Werden queere Jugendliche heutzutage in Jugendhilfeeinrichtungen besser akzeptiert?
Ende der 90er Jahre wurde vonseiten mancher Mitarbeiter übel dagegen angeredet, obwohl die betroffenen Jugendlichen nichtmal von sich aus darüber redeten. Bspw wurde einer asexuellen Person, die das Wort damals nicht kannte und auch nicht von euch aus darüber reden wollte, gesagt, dass ihre psychosexuelle Entwicklung nicht normal sei und sie sich endlich einen Beziehungsfreund suchen solle. Sie selbst wollte nicht über das Thema sprechen, wurde aber häufig darauf angesprochen. Ein lesbisches Mädchen wurde hinter ihrem Rücken von einer Betreuerin als eklig bezeichnet. Transgender wurden erst gar nicht ernst genommen.
Ist das heutzutage wirklich anders? Damals war man im Durchschnitt in solchen Einrichtungen nicht gut aufgehoben. Im Gegenteil wurde man von manchen seinen Eltern eher mit dem Thema in Ruhe gelassen, aber in Wohngruppen ect wurde man unter dem Vorwand der Biographiearbeit/-analyse damit regelrecht von den Betreuern bedrängt und musste sich quasi zwangsouten, wenn man nicht gerade in der Lage war, einen Partner zu erfinden.
2 Antworten
Mit queeren Jugendlichen hatte ich bislang wenig zu tun, wenn, gab es keine Probleme durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Da wird auch seitens der Arbeitgeber auf Weiterbildung(en) in Sachen Gender, Diversity, usw. geachtet. Ich kann aber natürlich nicht für alle Einrichtungen sprechen, sondern nur für jene die (bzw. deren Beschäftigte) ich kenne.
Unter den Jugendlichen bekomme ich jedoch oft mit, wie unreflektiert über vieles geschimpft wird, ob das den Krieg im Nahen Osten, Ausländerfeindlichkeit, LGBTQ oder was ganz anderes betrifft. Da muss man je nach Jugendlichen und Situation abwägen, wie man darauf reagiert und ob man das Gespräch sucht um aufzuklären.
Ja, die Zeiten haben sich gewandelt. Heute kann man sich gegen Diskriminierung wehren, die Betreuer haben Konsequenzen zu befürchten. Die meisten Einrichtungen haben Anti-Diskriminierungsregeln erlassen.