Wie findet ihr, das Deutschland jedes Jahr 630 Mio Entwicklungshilfe an China überweist?

12 Antworten

Von Experte Noidea333 bestätigt

Nein, die Entwicklungshilfe für China gibt es seit 2009 nicht mehr:

Schwarz-Gelb streicht Entwicklungshilfe für China

https://www.stimme.de/deutschland-welt/politik/dw/Schwarz-Gelb-streicht-Entwicklungshilfe-fuer-China;art295,1680188

Wie gesagt:

"Entwicklungshilfe" ist zu 90% dazu da großprojekte für die eigene Industrie zu fördern. Das ist vielen Leuten nicht klar, weil das Wort eher irreführend ist.

Aber das Geld geht nicht in den Brunennbau oder Schulaufbau, zumindest nicht in diesen Fall."Entwicklungshilfe" wurde, wenn man es genau nimmt eigentlich NIE gezahlt.

"Entwicklungshilfe" stand nur für den Verwendungszweck (politisch erklärbar), aber das Geld galt immer als "Investition und Eintrittsgeld".

Lange Rede, kurzer Sinn:

Die Deutsche Wirtschaft waren die Ersten, die in China investieren durfte.

Der Chinesische Markt ist bis heute für Deutschland vergleichsweise offener als für andere westlichen Industrienationen

China selbst ist seit ein paar Jahren global gesehen zu einem der größten Zahler für die Entwicklungshilfe geworden:

Hilfe für Entwicklungsländer, China überholt Weltbank als Kreditgeber:

https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/hilfe-fuer-entwicklungslaender-china-ueberholt-weltbank-als-kreditgeber-a-740046.html

Ich kenne jetzt die genauen Zusammenhänge nicht, aber wenn wir irgendwohin Entwicklungshilfe zahlen, dann sicherlich nicht ohne ökonomischen Hintergedanken. Das hat ja relativ selten mit Humanität zu tun, sondern dient meist der Deutschen Wirtschaft.

wie viel Geld Deutschland überweist ist nicht wichtig. Man darf solche Dinge nicht aus der Sicht einer Hausfrau (das geht nicht gegen Frauen) betrachten.
Ein Großteil fließt doch auch gleich dadurch wieder zurück, dass die, die das Geld bekommen haben, deutsche Produkte kaufen. Bitte jetzt nicht das Argument nenne, die deutschen Produkten könnten doch auch Deutsche Bürger bekommen. o.k. was machst du mit einer Hochdruckpresse für Autoteile, was mit einer Kraftwerksturbine für Wasserkraftwerke ... ?

Werden dadurch nicht Arbeitsplätze in unserer Industrie erhalten. Es geht weiter, für die gekauften Einrichtungen werden auch Ersatzteile benötigt. Man bindet also auch gleich Folgeaufträge. Mit so einem "Geschenk", wenn es wirklich so ist, entsteht ein enormer Nutzen für den Geldgeber.
Im Rahmen der Klimapolitik bringt es auch indirekt Nutzen. Es nützt wenig, wenn wir hier weniger Kohle verbrennen, Produktion noch China verlagern (welches deutsche Unternehmen lässt nicht in China produzieren?) und wenn die ihrerseits die Umweltschäden verursachen (weil wir das Zeug kaufen, sind ja doch wir die Schuldigen).

Ob das alles immer so läuft, muss man anzweifeln, denn die Unternehmen, die in China produzieren lassen, sind gewinnorientiert und dafür kann man im Ausland schon mal Regeln missachten, Kinder arbeiten lassen.

Man kann nur hoffen, dass an Kredite oder andere Hilfen auch Bedingungen geknüpft sind.

Eins ist ganz sicher, Deutschland verschenkt nichts. (so können nur Hausfrauen denken. Und wieder Hausfrau ohne Frau.)

Man sollte bezogen auf die Entwicklungshilfe an China überprüfen, ob die folgenden Projekte beispielweise umgehend stoppt werden müssten, da die Entwicklungshilfe an China in Frage gestellt wird. Klimaschutz nur im eigenen Land, macht das mehr Sinn?

Klimaschutz: Deutschland und China wollen mehr Zusammenarbeit

https://www.rnd.de/politik/klimaschutz-deutschland-und-china-wollen-mehr-zusammenarbeit-KLIGHLGY3JF3BLFXSQSFH3QPPI.html

Deutschland hat ja anscheinend Geld im Überfluss. Da kommt es auf ein paar Euro mehr oder weniger auch nicht mehr drauf an. Verwunderlich ist es allerdings schon, dass im Inland alles so knapp bemessen ist. Selbst die Abgaben sind extrem hoch im Vergleich zu Rest der Welt.

sushique44 
Fragesteller
 22.07.2021, 18:57

Der Staat hat so viel über, weil er bei den Steuern hinlangt (wir haben sogar glaub ich die höchsten Steuern der Welt). Für die Flutopfer ruft man zu Spenden aus der Bevölkerung auf und Milliarden werden in die ganze Welt verschenkt...

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fivemonths  14.08.2021, 11:47
Fördermittel für Gründer in China

China begünstigt Start-Ups vor allem in Bereichen wie Hightech, Umweltschutz oder Modernisierung. Der Landesregierung geht es allerdings in erster Linie darum, die eigene, heimische Wirtschaft zu unterstützen. Obwohl ausländische Investitionen noch immer nicht uneingeschränkt möglich sind, gibt es doch verschiedene Möglichkeiten, um in China zu gründen und im Rahmen dessen auf Vergünstigungen bzw. Unterstützung zu hoffen.

Das Fördermittel für deutsche Gründer in China müsste gestoppt werden, da die Entwicklungshilfe an China nicht mehr nötig wäre?

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Hugohabenix  14.08.2021, 11:55
@fivemonths

Bessere Möglichkeiten Know-How abzugreifen sind kaum machbar. Die Auslagerung von Unternehmen senkt ja auch noch die CO2-Bilanz in Deutschland. Ich bin begeistert.

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fivemonths  14.08.2021, 14:12
@Hugohabenix

Weil Carsten Breitfeld den Chinesen nicht traute oder die Kerntechnologie nicht in chinesischer Hand haben wollte, richtete er ein F&E-Zentrum in Nordamerika ein.

Breitfeld selbst mag China nicht so sehr, als Gründer sitzt er nicht in der Zentrale Chinas, sondern lebt täglich in Nordamerika. Mehr als 500 Menschen arbeiten in Byton Nordamerika und geben jährlich 5 Millionen US-Dollar für Snacks aus, im Durchschnitt isst eine Person 10.000 US-Dollar Snacks pro Jahr.

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Hugohabenix  14.08.2021, 14:17
@fivemonths

Laut deinem Link ist der Laden in Amerika auch dicht. Die Leute die sich Snacks gegönnt haben, tun dies auch weiterhin. Sie arbeiten nur nicht mehr in der Firma. Ich bin noch nicht dahinter worauf du hinaus willst.

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fivemonths  14.08.2021, 14:43
@Hugohabenix

Ich würde sagen, wenn man in China in dieser Weise arbeitet, braucht man selbst die Entwicklungshilfe.

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Hugohabenix  14.08.2021, 14:52
@fivemonths

Das stimmt. Vielleicht war meine Antwort zu sehr mit Ironie behaftet. Unsere Entscheidungsträger haben meiner Ansicht nach schon lange den Pfad der Realität verlassen. Leider werden sie es nicht sein, die das ausbaden müssen.

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