Wie erkläre ich meinem Sohn, das sein Papa nicht aus dem Himmel zurück kommt?!
Hallo zusammen,
ich brauche eure Hilfe! Es geht um meinen Sohn (jetzt 4), der mit einem Jahr seinen Papa durch einen Autounfall verloren hat. Ich habe ihm erklärt, dass sein Papa gestorben ist und nun im Himmel ist. Seit einigen Tagen scheint ihm diese Antwort nicht mehr zu reichen und er stellt Fragen.
Er möchte sich auch ein besonderes Flugzeug bauen, mit dem er Papa aus dem Himmel holt. Bisher habe ich ihm nicht gesagt , dass sein Papa durch einen Autounfall gestorben ist, sollte ich das tun? Überfordert ihn das nicht? Er spielt ständig mit Autos und die haben natürlich auch Unfälle. was ist wenn er die Wahrheit kennt:(??
Heute Abend sagte er zu mir ganz unverhofft: Mama, ich muss dich jetzt mal was ganz wichtiges fragen, wie ist Papa eigentlich in den Himmel gekommen?! Ich wusste nicht was ich sagen soll, am liebsten hätte ich geheult. Habe nur gesagt er ist gestorben und das ich morgen ihm morgen seine Frage ausführlich beantworte.
69 Antworten
hallo. erst mal dazu: mein allerherzlichstes beileid!! ich kann mich sehr gut in deine lage versetzen. mein mann kam vor 2 jahren bei einem autounfall ums leben! mein kleiner sohn war damals 5 jahre alt. es ist das schlimmste was man sich vorstellen kann,seinem kleinen kind sagen zu müssen,das er seinen papa nie mehr sehen wird.ich habe ihn damals erklärt,das der liebe gott seinen papa zu ihn geholt hat,weil papa so ein guter mensch ist und gott ihn unbedingt als unterstützung im himmel braucht. das er aber weiterhin immer für uns da ist und immer auf uns aufpaßt. mein sohn kann ganz gut mit dieser geschichte umgehen und betet auch immer noch jeden abend zu seinem papa. sagt ihn immer das er ihn lieb hat!! das ganze ist immer noch sehr rührend für mich ,nach über 2 jahren.. ganz viel kraft und glg.HIGGERSLE
hallo charly,vielen dank für deine netten worte. das tut gut,wenn man von wildfremden leuten,mitgefühl erfährt. ich danke dir nochmal und wünsche dir natürlich auch alles liebe und gute weiterhin..glg.higgersle
Mein ganz aufrichtiges Beileid für euch. Erst einaml ist es ganz wichtig auf sein Herz zu hören, denn nur du kennst dein Kind am besten.Nur bitte erzähle ihm niemals das der Papa eingeschlafen ist, denn viele Kinder entwickeln dann Angst vor dem einschlafen. Sei froh über jede Frage die dein Sohn stellt oder auch nur wenn er erzählt, das gehört zur Trauerverabereitung dazu und ist soooooooooooo wichtig. Ich würde dir raten den Pfarrer/Pastor deiner Gemeinde aufzusuchen, schließlich ist es derer Beruf und sie beschäftigen sich am meisten mit dem Tod uns sind darauf geschult.Frag einfach mal nach einem Termin.Manchmal helfen auch tolle Bilderbücher zum Thema Tod und Trauer für Kinder, dagibt es eine menge an Auswahl. Denn es ist auch wichtig das Kinder schon sehen, ich bin nicht allein, vielen andere Menschen verlieren auch geliebte Menschen.Malt gemeinsam Bilder und erzählt sie euch, auch du sollst deinen Gefühlen freien Lauf lassen und auch vor deinem Sohn weinen können. Und manchmal ist es auch gut eien Psychologen aufzusuchen wenn man das Gefühl hat, dass irgendwie nichts hilft gegen die Trauer. Alles alles Gute
Als ich klein war und meine Oma gestorben war, zu der ich mit meinen 3 Jahren eine sehr intensive Beziehung hatte, hat mir meine Mutter erzählt, dass Omi jetzt im Himmel ist (genau wie du es erklärt hast) doch sie gab die weitere Erklärung: Dortschaut sie jetzt immer auf dich herunter und sieht alles, was du machst. Wenn du ein Bild malen möchtest, dann mache es, sie wird es mit Sicherheit sehen. Auf meine Frage, wie sie das denn sehen will meinte meine Mutter: Na, die hat sich jetzt ein Sternchen dort oben ausgesucht, von dem aus sie alles sehen kann (Sterne vielleicht deshalb auch, weil die soooo weit weg sind, dass man da nicht mit einem Flugzeug hinkann). Da habe ich gesagt, dann muss es ein großer heller Stern sein, weil sie sonst nicht sehen kann (sie hatte eine sehr starke Brille). Ich war wohl mit der Erklärung zufrieden.
Vorher hatte sie mir mal erklärt, als ich auf dem Friedhof laut gesungen hatte: Du musst nicht so laut sein!! und (mehr scherzhaft) fügte sie hinzu: Du weckst ja alle Toten auf!! Woraufhin ich meinte, Au fein, dann singe ich jetzt noch lauter, dann wacht Omi bestimmt wieder auf!!
Das ist eine süsse Geschichte. Meine Schwägerin ist vor kurzem gestorben und ihr Enkel (5) hat zu seiner Mutter gesagt. Jetzt sehe ich die Oma ganz oft im Fernsehen! Sie hat ihn dann gefragt, wie er auf das kommt und er hat nur gesagt: "Der Michael Jackson war ja auch immer im Fernsehen!" Kinder sehen die Dinge manchmal einfach anders als wir.
Ich habe es meiner Tochter (3) auch so erklärt mit Engel und Stern als unsere Uroma starb. Sie war damals zwei und sie hat es gut angenommen. Wir gehen auch regelmässig ans Grab und zünden eine Kerze an. Es ist echt erstaunlich, wie gut Kinder damit umgehen können
Traurig. Also erstmal hättest du ihm von Anfang an die Wahrheit sagen sollen, auch wenn der Kleine noch so jung ist, ich denke so verstrickt man sich nicht in komischen Geschichten, aber nun gut. Erzähle ihm einfach die Wahrheit, erzähle es sanft, detaillos, und sag ihm dass Papa aus dem Himmel runter schaut und ihn beschützt, dass dein Kleiner ihn zwar nicht sehen oder besuchen kann, aber Papa immer da ist und auf ihn aufpasst. Es ist echt furchtbar, aber so schlimm es auch ist, die Wahrheit muss einfach sein, alles andere bringt den Kleinen nicht weiter... Drück ihn ganz doll und mach ihm klar, dass du immer für ihn da bist und er an nichts Schuld hat, biete ihm ein stabiles Umfeld und viel, viel Liebe...
Ich glaube, mit vier Jahren wird er das verstehen. Erkläre ihm morgen in einfachen Worten, was passiert ist, ohne große Ausschweife. Immer nur so viel beantworten, wie er wissen will. Er hat in dem Alter ein Anrecht darauf, nicht mehr vertröstet zu werden.
Glaub mir, er kann damit umgehen. Und wenn er dereinst den Führerschein macht, wird er ein verantwortungsvoller und guter Autofahrer werden
Alles Liebe für Euch beide !!!
Du hast doch keine 5 Minuten über Deine Anwort nachgedacht.
"Glaub mir, er kann damit umgehen." Kann ich mir Deine Kristallkugel bei Gelegenheit mal ausleihen?
"...Und wenn er dereinst den Führerschein macht, wird er ein verantwortungsvoller und guter Autofahrer werden" Ich glaube nicht, dass die Mutter in dieser Hinsicht beruhigt werden muss.
Er wird lernen damit umzugehen, wenn seine Fragen ehrlich beantwortet werden. Wir Erwachsenen neigen leider dazu, kinder ständig zu unterschätzen. Wir hatten 2 Sterbefälle in der Familie: Der erste, als die Kleine knapp 4 war, der zweite kurz nach ihrem sechsten Geburtstag. Beide Menschen haben ihr sehr nahe gestanden und letztendlich hat sie es besser weggesteckt, als wir "Grossen". Die Antwort von rivabella ist richtig und hat ein DH verdient!
wie mans nimmt ist der junge eher sensibel..dann versteh ich nicht warum diese antwort 14 mal als gut befunden wurde...manche kinder verkraften es manche nicht sie gibt ratschläge ohne das kind zu kennen ...und die arme mutter ist verzweifelt...also WAS war an dieser antwort gut??
ich empfinde diese Antwort auch als gut, weil wir Erwachsenen lernen müssen, dass Kinder ein Recht auf Wahrheit haben - egal, wie sensibel sie sind. Man kann die Antwort ja auf den Gemütszustand zurecht schneiden.Ich bin immer sehr überrascht, wie viel meine Tochter jetzt mit 1,5 Jahren versteht und würde ihr alles sagen, was sie wissen will. Leider ist das Leben nicht immer gerecht. Das muss man aber den Kindern nicht wirklich verschweigen.
Nur aus Angst, das Kind könnte ..., würde ich es nicht verschweigen. Denn wenn er schon fragt, wie sein Papa in den Himmel gekommen ist, dann will er es auch wissen. Und ihm beizustehen, wenn er die Wahrheit hört, das ist Aufgabe der Erwachsenen und Geschwister.
Alles! Ich habe die Erfahrung gemacht, dass jedes Kind mit der Wahrheit, wenn sie einfühlsam rüber gebracht wird, am besten umgehen kann. Dann hat auch das Kind die Chance seine Trauer und den Verlust zu bewältigen. Mit welchem Recht nehmen wir uns als Erwachsene heraus, den Kindern Trauer vorzuenthalten? Auch dass sind Gefühle, die für niemanden schön sind, aber zum Leben gehören.
Alles! Ich habe die Erfahrung gemacht, dass jedes Kind mit der Wahrheit, wenn sie einfühlsam rüber gebracht wird, am besten umgehen kann. Dann hat auch das Kind die Chance seine Trauer und den Verlust zu bewältigen. Mit welchem Recht nehmen wir uns als Erwachsene heraus, den Kindern Trauer vorzuenthalten? Auch dass sind Gefühle, die für niemanden schön sind, aber zum Leben gehören.
Ich möchte Dir auch mein Beileid ausdrücken und finde daß das eine gute Antwort ist. Hab eben einige Spaßfragen gelesen und mich amüsiert. Aber Deine Frage hat mich ganz schnell auf den Boden gebracht und mir neben einer gänsehaut die Tränen in die Augen treibt. Es ist wohl das schlimmste, was einem passieren kann: einen geliebten Partner zu verlieren und dann auch noch seinem Kind die Situation erklären und stark sein zu müssen. In meiner Familie liegrt gerade meine Nichte mit 41ig im KH. Lungenkrebs! Außerdem haben sie ihr den Arm abgenommen- starke Durchblutungsstörungen, die stärkste Schmerzen ausgelöst haben. Sie hat 5 Kinder, der Jüngste ist 5. Einfach eine fürchterliche Vorstellung. Ich wünsche Dir, daß Gott Dir viel Kraft gibt und mit Deinem kleinen bald wieder glücklich sein kannst.