Wie bringe ich ein stures Pferd zum Laufen?

8 Antworten

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Da hast du aber ein superschlaues Pferdchen. Der ist bestimmt Vorsitzender in der Pferdegerwerkschaft! Aber Spaß beiseite, da er plötzlich vorwärts gehen kann, wenn deine Reitlehrerin kommt, oder wenn er hinter anderen Pferden herläuft, ist er körperlich gesund. War er vielleicht früher mal Schulpferd unter ständig wechselnden Anfängerreitern? Diese Pferde haben schon einen Weg gefunden, sich das Leben nicht ganz so schwer zu machen. Das es dir noch nicht gelingt, ihn allein vorwärts zu treiben, liegt daran, dass du noch nicht ausreichend oder nicht den richtigen Reitunterricht hattest. Du bist einfach noch nicht weit genug. Das Vorwärtstreiben kannst du nur lernen, wenn du den absolut korrekten Sitz hast, denn nur aus dem heraus kannst du vernünftig treiben, so dass dein Pferd das annimmt. Wenn du z. B. nach vorne fällst, kommen deine Hilfen nicht mehr an. Wenn deine Reitlehrerin nicht in der Lage ist, dir das beizubringen, dann solltest du nach besserem Unterricht Ausschau halten. Es liegt an dir, nicht an deinem Pferd.


LisaWantsToKnow 
Beitragsersteller
 28.08.2011, 22:10

ich denke du hast recht . ich bin zwar 14 reite aber erst 2einhalb jahre . ich glaube ich bin einfach noch nicht gut genug ...

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FrlSmilla03  28.08.2011, 22:14
@LisaWantsToKnow

Vielen Dank für das Sternchen! Nimm es nicht so tragisch, es gibt Leute, die reiten schon mehr als 10 Jahre, die würden dein Pferdchen auch nicht in Gang bringen. Rede mit deiner Reitlehrerin, dass du gerne den richtigen Sitz lernen möchtest und sie dich darufhin korrigiert. Evtl. nimmst du mal Longenstunden. Es hilft dir nicht weiter, in einer Abteilung hinter oder zwischen anderen Pferden zu reiten, weil die Pferde den Ablauf genau kennen. Viel Erfolg!

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Ach ein schlaues Schulpferd also ;-) Das erklärt einiges.

Sei nicht geknickt, Schulpferde sind alte Hasen die gelernt haben dass man sich die Arbeit auch angenehm gestalten kann. Abstumpfende ständig falsche Hilfen tuen ihr übriges.

Lern weiter reiten und mach Deine Reitlehrerin darauf aufmerksam dass das Pferd so reagiert. Eigentlich bräuchte das Pferd einen Beritt, müsste vor allem regelmäßig von einem guten Reiter/in geritten werden. Viel Abwechslung beim Reiten und Übungen die das Pferd motivieren könnten hier hilfreich sein.

Solange das Pferd allerdings im klassischen Schulbetrieb laufen muß wird es sich mit seiner Art weiterhin erfolgreich vor der Arbeit drücken. Es zeigt deutlich dass es vor der Reitlehrerin Respekt hat. Den muß man sich verdienen und so weit bist Du einfach noch nicht. Aber mit guten Unterricht und viel Engagement von Deiner Seite her, wirst Du sicher schnell so gut werden dass Du das Pferd gut reiten kannst.

Du musst dich durchsetzen! Kein Pferd läuft von allein, auch Totilas nicht. Als erstes ziehst du dir ein paar normallange Sporen auf und dann nimmst du eine lange Dresssurgerte in die Hand. Die zeigst du ihm ständig während des Reitens. Anreitehilfe geben, dazu gerade aufrecht sitzen und beide Gesässknochen belasten, Zügel lang, Schenkel ran und mit dem Sporen kitzeln. Es ist im Augenblick bei einem solch triebigen Pferd auch unerheblich, ob du die ruhige Schenkellage für die Sporen schon hast. Wenn er auf den Sporen und Schenkeldruck nicht sofort reagiert, klatsch ihm einen mit der Gerte hintendrauf und nimm auch deinen Stimme zur Hilfe. Nur kreischen mögen Pferde nicht gerne. Er weiß genau, wer da drauf sitzt und du musst dich durchsetzen. Du bist der Chef und bestimmst Richtung und Tempo. Auch wenn er kurz bockt, setz dich fest in den Sattel und treib ihn vorwärts. Dass macht er nur ein bis zwei Mal mit dir und dann weiß er, was los ist. Sporen und Gerte sind notwendige Hilfsmittel, die du nicht nur einsetzen darfst, sondern in diesem Fall auch musst. Gutes Gelingen, du schaffst das. Es ist besser, ein Pferd treiben zu müssen, als es die ganze Zeit übers Kreuz zurückhalten zu müssen und /oder im Maul zu reissen, damit es unter Kontrolle bleibt.. Lg ruedipferd Meine Website: http://manuelmagiera.de.to

Wie reitest Du denn? Mit Gerte oder Sporen? Komplett ohne? Ist es ein Schulpferd, der weiß das was zu tun ist wenn die Lehrerin in der Mite steht? Viele Pferde sind in so einem Fall wirklich nur noch (leider) auf den der in der Mitte steht fixiert sodass sie wirklich zu nichts bereit sind wenn sie alleine geritten werden. Aus Sicht des Pferdes sogar richtig, denn so manch eins müsste ziemlich leiden.


LisaWantsToKnow 
Beitragsersteller
 28.08.2011, 22:04

also entweder ganz ohne oder mit gerte (aber die benutze ich eigtnlich eher selten) . ja es ist ein schulpferd , wahrscheinlich ist es dehslabd auch so dass er immer nur auf die person die nicht auf dem pferd sitzt hört . weil beoí bodenarbeit etc. ist er ja total lieb (;

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Kurze86  28.08.2011, 22:58
@LisaWantsToKnow

Dann hast Du Dir die Antwort jetzt schon selbst gegeben! Das ist Schulpferdemanier. Daran was zu ändern musst Du Dich echt in das Herz des Tieres schleichen damit es wieder auftaut. Aber das ist ein langer harter weg, aber durchaus zu schaffen :). Du bietest ihm ja auch schon was anderes als brav 60 Min im Viereck laufen an. Das ist für den Anfang schonmal sehr gut!

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Und wieder würde ich am liebsten an die Reitlehrer dieser Welt hinausschreien, sie sollen sich mal das Johann Riegler Video ansehen, in dem er deutlich sagt, dass es nichts hilft, den Reiter "krampfig in Form zu biegen" (er drückt's anders aus, aber das ist es, was ich mir bei dem denke, was ich in den Standardreitställen sehe. Ständig werden Dinge gebrüllt, wie "Absatz tief", "Bein zurück", ob der Reiter so weit ist, es schon fühlt oder nicht. Johann Riegler betont darin auch, wie wichtig es ist, zu fühlen. Den Rücken des Pferdes zu fühlen, eine genaue Vorstellung davon zu entwickeln, wie sich das Pferd aktuell bewegt und ob und was man daran ändern möchte.

Mein eigener Lehrer hat das seinerzeit kategorisch durchgezogen, unabhängig davon, was die Leute an der Bande gemurmelt haben: Kein Ausbinder, keine Abteilung, Schritt reiten, Schritt reiten, fühlen, fühlen, fühlen, bis der Groschen gefallen ist und wie Johann Riegler in seiner Longensitzschule auch erwähnt: Dem Reiter, der fühlt, erklärt man keine Trabhilfe, dem sagt man, er soll antraben. Er kennt das Gefühl wie es sich anfühlen soll und tut instinktiv das richtige.

Dass die Pferde dann Gas geben, wenn sie Reitlehrer sehen, liegt oft daran, dass die mit eindeutiger Gestik führen, aber das bringt dem Reiter doch wieder nichts bei. Da lernt er ja wieder nur das aussitzen, was andere beim Pferd in Auftrag geben. Ich trau mich behaupten, kein Pferd ist stur. Nur können sie nur ausführen, was sie verstehen und ackern drauf verstehen sie nicht. Oft laufen Pferde deswegen nicht, weil die Reiter im Versuch (ich muss aufrecht sitzen, sonst kommt die Hilfe nicht an) den Rücken fest halten und damit auch das Pferd. Mach's Dir bequem, geh auf einen umzäunten Platz und reite Schritt. Schließe die Augen und versuche, Dir beides so genau vorzustellen, wie es sich anfühlt, wann Du welchen Sitzknochen im Sattel spürst etc., dass irgendwann das Pferd quasi auf Deine Vorstellung reagiert. Und bleib dabei locker, sitze bequem. Schon aufrecht, aber nimm Dir vor, das aufrecht sitzen macht alleine Dein Kopf, den Du aus dem Hals raus neugierig nach oben streckst und von der Blickrichtung her in Reitrichtung in die Ferne schweifst. Kann sein, dass es Monate dauert, bis Du vor Freude vom Pferd runter springst und losschreist - oder was auch immer Deinem Naturell entspricht. Aber ab dann wirst Du Dich über Deine heutige Frage wundern. Danach kannst Du es mit Schritt - Halt - Schritt - Halt ... versuchen, mal einfach in den Trab denken statt ihn irgendwie rauszutreiben. Den Sitz kann Deine Reitlehrerin in der Zwischenzeit weiterhin mit Dir üben, für das Fühlen nimm Dir ruhige Minuten, wo eben kein Reitlehrer drängt, möglichst eine Zeit ohne Zuschauer, sodass Du mit dem Pferd und dem Gefühl alleine bist und nichts auf der Welt Dich stört.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

Pferdeliebe1  14.07.2014, 14:57

Die einzig gute Antwort

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