Wie fange ich mein Buch an?

9 Antworten

Also ich habe meins ohne einen Plan angefangen, was später aber zu Schwierigkeiten geführt hat. Deswegen würd euch die Story vorher planen, die Spannung steigt, und steigt, senkt sich dann am Ende vielleicht ein wenig, nur um dann wieder auf den Höhepunkt zu kommen. So machen es viele Autoren deren Bücher ich lese.

Du solltest auch dafür sorgen, dass jedes Kapitel etwas an sich hat, was es spannend und einzigartig macht, weil die Leser sich dann niemals denken, dass sie eins hätten überspringen können.

Das Buch starten kannst du von Text her entweder mit einer Aktion die in das Thema einführt, oder was auch sehr beliebt ist, ein Zitat was zum nachdenken anregt.

Ich hoffe das kann dir helfen

Woher ich das weiß:Hobby – Habe mich sehr lange mit den Themen beschäftigt

Also wenn man bei so grundlegenden Sachen fragen hat, würde ich in jedem Fall ein Buch zum Thema Bücher schreiben durchlesen. Dazu möchte ich auf meine Antwort hier verlinken: https://www.gutefrage.net/sprache-literatur-raetsel/frage/was-sind-fuer-euch-gute-schreibtipps-fuer-ein-buch#answer-479806718 Schon allein, weil die Frage für GF zu allgemein ist. Aber ich will dennoch versuchen, hier eine grobe Antwort zu geben:

Jede bzw. 99% aller guten Geschichten haben eine sogenannte drei Akt Struktur. Das ganze beschreibt eine Handlungsstruktur, bei der sich der oder die Protagonisten weiter entwickeln & auf eine Reise machen. Diese Reise muss nicht eine Reise im eigentlichen Sinne sein, sondern kann auch ein innerer Konflikt sein oder ein Konflikt im eigenen Umfeld. Hier ist das ganze dargestellt:

Bild zum Beitrag

Akt 1: Dort werden die wichtigsten Charaktere & die Welt fortgestellt. Der erste Teil des ersten Aktes gibt uns Einblicke in die Lebenssituation der Protagonisten. Dieser Teil endet mit dem sog. Inciting Incident, bei dem das reguläre Leben der Protagonisten durch ein besonderes Ereignis gestört wird. Dies ist der Wink zum Abenteuer, wobei spätestens am Ende des dritten Aktes die Entscheidung getroffen sein muss, sich dem Abenteuer anzunehmen & sich auf die Reise zu machen. Der Beginn des Abenteuers ist der 1 Plot Point.

Akt 2: Während dem Abenteuer versuchen die Protagonisten auf üblichen Methoden ihre Probleme zu lösen. Das kann gelingen oder nicht. Aber sie fangen immer mehr an zu hinterfragen & neue Ansätze zur Bewältigung von Problemen kennen zu lernen. Ab der ersten Hälfte, die oft mit einem einschneidenden Ereignis endet, dem sog. Midpoint, gibt es Rückschläge. Der erste Akt endet meist mit dem (dramaturgischen) Fall des oder der Protagonisten, was der 2 Plot Point ist. Charakterlich & von ihren erworbenen Fähigkeiten sollten sie ab dann voll entwickelt sein.

Akt 3: Der oder die Protagonisten rappeln sich noch mal auf & machen sich auf zum letzten Gefecht. Das große Finale ist der sog. Klimax. Danach wird die Geschichte aus erzählt. Am Ende kann noch ein Antiklimax kommen, also ein letzter Twist am Ende, der die Handlung in ein anderes Licht rückt.

Während der erste & der dritte Akt jeweils ein viertel ausmachen, macht der zweite Akt die Hälfte der Handlung aus.

Hier noch zwei Videos dazu:

https://www.youtube.com/watch?v=khsyJJ4JOTc&t=805s

https://www.youtube.com/watch?v=DHY15BMr63w

 - (lesen, Buch schreiben)
Silberschweif18  26.05.2023, 21:56

Danke, kann ich bei meinen FF's gut gebrauchen 👍

LG Silberschweif

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Also bevor ich ein Buch anfange, arbeite ich die Geschichte aus, also so richtig. Jedes Detail: Charaktere, World Building, Magical System etc etc.

Und wenn ich das habe, fange ich an zu schreiben.

Bücher oder eben Romane zu schreiben ist Kunst. Kunst hat niemals ein genaues Schema, eine Form oder eine Farbe. Du kannst dich frei entfalten, auch dann, wenn du Bücher schreiben willst.

Das Problem in dieser Branche ist, dass es eben sehr überladen ist und man eben nur ein Bild aus der Geschichte präsentiert. Das Cover. Ein Maler malt ein Bild von der Geschichte hinter seinem Gemälde. Wir machen es genau anders herum. Wir schreiben die Geschichte, aber man sieht sie nicht sofort, wie die Farben auf einem Bild. Deswegen ist es nicht so leicht damit gesehen zu werden.

Meine Idee für meinen Roman kam mir, als ich mit Kopfhörern Spazieren ging und Musik hörte, die mich zu meiner Geschichte inspirierte. Es kam einfach und entwickelte sich in meinem Kopf. Der Anfang und das Ende sind meistens die ersten Dinge, die mir einfallen. Dann folgen Szenen, die dazwischen passieren. Ich plote also in meinem Kopf und schreibe dann auf, wenn ich die Geschichte selbst wahnsinnig gut finde. Manche machen nichts, bis sie das komplette Buch geplotet haben. Jede Szene, jedes Kapitel. Aber das ist etwas, das kann ich nicht. Wie jemand, der Landschaften malt... das heißt nicht, dass er auch Portraits zeichnen kann.

Ich lese oft, dass man doch auf Füllwörter ect. verzichtne sollte, aber das halte ich für ein Gerücht. Ich bin der Meinung, dass eine Geschichte ohne Füllwörter stumpf wirken kann. Leblos... "Irgendwie fühle ich mich nicht wohl, wenn du neben mir sitzt." wirkt ganz anders als: "Ich fühle mich nicht wohl, wenn du neben mir sitzt." Denn das irgendwie zeigt Verunsicherung, Angst... ein Unbehagen, dass man damit zum Ausdruck bringen will - vielleicht auch ohne sein Gegenüber verletzen zu wollen. Es kann sehr dabei helfen, dem Charakter, der das sagt oder fühlt eben einen gewissen Charakter zu geben. Dann ist sowas durchaus sinnvoll.

Ich glaube, es gibt nur eine Regel, die man beachten sollte. Show, don´t tell. Aber auch hier sollte man es nicht übertreiben. Detailverliebtheit ist meistens nicht sehr beliebt bei den Lesern. ^^

Hallo, hier ein paar Tipps (Ich schreibe Warrior Cats Fanfiction und mache das so: )

  • Schreibplan, Mindmap, Zeitstrahl,... anlegen.:
  1. Charakterübersicht
  2. Mindmap: Ideensammlung ohne Reihenfolge
  3. Schreibplan: Ideen in richtige Reihenfolge bringen
  4. Zeitstrahl: So behalte ich die Zeitabstände im Blick (z.B. wegen Alter der Charaktere wichtig)
  • Anfang: Charaktere vorstellen; am besten offener Anfang; muss interessant sein, damit der Leser weiterlesen lesen möchte
  • Dann einfach die Ideen, die man hat, ausschreiben und evtl. was Neues einfügen oder etwas weglassen, wenn es nicht passt.

Tipps zum Schreiben selbst:

  • Überlege, aus welcher Perspektive es sich am meisten lohnt, zu schreiben (Perspektivenwechsel kann manchmal sinvoll sein)
  • Langsam Spannung aufbauen, Höhepunkt, Auflösung gegen Ende
  • Unerwartete Wendungen sind gut und regen an, weiterzulesen
  • Gefühle, Gedanken und Wahrnehmungen (5 Sinne) einbauen, dann kann man sich besser in die Charaktere hinein versetzen
  • Rückblenden können manchmal sinvoll sein
  • Adjektive und treffede Verben verwenden
  • Verhältnis zwischen Erzählzeit und erzählter Zeit: Zeitdehnung, Zeitraffung (also Beispiel: in der Geschicht vergeht ein Monat, aber man schreibt nur: Einen Monat später... - > Zeitraffung; etwas passiert ganz kurz, aber man beschreibt es viel länger, z. B. etwas passiert in ein paar Sekunden, aber man liest ganze 2 Minuten darüber - > Zeitdehnung; bei Dialogen ist es ungefähr gleich lang von der Zeit her)

Ich hoffe, ich konnte helfen:)

LG Silberschweif

Ps: Was schreibst du, wenn man fragen darf? :)

Woher ich das weiß:Hobby
ItsMe0812 
Fragesteller
 27.05.2023, 11:53

Das ist wirklich sehr ausführlich, vielen vielen Dank! Ich schreibe seit längerer Zeit Gedichte und letztens, als ich sie meinen Freunden gezeigt habe fanden die, dass ich vielleicht anfangen sollte ein Buch zu schreiben. Die ganze Geschichte mit meinem Ex, damit ich alles besser verarbeite, denn bis jetzt hat das ganze noch nicht so wirklich geklappt

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Silberschweif18  27.05.2023, 12:20
@ItsMe0812

Ich freue mich, dass ich helfen konnte. Viel Erfolg beim Schreiben🍀 und dir selbst alles Gute, dass du das mit deinem Ex gut verarbeitest❤️

LG Silberschweif

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