Wie entwickelt sich der Glaube beim Menschen?

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Es entwickelt sich im Grunde auf die selbe Weise wie ein Mensch an die Schwerkraft glaubt. Man sieht den Effekt einer unsichtbaren Kraft, auch wenn man diese zuerst nicht erklären kann, aber sie wirkt und diese ist so konstant, dass man sich darauf verlassen kann.

Für einen echten Glauben benötigt man Beweise. Das ist wie wenn jemand behauptet das wenn man 100 und 100 zusammen zählt man 200 bekommt. Als Grundlage dafür hatte man bereits den Beweis erhalten, dass 1 und 1 die Summe von 2 ergibt. Darauf aufbauend entwickelt man einen gewissen Vertrauen, auch wenn man hin und wieder (und die Bibel fordert einem sogar dazu auf) die Basis dieses Glaubens hinterfragt und nochmals genau nachprüft ob das tatsächlich so ist. Wie ein Bauherr der das Fundament nochmal überprüft bevor er sich dazu entschließt einen weiteren Stock auf seinem Gebäude zu bauen.

Ich war auch mal Atheist, 2 Wochen lang. Ich hatte alles hinterfragt und war unglaublich skeptisch gegenüber den Behauptungen der Kirche. Mir wurde in einem sehr kurzen Zeitraum alle Heucheleien von unserem Pfarrer so bewusst, dass ich mich kurzerhand beschloss von allem was mit Religion zu tun hatte zurück zu ziehen. Aber die Beweislage für die Existenz eines Gottes konnte ich nicht leugnen. Trotz der Verfehlungen dieser Menschen die Behaupten sie würden Gott auf Erden vertreten, war ich durch mein Interesse an der Naturwissenschaft an einem Glauben an Gott überzeugt. Die Wissenschaft lieferte mir persönlich ein Fundament für meinen Glauben. All die Ordnung die im Universum herrscht ist nicht das Produkt von Zufall. Ich erkenne um mich herum die Bemühungen der Menschen Ordnung zu bewahren und Ordnung zu erkennen (Mustererkennung) und ich interpoliere diese Bemühungen auf die Natur und sehe auch in der Natur eine unglaubliche Ordnung die man nur durch hohe Mathematik erklären kann. Im Gegensatz dazu sehe ich in den Religionen eine unglaubliche Unordnung. Jede Religion behauptet etwas anderes und ihre Lehren sind voller Widersprüche. Liest man aber die Bibel dann erkennt man, dass die meisten christlichen Religionen sich gar nicht an die Lehren von diesem Buch halten. Denn würden sie das tatsächlich tun, dann würde Ordnung herrschen, da dieses Buch Ordnung enthält. Es erklärt woher wir kommen (Genesis) und wohin wir gehen (Offenbarung) und alle anderen Bücher und Briefe (die Bibel besteht aus "Büchern" und "Briefen) erklären die Schritte dazwischen. Auch wenn die Bibel kein "Wissenschaftliches Buch" ist, ist es dennoch wissenschaftlich akkurat. Es erklärt zum Beispiel das die Erde eine Kugel ist und an nichts aufgehängt ist (ganz im Gegenteil was die Kirche behauptet hatte).

Also was ist Religion, was ist Glaube, was ist Wahrheit?

Religion ist eine Form der Anbetung, die nicht immer auch ein echter Glaube ist, welches auf Wahrheit basiert. Was mir persönlich sehr wichtig ist, ist die Wahrheit. Und der Glaube ist das Ergebnis meiner Erkenntnis. Es basiert auf Wahrheit und Erkenntnis, genauso wie ich an die Schwerkraft glaube, einer Kraft die für Ordnung sorgt. Kein Wissenschaftler kann Schwerkraft wirklich erklären. Es werden Milliarden in Forschung ausgegeben um diese Frage zu beantworten, denn noch schweben unsere Autos nicht und wir müssen für Sommer- und Winterreifen Geld ausgeben. Dennoch glauben wir an Schwerkraft und wir legen darin unser Vertrauen, das unser Planet durch die Schwerkraft der Sonne immer schön seine Bahn hält.

Dieser Artikel "Sollte Glaube auf Vernunft gegründet sein?" erklärt dieses interessante Thema genauer: http://www.watchtower.org/x/20020401/article_01.htm

Übrigens, Daumen hoch für deine interessante Frage.

Sturmwolke  24.12.2011, 11:06

... und Daumen hoch für diese Antwort!

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Hauer20  24.12.2011, 15:59

und Daumen hoch für diese gute Antwort.

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Ja, da muss ich den Anderen Recht geben. In erster Linie, wird man als Kind, darauf konditioniert (dressiert), an etwas zu glauben. Fast immer ist es eine Religion. Im Prinzip, ist es ein Zeichen, von Dummheit, wenn ich etwas glaube, was ich nicht hinterfragen darf, und das oft, sowas von einfältig ist, wie z.B. eine Jungfrauengeburt, zu damaligen Zeiten, das man durchaus berechtig fragen darf, "Wes Geistes Kind, ist dieser "Gläubige?".

Interessant, ist auch die Frage, "wie entstehen eigentlich Religionen in einer Bevölkerung?". Oder besser, "Wie werden bestehende Religionen, von einer anderen verdrängt?" Und da gibt es in der Historie, eine Vielzahl von Fällen. Fast immer ist brachiale Gewalt notwendig, und den Menschen muss Übelstes angedroht werden, wenn sie nicht bereit sind, ihren alten Glauben abzulegen, und einen neuen Glauben anzunehmen. In den ersten Generationen, ist das immer, Zähneknirschender Überlebenskampf. Man tut so, als wenn man glaubt, aber im tiefsten Herzen, ist man immer noch bei seiner alten Religion. Es bedarf mindestens 3 Generationen, bis Menschen mehrheitlich bereit sind, einen neuen Glauben anzunehmen. Wie gesagt, in der Historie. Heute, wäre es unmöglich, in einem demokratischen Rechtsstaat, eine neue Religion, oder Glauben durchzusetzen. Den Glauben zu wechseln, setzt auch immer, schon alleine wegen der Brutalität am Anfang, ein totalitäres Regime vorraus.

Grüße, Rudi Gems

Du stellst 1 Frage, die man sehr schwer beantworten kann. Der Glaube entwickelt sich aus 1 Situation heraus. Du schreibst, deine Familie ist "gelegenheitskatolisch". Na ja. ich bin eigendlich, was den Kirchengang angeht auch 1 U-Bootchrist. Aber der Glaube, hat sich bei mir durch 1Erfahrung heraus so weiterentwickelt das ich es am Anfang au8ch nicht glauben konnte. ich war damals sehr selbstmordgefärdet. Aber durch 1 Sendung von Bibel-TV hat sich bei leben, denken und Glauben total geändert. Seit dem glaub ich intensiver als vorher. Also! Wenn 1 Menschen irgend etwas zustößt, womit er nie im Leben gerechnet hat, kann das den Glauben stärken.

Hallo LaLobaRabiosa,

ein Kleinkind glaubt noch nicht, denn der Glaube entwickelt sich, der Glaube an Gott ist nicht sofort da. Allerdings kann NICHT jeder Mensch den Glauben haben, denn es heißt: "Der Glaube ist nicht ein Besitz aller Menschen".

Das ist wahr! Glaube muss sich entwickeln, er braucht eine gute Grundlage, wie ein Haus auf festem Fundament gebaut ist. Doch reden wir vom Glauben. Was ist denn der Glaube überhaupt?

(Hebräer 11:1) . . .Der Glaube ist die gesicherte Erwartung erhoffter Dinge, der offenkundige Erweis von Wirklichkeiten, obwohl man sie nicht sieht. . . (Neue Welt Übersetzung)

Glaube ist also nicht blind, es ist eine gesicherte Erwartung, der Erweis von Wirklichkeiten, das ist nichts, das so einfach "kleingläubig" ist.

Durch Glauben, sagt Paulus weiter, erhielten die Männer der alten Zeit Zeugnis.

. 2Denn durch ihn haben die Alten Zeugnis erlangt. (Hebräer 12:2, Elberfelder Bibel)

Durch ihren Glauben wurden Moses, Abraham, David, usw. bekannt, denn der Glaube ermächtigte sie, Jehova treu zu sein.

Die kraftvollen Worte des Paulus: (Hebräer 11:32-38, Elberfelder Bibel) sind aufrüttelnd heute genau wie damals:

Und was soll ich noch sagen? Denn die Zeit würde mir fehlen, wenn ich erzählen wollte von Gideon, Barak, Simson, Jeftah, David und Samuel und den Propheten, 33die durch Glauben Königreiche bezwangen, Gerechtigkeit wirkten, VerheißungenA erlangten, der Löwen Rachen verstopften, 34des Feuers Kraft auslöschten, des Schwertes Schärfe entgingen, aus der Schwachheit Kraft gewannen, im Kampf stark wurden, der Fremden Heere zurücktrieben. 35Frauen erhielten ihre Toten durch Auferstehung wieder; andere aber wurden gefoltert, da sie die Befreiung nicht annahmen, um eine bessere Auferstehung zu erlangen. 36Andere aber wurden durch VerhöhnungA und Geißelung A versucht, dazu durch Fesseln und Gefängnis. 37Sie wurden gesteinigt, zersägt A, starben den Tod durch das Schwert, gingen umher in Schafpelzen, in Ziegenfellen, Mangel leidend, bedrängt, geplagt. 38Sie, deren die Welt nicht wert war, irrten umher in Wüsten und Gebirgen und Höhlen und den Klüften der Erde.

Das ist Glaube in Vollendung, so muss man glauben, gibt es das noch?

Nachdem du Atheistin bist, kann dir der Glaube nichts sagen, wie du ja richtig schreibst. Doch, wie gesagt, Glauben kann man erlangen!

Zumindest hoffe ich für dich, dass du den Glauben suchst und findest.

Gruß Alfred

LaLobaRabiosa 
Fragesteller
 20.12.2011, 20:56

habs versucht und aufgeben aber glaube ist für mich eine durchaus spannende sache

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"Glaube" ist ein Lückenbüßer, der sich durch unser Umfeld bildet. Würde man z.B. auf einer einsamen Insel aufwachsen - ganz allein ohne Eltern - (ja ich weiß, recht unrealistisch...) so würde man nie auf die Idee kommen an irgendetwas religiöses zu glauben.

Religion ist eine künstlich geschaffene Wunschblase der Menschen. Religion ist die erste politische Form, die der Mensch sich ausgedacht hat, mit dem Zweck, das Zusammenleben zu regeln und über andere Menschen Macht zu haben.

Wächst du beispielsweise in der Türkei auf, so bist du mit hoher Wahrscheinlichkeit Moslem. Wächst du in Osteuropa auf, bist du mit hoher Wahrscheinlichkeit Christ. Andererorts bist du vielleicht Hindu, Taoist, Buddhist.... Es kommt einzig und allein darauf an, WO und WIE du aufwächst und erzogen wirst.

Selbst diejenigen, die behaupten, keiner Religion zugehörig zu sein, aber dennoch an Gott zu glauben und diesen glauben auszuüben, selbst sie sind von diesen Religionen inspiriert worden. Woher sonst hätten sie ihr Gottesbild haben können?

Es gibt zwei Arten von Menschen die an Gott glauben oder einer Religion nachfolgen:

  1. Menschen die auf der Suche nach Antworten sind, die ihnen die Wissenschaft AUGENSCHEINLICH nicht geben kann bzw. mit dessen Erklärungen sie nicht zufrieden sind. Sie wollen nicht wahrhaben, dass es keinen universellen Sinn des Lebens gibt (was ein Paradoxon wäre) und das mit dem (natürlichen) Tod alles vorbei sein soll. Daher fliehen sie in eine Phantasiewelt, die tausendfach als Lüge bewiesen ist.

  2. Menschen die zu bequem sind, um sich ernsthaft mit der Frage auseinander zu setzen, ob es Gott nun gibt oder nicht. Sie machen einfach das, was man ihnen von Kindheit an eingetrichtert hat. Sie folgen dem Strom der Massen, ohne wirklich Ahnung zu haben von ihrer eigenen Religion.

Glaube ist das Gegenteil von Wissen. Obwohl es genügend Beweise dafür gibt, dass sämtliche Religionen unrecht haben - da sie von Menschen gemachte politische Organisationen sind, mehr nicht - und das es Gott nicht gibt, stellen sie die Wissenden Menschen als dumm dar. Komisch nur, dass bis heute nicht ein einziger Beweis für ihre Thesen erbracht wurde ....