Wie findet ihr den Beruf eines Soldaten?

10 Antworten

Ich war lange bei der Armee und konnte mich nicht beklagen. Außer ein paar ganz wenige Ausnahmen waren dort alle die besten Kameraden die man sich vorstellen konnte.

Selbst wenn es Krach mit Vorgesetzten gab war am nächsten Tag wieder alles gut. Das ist in einer Firma nicht so. Ich nehme aber an das die heutige Bundeswehr enorm verwässert wurde und der Ungeist der modernen Politik auch dort viel zerstört hat. Trotzdem findet man dort noch viele Menschen die auch als solche bezeichnet werden können.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Würdet ihr zur Bundeswehr gehen?

Eigentlich Wurscht, was Andere wollen. Ich persönlich schon, vielleicht auch nicht, wenn ich das Ganze aus heutigem Blickwinkel betrachte, als ich mich dafür entschied, war die Zeit noch eine andere.

Der Dienst in der Bundeswehr bringt natürlich auch Dinge mit sich, die ggf. nicht unbedingt positiv zu bewerten sind. So z.B. etwaige Auslandseinsätze und was das eventuell bedeuten kann, denn damit muss jeder rechnen, der sich für eine längere Dienstzeit bei der BW entscheidet. Weiterhin ist eine Stationierung über das ganze Bundesgebiet möglich und wahrscheinlich, auch hier ist ein relativ hohes Maß an Flexibilität erforderlich.

Kannst du dich damit arrangieren, dann wäre die BW vielleicht eine Option.

Mein Vater war Soldat, aber beim US Militär und ich persönlich würde dort, bzw. zur Bundeswehr nicht gehen.

Ich wuchs mit einem traumatisierten Vater auf, der die ersten Jahre meines Lebens nicht da war, wir sind oft umgezogen und es war eine eher strenge Stimmung im Haus.

Gut, es war praktisch, schon als Kind die Selbstverteidigung es US Militärs zu lernen (keiner macht sich über die Tochter eines Soldaten lustig, glaubt mir :D ).

Aber all die Regeln, die Strenge, die Auslandseinsätze, dass du nicht einfach "Nein" sagen kannst... Für mich wäre das nichts.

Ich will die Welt retten, sie nicht zerstören. Ich will Frieden schaffen und nicht Teil eines Kriegs sein (auch wenn es vielleicht grad nicht so ist, wer garantiert dir, dass es immer so bleibt?).

Im Rettungsdienst habe ich Menschen sterben sehen und ich war froh, bei ihnen zu sein, wenn es zu Ende ging und ich war noch viel mehr froh, nicht der Grund für ihren Tod zu sein.

Aber wenn dich der Beruf glücklich macht: Zieh es durch, pass auf dich auf und thanks for your Service.

Soldat sein ist neben den von dir erwähnten "sicheren Dingen" aus meiner Sicht eine absolute Gewissenfrage. Die solltest du - falls noch nicht geschehen - für dich erst einmal klären. Neben der sicheren Bank des Einkommens, gibt es ja die durchaus die ebenfalls sichere Bank des/eines Einsatzes - und da kann das mit der Sicherheit ziemlich schnell ins umgekehrte umschlagen.

Man kann planen, man muss sich keine Sorgen um finanzielle Nöte machen oder um das Auslaufen eines Arbeitsvertrages.

Da bist du aber falsch informiert. Die Bundeswehr vergibt fast auschließlich Zeitverträge von 4-25 Jahren.

wiki01  15.07.2019, 13:12
Die Bundeswehr vergibt fast auschließlich Zeitverträge von 4-25 Jahren.

Ja und? Ab 12 Jahren Verpflichtungszeit hat er ausgesorgt.

auschließlich Zeitverträge

Auch falsch. es gibt eine hohe Anzahl von Berufssoldaten. In meiner Einheit waren von 52 Dienstposten 48 Offiziers- und Berufssoldatenstellen. In der Abteilung (2 staffeln) also schon 96. Bei 104 Soldaten Friedensstärke.

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Apfelkind86  15.07.2019, 16:35
@wiki01
Ab 12 Jahren Verpflichtungszeit hat er ausgesorgt.

Ach, ist das so? Wäre mir neu, dass ich ausgesorgt hätte. Aber ich sag gleich mal meinen ehemaligen Kameraden Bescheid, wir Deppen haben uns doch glatt nen Job in der freien Wirtschaft gesucht.

Auch falsch. es gibt eine hohe Anzahl von Berufssoldaten.

Schön, für dich als Flieger war das sicher auch kein Problem. Für andere, die unter den obersten 5% sein müssen, um übernommen zu werden, vielleicht schon. Ganz davon abgesehen, dass nur Feldwebel und Offiziere überhaupt BS werden können.

Etwas viel "vielleicht" für mich, um sowas jungen Leuten als realistischen Ausblick zu verkaufen.

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wiki01  15.07.2019, 16:52
@Apfelkind86

Ab Z12 kann man den Eingliederungsschein in Anspruch nehmen, mit dem man eine Stelle im öffentlichen Dienst bekommt. Das meine ich mit ausgesorgt. Keine Angst davor, arbeitslos zu werden, keine Angst vor schlechter Rente. Korrigiere mich bitte, wo da was falsch ist.

Für andere, die unter den obersten 5% sein müssen, um übernommen zu werden, vielleicht schon

Ich musste unter den oberen 5% sein, weil ich mich als Unteroffizier für die Fachoffizierslaufbahn beworben habe. Dazu brauchte und hatte ich beste Beurteilungen, eine spitzen Sonderbeurteilung des nächsthöheren Disziplinarvorgesetzten, 3 förmliche Anerkennungen und Belobigungen für meine Leistungen im Dienst über lange Jahre. Die Offiziersschule des Heeres schloss ich in meinem Lehrgang als Heeresflieger, die von der kämpfenden Truppe oft belächelt wurden, als Zweitbester ab. Bester wurde mit hauchdünnem Vorsprung einer der Panzertruppe.

Wenn alles in der Staffel BS-Stellen sind, heißt das ja nicht, dass man darauf auch BS wird.

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Apfelkind86  15.07.2019, 17:53
@wiki01

Da ist einiges falsch.

Der Eingliederungsschein ist nur für den mittleren und gehobenen Dienst möglich und somit für ehemalige Offiziere unattraktiv.

Zweitens ist es eine urban legend, dass der Schein eine Arbeitsplatzgarantie darstelle. Er ermöglicht es nur, sich auf Plätze zu bewerben, die für Scheininhaber reserviert sind. Danach muss man sich dennoch qualifizieren und andere Bewerber ausstechen.

Ich kenne exakt keinen einzigen ehemaligen Kameraden, der 12 Jahre bei der Bürokratisierung der Bundeswehr abgekotzt hat, und dann freudig in den ÖD wollte.

Dazu brauchte und hatte ich beste Beurteilungen, eine spitzen Sonderbeurteilung des nächsthöheren Disziplinarvorgesetzten, 3 förmliche Anerkennungen und Belobigungen für meine Leistungen im Dienst über lange Jahre.

Schön für dich. Und das hältst du jetzt für generell übertragbar? Da kannst du auch Lotto spielen als Finanztipp verkaufen, kann man ja Millionär mit werden und wird es auch garantiert (wenn man halt die richtigen Zahlen hat). Und dank des Beurteilungssystems der Bundeswehr kenne ich zig sehr starke Offiziere, die einfach in einer starken Vergleichsgruppe waren, und am Ende von 8,8 auf 6,3 runter gefallen sind.

Ich halte es für stark fahrlässig, Leuten die BW als sicheren Arbeitgeber auf Lebenszeit zu verkaufen, denn das ist sie nun einmal für die Wenigsten.

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MtNavy98  15.07.2019, 17:50

Mittlerweile gibt es auch schon SaZ 2 😂

Was das einem bringt weiß ich auch nicht.

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Apfelkind86  15.07.2019, 17:54
@MtNavy98

Och, das gibt es schon lange. Deutlich besser als FWDL 23 in meinen Augen. Ich frage mich nur, wer so bräsig ist und SaZ 25 macht, egal in welcher Laufbahn.

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