Wie funktioniert Massephase?
Hallo, dass man Fett nicht direkt in Muskeln umwandeln kann, ist allgemein bekannt. Dennoch frage ich mich, wie eine Massephase funktioniert. Wenn man sich Personen ansieht, die eine Massephase durchlaufen, stellt man oft fest, dass sie an Fett zunehmen und einen höheren Körperfettanteil haben. Am Ende der Massephase folgt dann meist ein Cut, und danach haben sie größere Muskeln und sind wieder auf einem tieferen Körperfettanteil. Bedeutet das, dass man dennoch Fett benötigt, um größere Muskeln aufzubauen?
3 Antworten
In der Massephase muss man sich ja hyperkalorisch ernähren, um dem Körper die Baustoffe für den Muskelaufbau zu liefern, von nichts kann er ja nichts aufbauen (trotz Training). Und da der Körper Muskel- und Fettaufbau nicht exakt trennt, nimmt man außer Muskeln auch immer etwas Fett zu (mal mehr, mal weniger, je nach Bulk und Kalorienüberschuss). Und dieses überschüssige Fett wird dann halt im Cut wieder abgebaut (unter bestmöglichem Erhalt der Muskelmasse).
Man benötigt das Fett nicht für Muskeln, aber den Kalorienüberschuss schon.
Muskeln sind „Luxus“ für den Körper und erfordern viel Energie, und wegen den vielen Kalorien kommt man am Fett nicht vorbei
Das Prinzip ist, dem Körper großzügig Nahrung/Energie zur Verfügung zu stellen, damit er beim Muskelaufbau sozusagen sorglos aus dem Vollen schöpfen kann (bei knappem Nahrungsangebot wird der Körper den Teufel tun, wertvolle Energie zu investieren um die Muskeln aufzubauen und damit den tagtäglichen Energiebedarf zu steigern!). Und dabei akzeptiert man, dass man einen gewissen Überschuss an Energie zu sich nimmt und deshalb nebenbei halt auch etwas Fett ansetzt. Wobei nicht wenige Hobby-Bodybuilder es mit diesem Überschuss übertreiben, so nach dem Motto "ich hab ja Massephase, ich darf ja fressen was und soviel ich will".
Durch den Cut wird dann dieses Fett abgebaut. In dieser Phase wird auch eher Muskelmasse abgebaut als aufgebaut. Aber da das Fett weniger wird, das die Konturen der Muskeln kaschiert, werden die Muskeln besser sichtbar.
Das funktioniert deshalb nicht, weil die Fettreserven sozusagen als Überlebenssicherung für schlechte Zeiten dienen. Der Körper wird sie nur dann anzapfen, wenn er es muss weil der Energiebedarf sonst nicht gedeckt werden kann.
Ein Mangel an Nahrung, der durch Verbrauch der Notfallreserven aufgefangen werden muss, ist aber ganz sicher nicht die richtige Zeit um noch extra Energie zu investieren, um den täglichen Energieverbrauch zu steigern! Genau das wäre aber Muskelaufbau.
Es is eher so, dass der Körper in jenen Zeiten, in denen er nicht ausreichend Nahrung bekommt, zusieht den Energiebedarf zu senken, indem er Muskelmasse abbaut. Wie gesagt: Beim Cut liegt die Herausforderung darin, nicht allzu viel der hart aufgebauten Muskeln wieder zu verlieren.
Dementsprechend wird es gegenüber 10% Körperfettanteil nicht beim Muskelaufbau helfen, 30% KFA zu haben. Wird beim Muskelaufbau so oder so nicht angezapft.
Es mag allenfalls jener Mensch, der seit Lebzeiten daran gewöhnt ist unnötig Fett mit sich herumzuschleppen, unter diesem Fettpolster von vornherein mehr Muskeln besitzen als der Lauch.
Danke für die Aufklärung! Ich habe jedoch noch eine Frage: Fett ist ja ein Energieträger. Würdest du sagen, dass Menschen mit einem höheren Körperfettanteil es einfacher haben, Muskeln aufzubauen, als Menschen mit einem niedrigeren Körperfettanteil? Ich denke mir, wenn Fett als Energiequelle dient, könnte der Körper zuerst auf diese Reserven zurückgreifen, sodass man keine Massephase benötigt und sich ausschließlich auf das Training konzentrieren könnte.