Wie findet ihr es, wenn Kinder nicht mit dem traditionellen Familienbild aufwachsen, sondern mit zwei Mütter, zwei Vätern oder auch mehreren Elternteilen?

11 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Das traditionelle Kleinfamilie ist zwar recht schön für die Macht der Eltern, weil das Kind von ihnen abhängig ist, aber nicht für das Kind.

Für eine optimale seelische Entwicklung des Kindes braucht es weit mehr als nur zwei Bezugspersonen. "Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen." sagt ein Sprichwort aus Nigeria. Dann ist es auch egal, wieviele sich Mütter oder Väter nennen. Die Kinder suchen sich selbst aus, wem sie vertrauen und bei wem sie sich wohlfühlen.

Wichtig sind auch andere Kinder, sowohl gleichaltrige als auch etwas ältere, von denen sie lernen können. Bei vielen Naturvölkern lernen Kinder weit mehr von anderen Kindern als von Erwachsenen.

Siehe auch meine Antwort zu "Welche andere Kultur?" .

Die Autorin des Buches war als Kind nur selten bei ihren Eltern, sie hatte sich eine Wahlfamilie aus dem Dorf ausgesucht und ihre wichtigste Bezugsperson war nur wenige Jahre älter. Sie ist überzeugt, dass sie keine bessere und schönere Kindheit hätte haben können.

DocPsychopath  07.03.2024, 05:12

Sehr weise bemerkt. Ich beobachte dasselbe.

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Machtnix53  07.03.2024, 20:26

Vielen Dank für das Sternchen!

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Prägend und gegen die Natur.

Aufwachsen, Großwerden ..... ist immer prägend.

Optimal ist es für ein Kind, von den eigenen, biologischen Eltern beim Wachsen möglichst verständnisvoll begleitet zu werden.
Kinder wollen am liebsten ihre eigenen Eltern nachahmen und von ihnen lernen.

Ansonsten ist es natürlich machbar.

Allerdings werden Regenbogenkinder oftmals von ihrem gleichaltrigen Umfeld benachteiligt und ausgegrenzt.
Kinder können da recht grausam sein. Allerdings werden alle Kinder schnell gehänselt, also auch für die Körperfülle oder Brille.

Selbst kann ich mir vorstellen, werden manche dieser Kinder wohl eher selbstbewusster als andere sind, auch offener und toleranter, denn schon die Eltern mussten ja durch einiges durch und sich stärken.

Grundsätzlich finde ich es besser, Regenbogenfamilien zu erlauben und zu unterstützen, als zu verbieten.
Am Ende hat immer alles zwei Seiten.

Hängt immer davon ab welche Alternative da sind. Besser als Heime oder sonstiges.

Es macht für mich keinen Unterschied, ob das Kind unter einem hetero- oder homosexuellen Pärchen aufwächst.

Eine Konstellation unter vier Leuten braucht dagegen eine deutlich bessere Planung und Abstimmung. Insbesondere, was die Verantwortlichkeiten im Falle einer Trennung betrifft.

Beispiel:

Das lesbische Pärchen Anna und Frieda wünscht sich ein Kind, genauso wie das schwule Pärchen Tom und Anton. Anna wird von Tom schwanger.

Kurz nch der Geburt trennen sich Tom und Anton. Tom hat jetzt einen neuen Partner. Wird Anton, der irgends als Vater eingetragen ist, weiter als Vater zur Verfügung stehen oder rückt anzeigen Stelle der neue Partner von Tom?

Wenn sich alle Parteien ihrer Verantwortung bewusst sind und es eine gute Abstimmung untereinander gibt, sodass das Kind nicht herumgereicht wird, sondern vier stabile Bezugspersonen hat, halte ich auch eine Konstellation mit vier Partnern für machbar, ohne negative Konsequenzen für das Familiengefüge.

Finde ich prima und völlig in Ordnung.