Wie formuliert man einen Brief an einen Sterbenden im Hospiz?
Meine Freundin hat den 4-jährigen Kampf gegen Krebs verloren. Ihr Wunsch ist es, im Hospiz zu sterben. Seit einer Woche liegt sie nun dort und ich konnte sie vorher nicht noch einmal besuchen, da ich selbst längere Zeit im Krankenhaus war und nun zur Reha muss. Von dort möchte ich ihr einen Brief schreiben, weiß aber nicht, wie man das an eine Sterbenden macht. Ich habe keine Erfahrung, wie man einen Sterbenden "gegenüber" tritt. Deshalb brauche ich unbedingt Hilfe.
8 Antworten
Schreib einfach, was du denkst und fühlst. Du musst nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. Schreib ihr auch ruhig, dass du unsicher bist, wie du mit ihr umgehen sollst. Die wird das schon verstehen.
Eine Freundin von mir ist vor kurzem auch im Hospiz gestorben, auch an Krebs. Denk nicht lange nach und schreib einfach, was dir in den Sinn kommt und was du loswerden möchtest. Denn es kann ganz schnell gehen. Meiner Freundin gings am Ende nochmal richtig gut und dann ging es doch ganz schnell. Vorgestern war die Trauerfeier.
Danke. Es ist immer ergreifend, wenn man von jemanden einen Rat und Hilfe erhält, dem es genauso ergangen ist. Man fühlt sich nicht so alleine.
Danke. Aber ich glaube, für sie was es am Ende besser. Sie wollte nicht mehr, hat zwei Tage vorher schon gesagt, sie ist so müde und möchte jetzt endlich gehen können, hat sich am Ende nur noch gequält. Aber schwer ist es natürlich trotzdem, auch wenn man weiß, dass sie jetzt keine Schmerzen mehr haben muss.
das ertragen und loslassen ist eigentlich der letzte freundschaftsdienst. tut mir wirklich sehr leid für dich.
Du kannst sie fragen wie es ihr geht, ihr sagen dass Du an sie denkst und ihr eventuell von deinen Geschehnissen was erzählen, was lustiges kommt immer gut an, und Pannen haben wir täglich. Munter sie irgendwie auf, bzw. zeig ihr dass Du immer bei ihr bist. Am Ende kannst du ihr viel Kraf für alles wünschen und ihr versprechen dass Du sie besuchen wirst, und wenn möglich, das auch einhalten.
Ist traurig sowas...
Schreibe deine ganzen schönen Erinnerung, die du mit ihr hast. Damit wirst du deiner Freundin noch eine sehr große Freude machen, denn es werden auch für sie schöne Erinnerungen sein. Das wird ihr wahrschein viel helfen beim Abschied nehmen. Denn sie weiß, dass sie etwas Gutes auf der Welt hinterlassen wird, auch wenn es nur die Erinnerungen an sie sind.# Und abschließen mit ganz lieben Grüßen, nicht auf das Sterben eingehen.
ich glaube viele wissen gar nicht, was es bedeutet in ein Hospiz zu gehen deinen Ansatz kann ich gut nachvollziehen, aber wenn sie unter Medikamenten steht, wie z. B. Morphium, wird sie es nicht mehr so ganz nachvollziehen können (ich habe sowas selbst durch und möchte dir dennnoch nicht zu nahe treten und hoffe du verstehst mich nicht falsch) - ich bin der Meinung, da sie seit 4 Jahren kämpft, wäre der frühere Kontakt besser gewesen
Liebe Katja1976, wir standen bis zuletzt in sehr engem Kontakt, haben trotz Krebserkrankung unternommen, was machbar war, wollten im Juli auch noch zusammen Urlaub machen. War alles geplant, doch sie konnte nicht mehr. Mein schlechtes Gewissen besteht darin, dass ich sie nicht nochmals besuchen konnte, bevor sie ins Hospiz verlegt wurde, da ich selbst im KH war und nun zur Reha muss und nun Angst habe, dass sie in den nächsten 6 Wochen stirbt und sie nicht nochmals sehe.
da sie seit 4 Jahren kämpft, wäre der frühere Kontakt besser gewesen
Woher willst Du so genau wissen dass früher kein Kontakt bestand??? Außerdem gibts Leute die ansprechbar sind bis kurz vor ihrem Tod. Meine Freundin war noch eine Stunde vor ihrem Tod auf der Terasse und sagte irgendwann sie müsse sich ausruhen da sie sehr müde war. Dann legte sie sich ins Bett und kurz darauf war sie tot...
und sie war trotz Morphium noch sehr luzid.
Meine Freundin war bis zum Ende trotz der starken Schmerzmittel noch ganz normal ansprechbar. Und der letzte Satz ist echt daneben, ein schlechtes Gewissen ist sicher nicht das, was man gebrauchen kann, wenn ein Freund stirbt!
ich hab das selber durch, das hat überhaupt nichts mit schlechtem Gewissen zu tun, mein Vater hat sich so geärgert, das viele Bekannte NIE gekommen sind, dann hätte ein Brief es auch nicht gerissen, also spart euch euer Gequatsche
Schreibe ihr einfach so, wie du bist, und so, wie du sie kennst.
Ich bin sicher, dass man das in der Situation am liebsten lesen möchte, denn die Konfrontation mit dem Tod kommt ohnehin noch früh genug.
Also ganz normal schreiben.
wie traurig, das tut mir leid.