich da draußen.
Außerdem kann man doch niemand auch noch die Sprache vorschreiben wollen.
Da stimme ich dir unumwunden zu.
Aber wenn eine Frau als der Punk oder der Nazi bezeichnet wird, dann ist das doch sexistisch! Oder habe ich das falsch verstanden?