Wie ansteckend sind Giardien?
Eine Freundin hat einen Hund aus dem Tierheim seit ca. 2 Monaten. Es stellte sich heraus, daß er Giardien hat. Selbstverständlich sind sie in tierärztlicher Behandlung, es ist äußerste Hygiene angesagt, da er sich immer wieder durch winzige Kotreste anstecken kann, die er sich vom Po leckt oder die auf seiner Decke sind. Sein Durchfall kommt sehr unregelmäßig, mal nach ein paar Stunden, mal ist ein oder zwei Tage Ruhe. Sie hat das aber weitestgehend im Griff, obwohl sie natürlich weiß, daß es sehr, sehr lange dauern kann, bis er geheilt ist. Meine Frage...ich habe selber einen Hund und möchte instinktiv nicht zu ihr zu Besuch gehen MIT meinem Hund, weil anscheinend schon ein kleines bisschen Kot mit diesen "Parasiten" ausreicht, um auch ihn zu infizieren. Wie soll ich mich verhalten?? Ich möchte nicht hysterisch wirken, aber diesen Befall gönne ich (nach den Schilderungen meiner Freundin) keinem Hund freiwillig. Überreagiere ich??
Danke für Eure Antwort!
1 Antwort
Giardien beim Hund sind höchstansteckend. Wenn dein Hund schon älter ist, kann es sein, dass die Abwehrkräfte deines Hundes die Giardien in Schach halten. Ich würde es aber nicht drauf ankommen lassen. Giardien können auch auf den Menschen übertragen werden. Wenn der Hund Kot zu Hause hinterlassen hat, mit Küchenkrepp und danach kochendem Wasser wegwischen. Normales Desinfektionsmittel hilft nicht. Zum Desinfizieren des Fußbodens gibts Halamid (auch zu finden über google). Stinkt nach Chlor, wurde aber wirksam gegen Giardien getestet.Falls die Behandlung mit Fenbendazol bzw. Metronidazol nicht hilft, so kann Carnidazol (10mg, 2 Tabletten pro kg Körpergewicht) helfen. Wichtig: Nur in Absprache mit dem Tierarzt, weil nur für Tauben zugelassen! Gegen den Durchfall hilft Morosche Karottensuppe (Rezept gibts über Suchmaschinen ;-)). Je nach Körpergröße des Hundes bis zu 5 Suppenkellen 30 Min vor Fütterung geben. Falls der Hund das nicht mag, sollen Brombeerblätter gegen Durchfall helfen. Dann wird der Zeitraum der Behandlung für alle erträglicher. Mein Hund war übrigens 7 Monate damit beschäftigt.
ich hab noch ne kleinigkeit vergessen. bio(!) kokosöl (gibts z. b. im tegut ) hilft auch gegen parasiten (durch studien belegt). 1tl / 10 kg körpergewicht 1x tgl ins futter. ich gebs meinem noch zur prophylaxe, weil er sehr gern den kot anderer hunde frisst und dies eine 1a ansteckungsquelle ist. bisher hat er sich nicht erneut angesteckt. das kokosöl muss aber länger angewendet werden um eine eventuelle wirkung zu entfalten. eine wirkung mit chinakräutern brachte bei meinem hund nichts. aber die genannte karottensuppe hat zu 100% den durchfall verschwinden lassen.
Hallo Chris,
danke für Deine Antwort. Mein Hund ist noch keine 2 Jahre alt, also relativ jung. Ich werde dementsprechend (wie ich es mir schon dachte), meinen Hund nicht mitnehmen, auch wenn ich mir eventuell Ärger damit einhandele. Das Risiko ist mir zu groß.
Deine Tips werde ich gerne weitergeben. Ich denke sowieso nicht, daß irgendetwas Medikamentöses ohne tierärztlichen Rat unternommen wird, dazu ist das Thema viel zu heikel. Das übliche Spielchen mit Reis und Huhn, wozu ich ihr am Anfang geraten habe (es ist ihr erster Hund) hat logischerweise nichts gebracht. Seitdem halte ich mich komplett raus, da ist sie bzw. der Hund bei einem Tierarzt in kompetenteren Händen.
Jetzt heißt es wohl Geduld!
Gruß
Tonimama