Wenn wir Kinder wie Könige behandeln, überfordern wir sie dann nicht einfach?
Der König ohne Bauer kann nicht überleben. Der Druck wird mit so vielen Königen natürlich gross und das Gerangel beginnt.
Kinder lernen, Mama und Papa schaufeln mir alles Unangenehme sofort weg. Sinnloses Ritzen ist die Folge und Hilflosigkeit mit Begehr macht sich breit.
Einfach weil man Kinder nicht mehr sich gegenseitig machen lässt, wozu auch mal eine blutige Nase gehört, die einem jemand verpasste aber man zumindest nicht selbst Hand anlegen musste.
Ich erzog meine Kinder spartanisch, bekam dafür ein Lob von meiner jüngsten Tochter, damals mit 16. Sie sagte ich bin froh hast du uns nicht verwöhnt.
Heute ist sie 32 und sieht es wie ihre Geschwister auch so. Sie wurden zufrieden stark mit all ihren Querelen und ich war nur die Leitplanke.
Und nun habe ich als Kettenraucherin ein Grosskind und werde eingebunden, obwohl meine Kinder Nichtraucher sind, aber sie lassen mich, so wie ich für sie einfach nur die Leitplanke war. Werde ich mit Freuden den Kleinen hüten, mit ihm spielen, ihn einfach begleiten dürfen.
Und alle stehen gut da in vollkommen unterschiedlichen Berufen...zwar 3 Ingenieure aber dann auch Bäcker, Chauffeur und Pferdepfleger. Wobei die Bäckerin heute im Spielcasino Croupier ist und die Pferdepflegerin im Wachdienst ihre Erfüllung fand.
Kinder müssen ihre Kämpfe alleine austragen weil du musst dich bewegen und behaupten können im Dschungel des Lebens.
Für mich ist wichtig, dass jeder das hat was ihm gefällt und ich bin brutal, jammern geht nicht. Dann sage ich, wenn es dir nicht passt, dann mach das was dir passt.
Ich bin sehr brutal. Weil es das Ziel ist, dass jeder alleine Autark lebt.
3 Antworten
Bin mit meinen Geschwistern ähnlich groß geworden, wie du es von deinen Kindern erzählst. Unsere Eltern haben uns zur Selbstständigkeit erzogen und es uns weitgehend überlassen, unseren individuellen Weg zu finden. Ich sage "weitgehend", denn selbstverständlich gab es eine Art Lenkung, angefangen damit, dass sie davon ausgingen, dass wir das Gymnasium besuchen und dann studieren würden. Im Gymnasium machten sie uns das Große Latinum schmackhaft, aber wenn wir eine andere Wahl getroffen hätten, wäre es auch ok gewesen. Am Ende haben nicht alle von uns studiert, bei einigen war halt eher die kreative Schiene da, als sich mit irgendetwas wissenschaftlich auseinanderzusetzen.
Nicht alles, was wir in jungen Jahren machten, hatte - im Sinne unserer Eltern - immer Hand und Fuß. Es gab gelegentlich heftige Auseinandersetzungen, auch politischer Natur. Aber das gehörte dazu. Jeder legte seinen Standpunkt dar. Wir wollten junge Erwachsene sein. Gut, also nahmen sie uns als Erwachsene und hatten dementsprechende Erwartungen an uns. Ging etwas schief, dann hieß es: "Ja, nun sieh halt zu, wie du da wieder rauskommst." Und das haben wir dann getan. Immer aber wussten wir, dass sie uns niemals hängen lassen würden, wenn wir in echter Not wären. Und dieses Wissen macht stark, ist m. E. der beste Rückhalt, den Eltern ihren Kindern geben können. Darüber musste auch nicht gesprochen werden. Es war einfach klar, wie natürlich auch für uns umgekehrt klar war, dass wir unsere Eltern niemals hängen lassen würden.
Wir waren keine "Bussi-Bussi-Ich-hab-dich-lieb"-Familie. Das war aber damals in kaum einer Familie der Fall. Helikopter-Eltern gab es so gut wie gar nicht, zum Glück! Dieses Betutteln gab es hin und wieder bei Einzelkindern, sofern es Mädchen waren. Sie wurden von uns immer bedauert wg. ihrer nervigen Eltern. Wenn wir hinfielen, hieß es: "Steh auf, und heul nicht herum! Davon wird's nicht besser." Wenn man blutete, gab's ein Pflaster. War's schlimmer, kam Jod drauf. Aber nix mit "Hattu aua? Soll Mama pusten?" Und auch nix mit Suche nach einem Schuldigen - schuld waren wir immer selbst. Hat uns das geschadet? Nööö.
Wenn ich meine Geschwister und mich betrachte: Aus uns allen ist, wie man so sagt, was geworden. Keiner jemals ohne Arbeit, jeder in einem Beruf, der ihm Spaß (ge)macht (hat). Jeder hat seinen Platz im Leben. Das ist natürlich nicht alles das Verdienst unserer Eltern, aber sie haben die Weichen gestellt.
Genauso sollte es sein. 🎄 Herzlichen Dank für deinen Stern und einen guten Start in die Woche!☃️ Lieben Gruß 🐷
Ja, es ist bestimmt so, dass man Kindern nicht alle Schwierigkeiten aus dem Weg räumen sollte.
Was ich allerdings kritisch sehe: als Kettenraucherin einen Enkel zu betreuen. Da hört für mich die Toleranz auf. Kinder sollten niemals permanentem Zigarettenqualm ausgesetzt werden.
Ja ich muss schauen wie das geht, denn natürlich rauche ich nicht drinnen. Der Vorteil wird somit sein, das Kind wird sehr viel draussen sein, was sehr gesund ist auch wenn ich nebenbei rauche, während wir einen Bach stauen oder eine Hütte bauen.
Notabene im Wald und nicht auf einem Spielplatz direkt an einer viel befahrenen Strasse.
Und ich werde auch etwas weg stehen um eins zu paffen. Trotzdem kann ich den Kleinen ja im Auge behalten.
Da bin ich echt beruhigt, wenn du nicht drinnen rauchst in ihrem Beisein.
Ich bin sehr brutal.
Nur so als kleine Korrektur: Bei mir warst du jetzt sehr samtig, aber ich bin ja auch eine Fremde :)
Zwar weiss ich nicht wo ich nun gerad gelandet bin. Aber ich rückte sicher auch dir den Kopf brutal zu recht. Nein machte ich nicht wirklich, weil du nämlich in derselben Liga spielst. Darum mein Kompliment an dich.
Mit Samthandschuhen lässt es sich am besten durchboxen. Darum ist das ganz schön brutal, wenn auch sanft empfunden für den Andern, der dann tun und lassen kann was er will......aber ich sagte, was ich davon halte.
So als Mahnwort, was aber durchaus zum Machtwort wird, eben weil ich Bedenken einimpfte. Darum nenne ich mich brutal.
Danke, jetzt hast du mich auch noch zum Lachen gebracht, köstlich, danke :)
Zu deiner Beschreibung von den früheren Familien: Bei uns nannte sich das "rau aber herzlich". Mit meinen mir heute bewussten "Macken" stelle ich das herzlich dann doch mal in Frage. Ich hatte das nämlich übernommen und weiß heute sicher, dass es mir mit meinen Kindern immer wieder an Empathie gefehlt hat. Die musste ich erst unter den rauen Verletzungen ausgraben. Insofern möchte ich nicht unbedingt behaupten, dass die Kriegsgeneration eine bessere Erziehung hinbekommen hat. Ich glaube, wir Eltern werden erst als Großeltern brauchbar :)
Du beschreibst eine gute Kindheit. Es ist das was ich meine. Auch unsere Kinder wussten und wissen, dass wir sie niemals im Stich lassen würden. Aber es ist wichtig, dass sie es zuerst selbst versuchen ihre Dinge wieder zurecht zu biegen.
Dafür reden wir ihnen auch nicht rein, wenn sie es eben auf ihre Weise tun. Denn es gibt bekanntlich viele Wege nach Rom. Da muss der selbst gewählte nicht der Bessere sein.