Wenn Sein nicht Nichts ist, enthält Sein dann nicht das Nichts?

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Diese Gedanken kommen mir in den Sinn, wenn ich über Sein und Nichts nachdenke: Das Sein ist kein Seiendes, doch überall, wo wir Seiendes antreffen, ist auch das Sein als das "Sein eines Seienden" gegenwärtig. Der dunkle Philosoph Martin Heidegger sprach in diesem Zusammenhang von der "ontologischen Differenz" zwischen dem "Sein als solchem" und dem "Sein eines Seienden". In seinem Hauptwerk Sein und Zeit (1927) beschreibt Heidegger den Menschen als "Dasein", das sich dadurch auszeichnet, dass es um sein Sein weiß und es zu vollziehen hat. Wenn jedoch das "Sein als solches" nicht mit dem "Sein eines Seienden" identisch ist – wie Aristoteles es untersuchte, den Heidegger zugleich als in der Seinsvergessenheit befangen betrachtete –, so liegt dies daran, dass Aristoteles in seiner Metaphysik lediglich das „τὸ ὂν ᾗ ὂν“ (to on hêi on), das Seiende, insofern es ist, thematisierte, aber nicht das Sein selbst als solches. Dies aber legt nahe, dass das "Sein als solches" nur im Schleier des Nichts erfahrbar wird. Sein und Nichts wären demnach ununterscheidbar – so wie es auch in der Hegelschen Logik formuliert wird: "Reines Sein und reines Nichts ist also dasselbe." (Wissenschaft der Logik, Bd. 1, § 87)

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – stud.phil.

Okay, nehmen wir das Ganze aus der Perspektive der Mengenlehre:

  1. Sein (S): Wir definieren eine Menge S, die das Konzept des Seins repräsentiert.
  2. Nichts (N): Wir definieren eine Menge N, die das Konzept des Nichts repräsentiert.

Da das Sein nicht das Nichts ist, können wir mathematisch ausdrücken, dass die Menge des Seins S nicht die Menge des Nichts N ist. In der Mengenlehre bedeutet dies, dass S und N disjunkte Mengen sind, also keine gemeinsamen Elemente haben:

S∩N=∅

Hierbei ist ∅ die leere Menge, die keine Elemente enthält.

Betrachten wir nun deine Aussage: "Da es ja NICHT das Nichts ist." Dies bedeutet, dass das Sein per Definition kein Element der Menge des Nichts ist. Damit wird die obige Aussage weiter bestätigt, dass die Mengen S und N disjunkt sind und keine gemeinsamen Elemente haben.

Zusammengefasst bedeutet dies mathematisch:

  • Die Menge des Seins enthält keine Elemente der Menge des Nichts.
  • Das Sein ist also komplett getrennt vom Nichts, und damit enthält das Sein das Nichts nicht.

HalloWerWarIch 
Beitragsersteller
 27.02.2025, 21:06

MengenLehre ist zwar Abstrakt, aber ja man kann es auch so ansehen.

Meine Frage war ob Sein Nichts ist. Denn wenn es da NICHT in sich enthält dann ist es das was das nicht Sein ist also Nichts, das heisst Sein ist Nichts.

Sein = Nichts

Das nix ist etwas worüber wir nachdenken und sprechen können.

Gruselig.

Aber nur, weil wir sind.

Dann ist das nix immer automatisch das Gegenteil zum Dasein.

Wir kamen auch irgendwie aus dem Nichts.

Scheinbar.

Das Universum als Ganzes ist identisch mit dem Nichts. Das Universum ist ein System, das null Information enthält. Wenn du ein System, das null Information enthält, in zwei Teile teilst, enthält jeder Teil Information. Nämlich die Information, was im anderen Teil ist. Das ist eine überraschende Erkenntnis aus der Quanteninformationstheorie.

Wir sehen eine Welt, weil wir nur einen Teil des Universums sehen. Das Universum als Ganzes ist nichts.

Ich bin gerade am Lesen von den atheistischen bösen und guten Asuras und ihren occulten Halbwahrheiten, Irrtümern, mit denen sie ihre angebliche Erleuchtung, Macht, Kriege, Finanzen, Manipulieren usw. rechtfertigen. Vom Einen abgefallen, um EgoHerr selber zu sein.

Nichts gibt es nicht.

Sein des Einen ist: Ich, Individualität, freier Wille, zwar Einheit, aber auch Vielheit im Wirkungsraum. Zum besten, edelsten Wohle, heilig, heil und ganz.