Wie die Bibel lesen?

Das Ergebnis basiert auf 12 Abstimmungen

Christlich 58%
Nicht Christlich 42%

12 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Christlich

Ich hatte anfänglich auch Schwierigkeiten mit dem Lesen der Bibel. Ja, vor allem in den Evangelien werden oft Dinge wiederholt, aber eben in unterschiedlichen Formen und im einem Evangelium steht vielleicht mehr über ein Wunder, als in anderen.

Ich habe zuerst das Matthäus Evangelium gelesen, ich bemerkte, dass ich irgendwie einen Plan brauche. Denn in der Bibel hängt alles irgendwie zusammen. Oft ist es schwierig Dinge zu verstehen, ohne Querverweise etc. Also ließ ich dann mit einem Plan Markus und Johannes, anschließend Lukas bis ca. zur Hälfte.

Dann habe ich mir einen anderen Bibelleseplan gekauft, weil ich das Gefühl hatte, nicht so wirklich zu verstehen um was es ging. Der Leseplan war für Anfänger gedacht. Er führte durch verschiedene Verse der Evangelien, außerdem erklärte er den Inhalt nochmals und es gab auch immer ne kleine Aufgabe. Zudem habe ich mir die Bibelkommentare von William McDonald angeschafft, die gibt es auch kostenlos als PDF und finde ich wirklich gut, dort wird das ganze nochmals erklärt.

Mittlerweile lese ich das neue Testament ohne Leseplan, zu Beginn hat mir der Leseplan echt gut geholfen, mich überhaupt erstmal in der Bibel zurecht zu finden.

Du kannst die Bibel eigentlich nach Lust und Laune lesen. Manche nehmen sich zum Beispiel auch ein bestimmtes Thema vor, über das sie lesen wollen. Im Internet findest du etliche Lesepläne. Auch die Bibel App kann ich dir sehr empfehlen, da findest du Lesepläne zu allem möglichen.

Ich habe mir zum Beispiel auch noch ein kleines Markiersystem erstellt. Gottes Charakter markiere ich in der Bibel Blau, Sünde usw. Rot, Verse die mir gefallen Gelb, was ich als Christ zu beachten habe Orange usw. so habe ich ein kleines System beim Lesen. Auch ein kleines Notizbuch schafft Abhilfe, dort kannst du dir Gedanken zu Versen, oder tolle Verse aufschreiben.

Jeder Anfang ist schwierig, ich gab davor auch ziemlich oft auf, aber wenn man mal fein ist, will man gar nicht mehr damit aufhören!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Gläubige Christin ✝️

Die Bibel kann man nicht von vorne bis hinten lesen wie einen Roman. Sie besteht aus unterschiedlichen Büchern von unterschiedlichen Autoren. Die Zeitspanne der Verschriftlichung umfaßt mehr als 500 Jahre.

Die vier Evangelien im Neuen Testament berichten über die Lehre und das Wirken von Jesus. Matthäus, Markus und Lukas sind die synoptischen Evangelien. Dort findest du große Übereinstimmungen, aber auch Passagen, die es nur in diesem Evangelium gibt. So findet man die bekannte Weihnachtsgeschichte mit dem Stall in Bethlehem und den Hirten nur bei Lukas und die Bergpredigt nur bei Matthäus. Johannes erzählt sein Evangelium aus einer ganz anderen Perspektive. Im Vordergrund stehen Gespräche, die Jesus führte und viele Sätze, die mit "Ich bin ..." beginnen. Manches wirkt wie eine Predigt.

Um den Status von Jesus als den Christus/Messias zu legitimieren, werden Zitate aus den Prophetenbüchern herangezogen. Deshalb macht es z.B. Sinn, als Exkurs den Abschnitt, aus dem das Zitat stammt, zu lesen. Im Internet findest du zu jedem Buch der Bibel auch Einführungen, die zum besseren Verständnis hilfreich sein können.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich habe Religionspädagogik studiert.

Du hast bestimmt die 4 Evangelien gelesen.

Das ist im Prinzip das selbe aus 4 sichtweisen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Überzeugter orthodoxer-Christ☦︎
User69943764467  15.10.2022, 22:14

Im Matthäus Evangelium steht eine Erzählung und zwar Berge in Trümmern fielen, es ein Erdbeben gab und tote wiederauferstanden waren und viele sie sahen

Nur der Autor vom Matthäus Evangelium hatte über dieses angebliche Ereignis berichtet und die Autoren der anderen Evangelien hatten nichts darüber erwähnt

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User69943764467  15.10.2022, 22:18

Der Neutestamentler Mike Licona erklärte diesbezüglich folgendes:

Ein seltsamer Bericht von literarischen Spezialeffekten.

Quelle:

The Resurrection of Jesus, Seiten 530 und 552

Das war keine göttliche Inspiration, denn diese Geschichte mit den wandelnden Toten (Matthäus 27, 51-53) war unter heidnischen Kulturen bekannt

Die alten Griechen feierten ein Fest was 3 Tage ging namens Anthesteria, bei dem man glaubte, dass die Toten wieder zum Leben erwacht werden und unter den Lebenden in den Städten wandelnden

Der römische Dichter Virgil schrieb:

Geister von überirdischer Blässe in der fallenden Dunkelheit gesehen wurden, als Julius Cäsar ermordet wurde.

Quelle:

Georgik Buch 1

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User69943764467  15.10.2022, 22:23
Es war schon immer ein Streitthema, ob alles in den heiligen Büchern geschrieben steht, Eingebung war oder nicht.  Nach Hieronymus, Grotius, Papias und weiteren Gelehrten sind nicht alle Aufzeichnungen der darin beschriebenen Ereignisse von Gott inspiriert.

Encyclopaedia Britannica (Auszug aus der 18.Jhr. Edition, S. 274, Band 11) zum Wort Inspiration"

Zudem wird auf S. 20 des 19. Bandes erklärt:

..Jene, die behaupten, alles in den Evangelien wäre von Gott inspiriert, haben Schwierigkeiten, dies zu beweisen.
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Nicht Christlich

Ich würde empfehlen, erstmal die Bergpredigt (Matthäus-Evangelium, Kapitel 5-7) zu lesen, um einen ersten Eindruck zu bekommen. Danach dann das Neue Testament ab dem Lukas-Evangelium - in den ersten drei Evangelien ähnelt sich sehr viel, und es wäre etwas langweilig, die nacheinander zu lesen.

Danach kannst Du noch das Matthäus- und das Markusevangelium lesen, und Dich dann an die Hebräische Bibel / das Alte Testament machen.

Da kannst Du dann vielleicht mit den Psalmen anfangen - und es dann einfach ganz von Anfang an lesen.

Die Bibel besteht aus 66 verschiedenen Bücher, die größtenteils unabhängig voneinander geschrieben wurden und die also auch unabhängig voneinander gelesen werden können.

Woher ich das weiß:Hobby