Wie fühlt ihr euch in der Ace-Community?

Das Ergebnis basiert auf 8 Abstimmungen

Andere Meinung 50%
Ich fühle mich unwohl, weil... 38%
Ich fühle mich wohl, da... 13%

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ich fühle mich unwohl, weil...

...durch diese ganzen komplett weichspülenden und abstrakten "Spektrums"-Definitionen viele Wortbedeutungen ausgehebelt sowie LGBTQ+ Subcommunities unterwandert werden. Gerade Asexualität ist da ein eklatantes Beispiel. Von der "Ace-Community" halte ich mich deshalb mittlerweile aus nachfolgend näher erläuterten Gründen fern.

Wenn sich jemand in Ermangelung eines passenderen Begriffes als asexuell bezeichnet, weil diese Person zwar sexuelle Lust an sich, jedoch einfach keine sexuelle Anziehung wahrnimmt, kann ich das ja noch halbwegs nachvollziehen. Zudem kann man selbstverständlich trotz der Hingabe zu sexuellen Interaktionen, etwa dem Herzensmenschen zuliebe, asexuell sein (wir reden hier im Grunde schließlich von Gefühlen, nicht von Taten!). Wer aber generell zum Empfinden sexueller Anziehung imstande ist - egal wie oft oder selten, egal ob gegenüber Menschen und/oder nichtmenschlichen Objekten (siehe etwa demisexuell, lithosexuell, autosexuell, objektsexuell, zoosexuell etc.), ist meines Erachtens einfach nicht asexuell!

Die Auslegung der Asexualität als "Spektrum" bzw. Bezeichnungen wie "asexuelles Spektrum" lehne ich deshalb ab, weil ich sie als zutiefst asexuellenfeindlich empfinde. Insbesondere gegenüber Asexuellen wie meine Wenigkeit, die wir - ohne medizinisch relevante Ursachen - der Vorsilbe a- im eigentlichen Sinne von nichtsexuell (a... = nicht.../un...) wirklich gerecht werden; also grundsätzlich gar keine sexuelle Anziehung sowie gar kein Bedürfnis nach sexuellen Aktivitäten jedweder Art verspüren. Durch die immer überladener, inklusiver und schwammiger werdende Definition des Wortes asexuell werden wir in der eigenen Community nämlich komplett an den Rand bzw. in die Unsichtbarkeit gedrängt. Selbst in jener asexuellen Community sind zwischenzeitlich nur noch sexuell aktive Leute sichtbar, die damit genau genommen eigentlich das exakte Gegenteil von asexuell sind. In diesen ganzen "Spektrums"-Definitionen sehe ich außerdem die Gefahr der Irreführung, weil Menschen dazu verleitet werden können, vor allem ihr Sexualerleben falsch einzuschätzen. Auch oder gerade Personen, die wichtige LGBTQ+ Aufklärungsarbeit leisten wollen, sollten vor allem gegenüber Ratsuchenden nicht irgendwelche verallgemeinernde Definitionen rauskloppen, sondern explizit auf die Einzelperson sowie ihre Gefühle eingehen. Sowas Oberflächliches wie "Asexuell ist man, wenn man kein sexuelles Interesse an anderen Menschen hat." ist völliger Quark!

Daher lasse ich mir das Recht, gegebenenfalls selbstgewählte Labels anderer Leute infrage zu stellen, aus diesen Gründen nicht streitig machen. Ob sowas wirklich respektlos ist, kommt auf die Umstände an.

Liebe Grüße.

KiboSeishin  07.12.2023, 09:52

Wirklich interessant. Ich habe mich bisher zu wenig mit anderen Asexuellen ausgetauscht, um dazu etwas sinnvolles sagen zu können, aber das, was du beschreibst, klingt auf jeden Fall bedenklich. Wobei ich es wie gesagt mangels Erfahrung nicht einordnen kann.

Ich habe bisher, wenn Leute nach Asexualität gefragt haben gesagt, dass wenn man die Frage "Willst du jemals mit jemanden schlafen?" mit einem eindeutigen "Nein" beantworten kann, man asexuell ist. Heißt das, dass das zu verkürzt ist? Ich bin bisher immer von mir ausgegangen, ich will keinen Sex, selbst Kuscheln fänd ich unangenehm.

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Andere Meinung

Ich bin asexuell, bin aber in keiner entsprechenden Community unterwegs. Muss ich auch nicht, ich weiß ja was ich bin.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich fühle mich selbst als asexuell.
Andere Meinung

Ich weiß nicht, was ich da abstimmen sollte. Ich bin asexuell und fertig. Ich fühle mich in keiner Community.

Andere Meinung

Ich bin nicht Teil davon.