Wie findet ihr den Anfang meines Buches?k?

Das Ergebnis basiert auf 13 Abstimmungen

Sehr gut 38%
Ich würde einiges ändern 38%
Gut 15%
Gut, aber hier noch Tipps:) 8%

4 Antworten

Gut

Ich muss dir an dieser Stelle ein Kompliment machen. Gemessen an deinem jugendlichen Alter hast du einen wirklich guten Schreibstil, mit dem man arbeiten kann und der eine Menge Potential zeigt. Man erkennt klar die Absicht; Chapeau!

(Denn viel zu häufig melden sich hier vergleichsweise junge Hobbyautoren, die in etwa die folgende Frage stellen: "Ich schreib grade ein Fantasy buch über Zauberer und Schwertkemfer. Monster und Trachen sollen auch drinnen Vorkommen. Jetzt prauche ich noch coole namen für den hälden der Stori..." Oder in ähnlicher Form.)

Davon hebst du dich glücklicherweise sehr angenehm ab. Jetzt aber eine Grundsatzfrage: Besuchst du aktuell eine amerikanische High School - oder hast du bereits eine besucht im Rahmen eines Schüleraustausches? Die amerikanische Kultur beinhaltet einige Unterschiede in täglichen Abläufen im Vergleich zur deutschen (teilweise Flaggenhissen und Gebet vor dem Unterricht). Persönlich kann ich immer empfehlen, sich dort zu bewegen, wo man auch zuhause ist, denn das erspart zum einen die aufwendigen Recherchen, und der Autor vermeidet gleichzeitig unfreiwillige Komik (wie zum Beispiel die Suche nach einem Dollar, um beim Bäcker Brötchen zu kaufen: Das ist absolut deutsch, denn klassische Bäckereien gibt es in Amerika kaum - und erst recht verkaufen die dort keine Brötchen, die man in Amerika kaum kennt. Die Pancakes dagegen - dick mit Ahornsirup - treffen es schon besser). Auf der anderen Seite bin ich mir dessen bewusst, dass junge Menschen oft nur das "cool" und hip finden, was irgendwie englisch klingt. Hier heißt es ein wenig aufpassen, denn zum einen ist von deiner Seite jetzt viel Recherchearbeit gefragt, zum anderen stehst du vor der Herausforderung, nicht "schon wieder so ´ne High-School-Teenie-Story" abzuliefern. Originalität ist der Schlüssel - aber die kann ja durchaus der Fall sein.

Jetzt liegt die Stadt Southwell zwar eigentlich in Großbritannien, aber es ist nicht verboten, eine amerikanische Phantasiestadt zu erfinden. Das erspart sogar weitere Recherchen - selbst Steven King ist oft so vorgegangen.

Arbeite noch ein bisschen an der direkten Rede. Reine Gedanken einzelner Personen müssen beispielsweise nicht in dieser Form wiedergegeben werden.

Aber mach bitte bloß weiter. Da steckt ein gutes Pfund Potential in der Sache, mit der du beispielsweise einen Schreibwettbewerb für junge Autoren gewinnen könntest. Und das wäre wiederum eine Art Startschuss, um irgendwann mal einen Verleger neugierig zu machen. Idealerweise kennst du vielleicht einen guten Deutschpauker (du müsstest ja fast sein Lieblingsschüler sein), der vielleicht für eine gute Flasche Wein das finale Korrekturlesen übernehmen kann?

Dann man weiterhin good luck, großartig !!

Lyonjug22 
Fragesteller
 13.03.2024, 13:48

Hey, erstmal vielen lieben Dank für deinen tollen und ausführlichen Kommentar. Und danke für dein Liebes Feedback! Du hast mir jetzt echt noch mehr Motivation gegeben:) Tatsächlich weiß noch niemand, dass ich sowas Schreibe und somit bin ich auch kein Lieblingsschüler haha. Aber deine Tipps mit der Recherche werde ich auf jedenfall umsetzen! Vielen Dank für deine gehende Motivation. Sehr nett von dir und ja ich werde mit Sicherheit weiterschreiben:)

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Gut, aber hier noch Tipps:)

Im Prolog wird man ziemlich direkt mit sehr vielen Namen und Eigenschaften bombardiert. Da wird man als Leser etwas überrumpelt, da im Prolog auch zuerst nur zwei Personen so richtig zum Einsatz kommen.

Führe dann neue Personen ein, wenn sie einen richtigen Auftritt haben. Natürlich nicht immer, du kannst auch eine Ausnahme machen. In meinem Buch wird bspw. zu Beginn ein Charakter namentlich erwähnt und in welchem Bezug er zu meinem Protagonisten steht und tritt erst gegen Ende des Buches richtig auf.

Den Prolog hast du erst linksbündig angefangen, aber dann hast du zu zentriert gewechselt. Warum? Schreibe am besten linksbündig oder rechtsbündig oder vielleicht sogar im Blocksatz. Das kannst du aber auch noch zum Schluss machen, da die Formatierung ja für den Inhalt nicht wichtig ist. Konzentriere dich erstmal auf das Weiterschreiben.

So ziemlich am Anfang des ersten Kapitels bist du kurz in die Ich-Perspektive abgerutscht.

"doch dann hörte ich die Stimme von Charlie sagen [...]"

Wenn du dir den Allwissenden-Erzähler als Erzählperspektive heraussuchst, dann bleib dieser bitte treu :)

Die Gedanken von Jace oder Personen generell musst du nicht in Anführungszeichen setzen.

Ich würde einiges ändern

Ich finde es schwierig... das liegt aber ein Stück weit auch an dem Auszug. Du schreibst es ja selbst 'im moment ist es erstmal das 'typische Highschool-Leben' bzw. das typische Highschool-Klischee'.

Das stimmt... aber in meinen Augen ist es auch sehr richtungslos. ich werde als Leser erstmal mit Namen zugeballert von Figuren, die mir nichts sagen und die auch nicht großartig charakterisiert werden. Es ist okay, wenn man sich das erste Kapitel dafür nimmt, das kann man auf jeden Fall machen. Aber dann würde ich es anders angehen und nicht versuchen ihnen zwei bis drei Eigenschaften reinzudrücken, mit denen sie sich reihum vorstellen

Gerade dieses Vorstellen ist in meinen Augen sehr kritisch. Du wirfst uns Leute mit Vor- und Nachnamen zu, die werden hingestellt und das wars... das würde ich vielleicht etwas flüssiger machen, indem die Person eingeführt wird, dadurch schon ein bisschen Charakterisiert wird und das am besten aus der Sicht einer Person.

Zum Beispiel:

"Oh, it's Barbie time!" Irritiert wollte Amber sich umdrehen. Doch noch bevor sie überhaupt erkannte, wohin sie blicken sollte, erklang ein leises Räuspern hinter ihr. "Bist du Amber Adams, die Neue?"
Grau-Blaue Augen musterten Amber, als müssten sie jedes Detail in ihr in sich aufnehmen. Dann nickte das blonde Mädchen knapp, warf die langen, gelockten Haare in den Nacken und setzte ein künstliches Lächeln auf. "Chloe Smith, Schülersprecherin!", stellte sie sich vor. Mit einer Stimme, die Amber unwillkürlich ihre Stirn in Falten legen ließ. Sie kannte diesen Tonfall, diese Blicke, dieses Lächeln mit gebleachten Zähnen und sorgfältig geschminkten Lippen. Alles war fake, aufgelegt für Menschen, die sie für 'wertvoll genug' hielt, ihnen einen Moment ihrer kostbaren Zeit zu schenken.
Und viel zu oft hing dieses Urteil von Oberflächlichkeiten ab.
"Also dein Stil passt schonmal. Komm, ich führ dich rum! Und nebenbei... ich schmeiße eine Party heute abend, hast du nicht vielleicht Lust..."

Das jetzt nur mal als übertriebenes Beispiel... ich kenne deine Charaktere nicht, aber wenn du sie Charakterisierst, dann würde ich eher versuchen etwas mehr in die Charaktere zu gehen (deren Gedanken, Erfahrungen, Gefühle) und andererseits wäre es für mich als Leser auch schön, wenn ich wüsste wie der Eindruck oder die Beziehungen/Gedanken zu den entsprechenden Personen ist.
Das eignet sich auch SUPER zur Charakterisierung und dadurch kannst du dem Leser die Charaktere einerseits näher bringen und andererseits dem Leser auch helfen entsprechende Meinungen zu bilden oder Eindrücke zu beurteilen.

Und lass die Charaktere sich ruhig vorstellen oder vorgestellt werden, flechte sie irgendwie in die Handlung ein, indem sie handeln. Das gelingt dir teilweise und dass du es versuchst ist auf jeden Fall toll, allerdings wirkt es manchmal etwas 'random'

Was den Prolog angeht... ich weiß nicht ob ich ihn drin lassen würde, denn, ähnlich wie Kapitel 1... er sagt in meinen Augen sehr wenig aus. Ich würde ihn vielleicht aus einer anderen Sicht schreiben... lass einen der Charaktere zurückdenken (wenn du das möchtest), nimm ggf. den Täter ins Zentrum und lass ihn die Jugendlichen 'observieren' oder ihn einen groben Überblick über die Jugendlichen nehmen.

Da kannst du dann auch ENORM gut ein bisschen anteasern, was später kommt... gerade hier fände ich es eine gute Sache, weil du eben nicht gleich in die Action einsteigst, sondern erstmal etwas Zeit lässt, um die Charaktere unabhängig davon vorzustellen (was, wie gesagt... okay ist!).

Nebenbei würde ich dann eher 'Kapitel 1' schreiben... aber wie gesagt... das ist rein persönlicher Geschmack, da es ja letztlich doch ein deutscher Roman ist. Aber wie gesagt... damit steht und fällt nichts.

Dann möchte ich dich noch auf eins hinweisen:

Wenn du Spannung anteasern möchtest indem jemand jemand anderen verängstigt anruft... dann bleib auch dabei. Auch sowas kann IMMER ein guter Einstieg sein, um die Sorgen und Ängste eines Charakters auszubreiten und meinetwegen auch dieser Unwillen des anderen von wegen 'hm... eigentlich will ich nicht, aber es ist mein FREUND, also sollte ich ihn beruhigen'.

Alles was ich jetzt von den beiden weiß ist, dass Charlie ein ziemlich mieser Freund ist... zumindest stellst du ihn in dieser Szene so dar. ich denke nicht, dass du das ausdrücken möchtest, ich wollte dich nur darauf hinweisen.

Und Jace legt einfach auf, obwohl er zuvor 'verängstigt' war? Das passt nicht so ganz zusammen.

Dasselbe nebenbei zum Ende des ersten Kapitels: Jace WEISS dass Charlie große Probleme wegen seiner Homosexualität hat (siehe Start Kapitel), am Ende bringt er ein Zwangsouting vor einer anderen Person.
Damit wirkt er einfach nur wie ein unsensibler Klotz, der sich NICHT für seinen Freund interessiert. Wäre ich Amber würde ich mir denken 'mit DEM möchte ich NICHTS zu tun haben', u.a. weil ich sowas nicht sonderlich witzig fände.

Auch da hätte mich wieder interessiert, was sie über die ganze Sache denkt...aber das bekommen wir leider nicht so ganz mit.

Und ich habe auch ein bisschen darüber nachgedacht, wie ich das erste Kapitel vielleicht gestalten würde... du möchtest eben all diese Perspektiven miteinbringen, aber das macht es für mich ziemlich schwer und unbequem der ganzen Sache zu folgen, weil es eben, wie ich oben schon geschrieben habe, sehr oberflächlich bleibt und damit der eigentliche Zweck des Kapitels (uns die wichtigsten Charaktere WIRKLICH vorzustellen).

Man kann es ggf. über Perspektivwechsel machen, ähnlich wie in dem Buch "Nur eine Liste", wo die Charaktere wirklich sehr sehr gut eingebracht werden (auch und gerade mit Perspektivwechseln), aber ich weiß aus eigener Erfahrung, dass solche Perspektivwechsel gut durchgeplant sein müssen und die Geschichte auch ein Stück weit in die Länge ziehen.
Da musst du dann eben schauen ob du das möchtest.

Was du eventuell auch tun KÖNNTEST (das kann aber auch schnell Problematisch werden) ist, dass du wirklich den Fokus auf verschiedene Charaktere setzt und die jeweiligen Perspektiven und Gedanken dann zum Beispiel trennst indem du ins Kapitel Gedankenstriche einziehst... das würde aber im wesentlichen dann die Folge haben, die du jetzt auch schon hast, nämlich dass in einem Kapitel sehr sehr viel hin und her geht.
Allerdings wäre es natürlich deutlich tiefer.

Oder du greifst dir einen oder zwei oder drei Charaktere raus und lässt dann zwischen denen Wechseln... das würde sich auch anbieten.

Insgesamt kommt es vermutlich sehr darauf an, wie du die Geschichte weiter gestalten willst und worauf dein Fokus liegt.
Im Moment habe ich bei dem Kapitel leider ein klein wenig den Eindruck eines Handlungsablaufs bekommen, in den ab und an ein paar Eigenschaften (leicht plakativ) reingeworfen werden.

ich denke du bist auf einem guten Weg, du weißt was du willst und worauf du hinauswillst... jetzt ist es im wesentlichen eine Sache der Feinarbeit, um dem Leser deine ausgestalteten Charaktere mehr und deutlicher vorzustellen als es in drei Worten geschehen kann, mit denen sie sich ggf. einander vorstellen.

Was die Nummern angeht, die mitten im Text stehen... da würde ich dir ein bisschen 'in dubio pro reo' einräumen, im Titel steht ja irgendwas mit 'Numbers' also wird es vielleicht etwas damit zu tun haben... allerdings ist mir nicht klar, ob es gewollt ist, dass die z.T. einen Satz teilen bzw. einen Absatz irgendwo entstehen lassen, wo m.M.n. keiner hingehört, weil du z.B. auch keine Perspektive wechselst.

Rechtschreibung und Grammatik hab ich mir jetzt nicht angeschaut, wie du es wolltest.. aber ich kann auf jeden Fall sagen, dass es 'lesbar' war. Klingt bescheuert, ist aber nicht immer gegeben.

Der Text ist auch in 'mundgerechte' kleine Häppchen geteilt, also okay formatiert... ich würde es allerdings rechtsbündig schreiben oder ggf. als Blocksatz... aber das ist eine Formatierungssache.

In diesem SInne: Ich wünsche dir viel Spaß beim Weiterschreiben... ich würde mich freuen ein Stück von der tatsächlichen Krimi-Atmosphäre lesen zu können, wenn sie dann mal kommt, einfach weil das die Dynamik der ganzen Sache nochmal enorm verändert.

Alles Liebe :)

Lyonjug22 
Fragesteller
 13.03.2024, 13:57

Hey, vielen Dank für deinen netten und ausführlichen Kommentar. Ich werde auf jedenfall das (noch nicht fertige) Kapitel nochmal überarbeiten mit mehr Feinarbeiten. Die Zahlen haben tatsächlich nichts damit zu tun haha. Es waren die Seitenzahlen, die was durcheinander kamen. Sorry . Nochmal danke! Klar werde ich weiterschreiben und ich könnte dich auch weiter informieren:)

LG

Lyon

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BeviBaby  13.03.2024, 14:04
@Lyonjug22

Gut, dann natürlich die Zahlen raus :) Die müssen auch nicht in den Fließtext rein, Seitenzahlen kannst du dir in der Regel über die Fußzeile einstellen, sodass es fortlaufend nummeriert wird

Ich hoffe ich konnte dir ein paar hilfreiche Tipps geben... ich weiß, es ist nicht das überschwängliche Lob, das viele hier auf der Seite suchen, ich denke halt, dass mit einer ausführlichen Kritik am Ende mehr dabei rauskommt.

Wenn du noch Fragen hast z.B. hinsichtlich einem konkreten Kritikpunkt etc. kannst du mich auch immer gerne anschreiben:)

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Lyonjug22 
Fragesteller
 13.03.2024, 14:32
@BeviBaby

Werde ich bestimmt tun! Vielen lieben dank:)

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Sehr gut

Heyyyyy,

finde das Buch bis jz echt superrr:D

Du schreibst richtig gut, dein Schreibstil ist echt toll. Und das du quasi englische Wörter einfügst gibt dem Buch irwie nochmal so nen Kick. Also wenn du es veröffentlichst, wäre ich sehr wahrscheinlich dein erster KundexD

LG Emilia❤️

Olaf4711  13.03.2024, 00:10

Ja nur dafür müsste man einen Verlag finden. Das ist sehr schwer, weil viele schreiben & davon träumen Schriftsteller zu werden. Ich weiß dass, weil ein Freind von mir einen Verlag gefunden hat. Und: Kunde nennt man es zb beim Friseur.

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Lyonjug22 
Fragesteller
 13.03.2024, 00:10

Hey, erstmal vielen Dank für deinen Lieben Kommentar und dein Feedback! Es freut mich, dass es dir gefällt. Bis das ganze fertig ist dauert es natürlich noch lange und spannender wird es auch erst später, aber ich gebe dir dann gerne Bescheid:D

LG Lyon

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