Wie erklärt man die Steigung einer Titrationskurve?

2 Antworten

Zur Berechnung gibt es die HendersonHasselbalch oder Puffergleichung.

https://de.wikipedia.org/wiki/Henderson-Hasselbalch-Gleichung

Anschaulich kann man sagen, dass eben im Pufferbereich die Zugabe von Säure oder Lauge durch die vorhandenen Moleküle/Ionen fast vollständig ausgeglichen werden. Das erkennt man auch im LogarithmusTerm der Gleichung.


profifrager 
Beitragsersteller
 04.10.2024, 11:09

Vielen Dank für die Antwort, ich verstehe nur noch nicht ganz, weshalb die Pufferwirkung ganz zu Beginn der Zugabe von NaOH noch schwächer ist. Es ist doch AcOH im Überschuss vorhanden. Oder stelle ich mir das nur falsch vor und es liegt wieder an der logaritmischen Funktion, sodass zu Beginn schon eine kleine Menge vom zugegebenen NaOH eine große Änderung am pH macht?

Spikeman197  04.10.2024, 11:31
@profifrager

Ich nehm immer HOAc/AcO(-) zur Erklärung...

Am optimalen Pufferpunkt, der genau dem pKs entspricht, hat man eben genau ein Verhältnis von 50:50, weshalb kleine Änderungen besonders gut aufgefangen werden können. Gibt man (modellhaft) 10 H+ oder OH- dazu, werden 9 davon ausgeglichen und der pH-Wert ändert sich kaum.

An den Rändern des Pufferbereichs hat man aber kein 50:50 Verhältnis mehr, sondern zB 99:1. Gibt man das Ion hinzu, dass nicht mehr ausgeglichen werden kann, ändert sich der pH-Wert deutlich stärker! Ist man zB schon im sauren Bereich und gibt weitere Protonen hinzu, werden die nicht mehr vom Puffer ausgeglichen, weil es schon 99 % HOAc gibt und nur noch 1 % AcO(-) die man aber benötigen würde!

Weil du einen Pufferbereich hast, dort können die entstehenden Verbindungen sowohl als Säure oder Base funktionieren. Danach ist die Pufferkapazität aufgebraucht und die OH- bzw H3O+ Ionen nehmen überhand, danach ist irgendwann eine Sättigung erreicht bzw der nivellirierende Effekt des Wassers tritt ein