Wie funktioniert ein Bivak-Sack?
Ich würde gerne mit minimalem Gewicht wandern und im freien Schlafen ohne morgens nass im Kondenswasser zu liegen. Im Bivaksack würde ich noch einen Schlafsack haben, der mich warm hält. Funktioniert das so oder bin ich auf einem Holzweg?
4 Antworten
Wie funktioniert ein Bivak-Sack?
Was meinst Du mit "funktionieren"?
Das ist eine relativ enger Sack aus wasserdichtem Material (wenn Du mehr Geld ausgibst ggf. mit einer Membran, wie so eine Plastikjacke). Und da liegst Du mit Deinem Schlafsack drin um Dich vor starkem Regen oder Wind zu schützen.
Ich würde gerne mit minimalem Gewicht wandern und im freien Schlafen ohne morgens nass im Kondenswasser zu liegen.
Ohne im Kondenswasser zu liegen? Dann bist Du in einem Biwaksack falsch. Denn durch die schlechte Durchlüftung ist genau das deren Problem. Da tropft es aufgrund des Kondenswassers von der Innenseite des Biwaksackes auf Dich und den Schlafsack herunter. Selbst bei denen mit Membran, je nach Temperaturgefälle, mehr oder weniger stark.
- Wenn Du trocken liegen willst, dann brauchst Du ein gut belüftetes Zelt.Wenn es zudem klein und leicht sein soll, dann empfehle ich z.B. das Helsport Ringstind Superlight für eine Person. Die Lüftung ist für so ein kleines Zelt extrem gut (mit dem Fußende zum Wind aufstellen!) und es wiegt gerade einmal ein Kilogramm. Das kostet aber natürlich auch entsprechend und man muss damit ordentlich umgehen.
- Oder alternativ spannst Du ein Tarp auf (evtl. auch etwas höher) und benutzt unter dem Schlafsack und der Isomatte eine Unterlegplane. Da hast Du wenigstens Lüftung, je nachdem wie Du das Tarp aufspannst.
Und Du hast bei Zelt und Tarp mehr Bewegungsfreiheit, im Biwaksack kannst du Dich nicht einmal hinsetzen.
Hey, vielen liebe Dank für die tolle Antwort. Das Zelt ist schon sehr verlockend, aber arg teuer. Andererseits möchte ich auch nicht durchnässt in den Tag starten und krank werden. Mal sehen, ob ich günstigere Alternativen finde.
Naja, bei Regen, Wind, Schnee und Bodenbässe hilft der Biwaksack wirklich sehr gut. Allerdings staut sich das Kondenswasser meist auch innen. Bei warmen und v. a. trockenem Wetter würde ich es eher so aufbauen, dass der Biwaksack als eine Art Plane auf dem Boden liegt, du dann deine Matte hinlegst (ist wichtig zur Wärmeisolierung) und du ganz oben mit dem Schlafsack liegst.
Was ich persönlich sehr gerne mag ist ein wasserabeweisender Daunenschlafsack. Ich verwende den: https://www.outdoortrends.de/mountain-equipment-women-s-glacier-450-daunenschlafsack.html
Der ist zwar recht teuer, aber sein Geld wirklich wert. Ich verwende ihn v. a. zum Biwakieren bei Sommerhochtouren. Für den Winter brauchst du einen wärmeren.
Einen Biwaksack Sack solltest du am Berg sowieso immer dabei haben. Wenn du keine Übernachtung planst reichen diese ultraleicht Plastiksäcke. Ansonsten würde ich einen aus Stoff verwenden.
Servus,
ja so wie du es schon selbst sagst ist es richtig. Der Bivaksack ist im Endeffekt einfach ein Überzug aus wasserdichtem Material für deinen Schlafsack. Bei warmen Temperaturen bin ich darin aber, da die Luft darin förmlich steht, immer sehr schnell ins schwitzen gekommen. Solange es nicht regnet ist es einfacher eine wasserfeste Unterlage und den einfachen Schlafsack zu nehmen. Dadurch gehst du der Feuchtigkeit vom Boden aus dem Weg und hast nicht so das Problem mit der Temperatur im Bivaksack.
Ein Biwaksack sieht ungefähr so aus wie eine Chipstüte: Dünner Kunststoff, der innen metallbedampft ist. Dieses Metall reflektiert deine Infrarotstrahlung und verhindert so, dass du zu schnell auskühlst. Der Kunststoff ist außerdem wasser- und winddicht.
Ein Biwaksack wird von innen durch das Kondenswasser definitiv nass, das habe ich schon mehrmals selbst erlebt. Wenn es sich also durch die Witterung irgendwie ausgeht, lass ihn weg und schlafe nur im Schlafsack unter freiem Himmel. Alternativ könntest du dich auch nach einem Trekkingstock-Zelt umschauen. Das ist quasi ein Biwaksack mit Laschen für eine Verspannung mittels Trekkingstöcken. Dann liegst du morgens nicht im Kondenswasser.