Wie bekommt mein pferd mehr respekt vor mir(ohne Gewalt)?

10 Antworten

Pferde legen Wert auf klare Ansagen. Das Zauberwort heißt Konsequenz. Überlege dir genau, was du möchtest. Was erlaubt ist, ist immer erlaubt - was verboten ist, ist immer verboten! Gerade am Anfang einer Pferde-Mensch-Beziehung sollten die Fronten deutlich geklärt werden. Wenn klar ist, dass du das Sagen hast, dann kannst du natürlich auch mal Ausnahmen machen - je nach Pferd. Wenn du einen Kandidaten hast, der immer nachfragt, dann sind eben keine Ausnahmen möglich.

Beispiele: das Pferd soll stehen. Es macht aber einen Schritt auf dich zu, obwohl du nichts dergleichen verlangt hast. Also schickst du es direkt und umgehend den Schritt wieder zurück. Wenn draußen fressen verboten ist, dann ist es verboten. Nicht einmal fressen lassen und einmal nicht! Ebenso beim Reiten: du willst antraben, dann wird direkt angetrabt und nicht erst nach 5 Schritten.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin
Urlewas  20.11.2018, 10:10

Sehe ich genauso - nur mit der kleinen Einschränkung, dass es beim Reiten anfangs oft an reiterlichen Können und Durchlässigkeit des Pferdes fehlt. Das sofortige Antraben kann nur verlangt werden, wenn die Vorbereitung stimmt.

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Wie unten auch schon erwähnt wenn du ihn führst macht er den ersten Schritt in dem du deinen Oberkörper etwas nach vorne neigst und die Hände mit dem Strick nach vorne bewegst aber ohne das Zug auf den Strick kommt. Wenn ihr dann läuft kannst du seine Aufmerksamkeit testen in dem du auf einmal ohne "Vorwarnung" anhältst. Er darf dich mit seiner Schulter auf keinen Fall überholen, am besten ist es wenn er auch sofort anhält jedoch kann es sein das ein bein noch einen Schritt macht. Sollte er dich überholen oder einfach ignorieren sofort Rückwärtsrichten. Und dies nicht auf die "liebe" art sonder gross machen und bestimmt Rückwärtsrichten. Je nach dem wie klein sein Respekt momentan vor dir ist braucht das mehr oder weniger druck. Ich habe am Anfang mein Pferd sicher eine Pferdelänge Rückwärtsgerichtet.
Denn in der Natur würde der Anführer nach dem anderen Pferd schnappen und das Rangniedrigere Pferd würde weglaufen.
Nach dem Rückwärtsrichten aber wieder als wäre nie etwas passiert wieder weiter vom Boden aus arbeiten, da das Pferd ansonsten nicht versteht wieso du immernoch "böse" auf ihn bist.

Was auch eine gute Übung ist, seine Hinterhand weg zu schicken. Du stellst dich neben ihn und machst dich wieder gross und läufst auf seine Hinterhand zu, bewegt er sie nicht weg kannst du mit dem Ende des Stricks Druck aufbauen in dem du es schwingst. bewegt er sich immer noch nicht kannst du den Strick auch leicht die Hinterhand berühren lassen und dann immer mehr wenn bis er reagiert. Dies machst du auf beiden Seiten. Vorne bleibt er an Ort und Stelle er sollte wirklich nur die Hinterhand bewegen.

Ganz wichtig ist faires Verhalten. Also loben wenn er es gut gemacht hat. Bestrafen wenn er etwas falsch gemacht hat.

Auch wichtig ist das du ihm die richtigen Signale gibst ansonsten versteht er nicht was du von ihm willst.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Bodenarbeit und Körpersprache. Welche Variante du da wählst bleibt dir überlassen. Gibt ja hundert Weisheiten. Ich selbst blocke mit meinem Körper ein Pferd und "verschiebe" es zB indem ich darauf zugehe. Gibt aber auch Leute die sich dann seitlich stellen zB.

Und unternehmt was. Solange die Basis nicht stimmt eben ohne reiten. Aber spazieren gehen, böse Dinge wie Autos usw gemeinsam meistern stärkt total die Beziehung

Linaa119 
Fragesteller
 19.11.2018, 20:04

Reiten Ruhe ich auch noch nicht solange wir noch kein so gutes Team sind -da hast du total recht !

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Einfach mit Vernunft, Besonnenheit und gerecht agieren. Der Rest ist Erfahrung. Und sei einfach offen. Mir scheint, diese moderne Sucht nach Respekt und Vertrauen der Pferde bewirkt oft das Gegenteil.

Ich lege gar keinen besonderen Wert mehr auf eine „Beziehung“ zum Pferd. Ich möchte eigentlich einfach nur reiten, und der Umgang drum rum gehört für mich selbstverständlich dazu - und bin oft überrascht, wie sehr sich die Tiere mir anschließen. Dabei tue ich gar nichts besonderes, sondern gehe nur ganz einfach freundlich, aufmerksam, und konsequent mit ihnen rum. Offensichtlich mögen sie das so.

Lyrily  19.11.2018, 23:11

Deine Erfahrung hast du aber mit Sicherheit nicht von 1 auf anderen Tag im Umgang mit den Pferden gesammelt. Mit Pferden freundlich, aufmerksam und konsequent (vorzeitig, wenn allein ein Ohr zuckt) reagieren zu können, braucht viel Erfahrung. Jahrelange.

Wie die Frage gestellt wurde, lässt sich erkennen, dass die Fragestellerin die Erfahrung nicht hat.

Also wäre an dieser Stelle eine NETTE Antwort von dir: du musst freundlich, aufmerksam und konsequent mit dem Pferd umgehen... und nicht zu vergessen viel Zeit mitbringen, den das kann man nicht nach paar Wochen erreichen.

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Urlewas  19.11.2018, 23:20
@Lyrily

Danke, dass du mich darüber belehrst, wie eine nette Antwort formuliert werden muß. Ich denke zwar, dass FS aus meiner Antwort durchaus herauslesen kann, wie es gemeint ist, aber trotzdem danke 😊

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Also ich denke, der Schlüssel zu einem guten Miteinander zwischen Mensch und Pferd sind nicht irgendwelche Vertrauensuübungen, denn Vertrauen lässt sich nicht erüben, sondern Respekt. Nur wenn ich jemand auch respektiere, kann ich ihm auch vertrauen. Überleg mal, ein Lehrer, dem du keinen Respekt entgegen bringst, würdest du so jemanden vertrauen? Ich nicht und auch keines der Pferde, die ich so kenne.... und so anders sind Pferde auch nicht gestrickt. Respekt verschafft man sich durch sein Verhalten, was aber wiederum auch nichts mit Dominanz zu tun hast. Du kannst mit dem Pferd 100 Jahre Bodenarbeit machen, wenn es dich dabei nicht respektiert, sondern nur das erwünschte Verhalten abspielt (und so schlau sind Pferde auch, dass sie das machen) bringt das vom "Verhältnis" her null. Sei konsequent, daß lieben Pferde, und zwar mehr als Diskussionen oder heute so und morgen so....

Woher ich das weiß:Hobby