Wer wählte 1933 die NSDAP und wer wählte sie nicht?

10 Antworten

Die Wahlbeteiligung Wahlbeteiligung lag bei 95,2 %. Davon gingen 44% "lediglich" an die NSDAP und das obwohl die Nazis massiv die Wahlen mit Druck manipuliert haben. So waren in Wahl-Räumen Bilder des "Führers" zusehen, die SA nahm Einsicht in die Wählerlisten und brachten Menschen zur Wahlkabine. Mit anderen Worten, die NSDAP schaffte es nie wirklich über die Hälfte der Deutschen wirklich zu überzeugen, leider aber eben dennoch zuviele um einen Regierungsauftrag zu bekommen.

Der typische Wähler war ein protestantischer Angehöriger der Mittelschicht, der entweder auf einem Bauernhof oder in einer kleinen Gemeinde lebt und früher für eine Partei der Mitte oder eine Regionalpartei gestimmt hat.

Aber auch die typischen Arbeiter. Bereits in den 1970er Jahren konnten regionale Studien eine größere Anfälligkeit der Arbeiter belegen. Kleinstädtische Arbeiter haben relativ oft die NSDAP gewählt, dagegen zeigten sich die großstädtischen Arbeiter in Industrie und Gewerbe in den vier Wahlen als weitgehend resistent gegen die NSDAP Verheißungen. Dennoch gaben mehr Arbeiter der NSDAP ihre Stimme als jeweils der KPD und SPD.

Eine Hochburg der Ablehnung der NSDAP war Lübeck mit etwa 22 % Gegenstimmen. in Hamburg bei 78,1 %, in Berlin bei 78,6 %, in Bremen bei 79,6 % und in Leipzig bei 79,8 %. Daran ist zu erkennen, dass die Verführung in Großstädten weniger ausgeprägt war als in Kleinstädte und auf dem Land.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Dr. oec. publ. (Volkswirtschaft)

Es war eine Zeit hoher Arbeitslosigkeit und Inflation. Die Menschen haben sich von den Versprechen Hitlers blenden lassen.

Nur wenige, die wussten, dass eine Diktatur auf keinen Fall der richtige Weg sein kann, wählten nicht die NSDAP.

Die Hochburgen der NSDAP finden wir heute verstärkt in den Hochburgen der AFD wieder.

Genauso wie heute finden wir weniger die tatsächlich Arbeitslosen und verelendeten als Wähler, vielmehr sind die mittelständler und bürgerlichen, die sich selbst als abgehängt sehen, typische rechtsradikale Wähler.

Die Reichstagswahlen vom 5. März 1933 erbrachten 43,9 Prozent für die NSDAP, die Wahlen im November erbrachten 92,1 Prozent für die NSDAP, weil es keine anderen Parteien mehr gab.

Grundsätzlich war die Zustimmung bei der Märzwahl für die Nazis in protestantischen Gegenden höher und sie war auf dem Land höher, da in den großen Städten die KPD und die SPD immer noch einigermaßen gut organisiert waren.

Hier ist das etwas detaillierter dargestellt.