Wenn dieses Taucher-boot das zur Titanic wollte, eingerissen sein sollte( Druck nicht standhehalten) was ist dann genau die Todesursache? und spürt man da noc?

1 Antwort

Das kommt darauf an wie stark der Strukturschaden ist. Ist das nur ein kleines Leck, und hält die Druckkammer aber grundsätzlich stand, füllt es sich langsam, bis es vollgelaufen ist und man ertrinkt (EDIT: danke an Marionetto).

Das Wasser versucht da aber mit einem Druck von rund 400 Bar einzudringen bei ca. 4000 Metern. Ein Feuerwehrschlauch hat knapp 20 Bar, nur als Vergleich. Das Leck stopfst du nicht mehr ohne spezielle Werkzeuge und Mittel. Hier helfen in der Regel nur noch abgetrennte Bereiche mit Druckschotts wie es sie in U-Booten gibt. Der Bereich wo das Wasser eindringt muss aufgegeben werden, wenn die Pumpen das eindringende Wasser nicht mehr rausbefördern können. Ein Tauchboot hat das alles nicht. Ein Leck ist in der Regel ein Todesurteil. Und umso höher der Druck des Wassers durch das Leck, desto wahrscheinlicher wird das Leck zu einem Riss aufgebogen.

Wenn der Struktuschaden zu groß ist, oder durch das einströmende Wasser vergrößert, ist es sofort vorbei. Ein großer Riss, Unmengen an Wasser drückt sich mit 400 Bar rein, zerreisst alle soften Hindernisse wie Menschenkörper, und in einer Sekunde machts peng, sobald der Druckwechsel stattfinden. Das Boot implodiert, alles wird zerquestscht oder mit der Implosion zerfetzt. Das wars. Keine Zeit zum ertrinken. Das geht schnell.

ich bin aber kein Experte auf dem Gebiet. Soviel weiß ich halt weil ich mich mit U-Booten bereits beschäftigt habe in der Vergangenheit. Und was passiert wenn U-Boote ihre maximale Tauchtiefen erreichen (bspw. das argentinische U-Boot 2017, dass mit einer offiziellen maximalen Tauchtiefe von 300 Metern nach einen Feuer an Bord bei 600 Metern implodiert ist, 44 Besatzungsmitglieder waren sofort tot). Da bleibt in der Regel nicht viel übrig zum bergen. Die Trümmer fallen dann wie ein Stein zum Meeresgrund.

Du kannst dir hier einmal anschauen, was bereits in einem See mit einem DIY Tauchboot passiert, wenn die Struktur nachgibt bei rund 12 Metern (2 Bar Wasserdruck). Das ist extrem wenig. Sporttaucher sind üblicherweise locker auf bis zu 40 Metern unterwegs:

https://youtu.be/6MC7hFzOTFc?t=212

Ab 3:30 siehste es sehr schön, wie sich selbst die gesamte Hülle verformt kurz bevor die Bullaugen und die Struktur nachgibt. Durch die sehr geringe Tiefe bei der Implosion und dem Absinken auf lediglich 35 Metern im See danach, wird es nicht völlig zerstört. Aber es gibt einen schönen Eindruck, was da bereits für Kräfte wirken. Auf die "Titan" wirkt quasi das zweihundertfache an Kraft durch den Wasserdruck. Da kann man sich ausmalen was das für eine Reaktion gibt.

Marionetto  21.06.2023, 23:23

Wenn ein "Strukturschaden" sofort eine Implosion verursacht so wie Du in der 2. Hälfte deines Textes richtig beschrieben hattest, dann ist es so.

Aber ganz zu Anfang, wo Du nur einen leichten Wassereinbruch beschreibst...da läuft das Boot nur voll ohne Implosion. Der Druck gleicht sich ja beim "Volllaufen" an.

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Kelrycorfg  21.06.2023, 23:29
@Marionetto

Danke für den Hinweis. Ich kann mich dunkel daran erinnern, dass es da ne fiese Wechselwirkung gibt, was mit der baulichen Struktur zu tun hat des Bootes. Ich finde die Quelle dazu aber nicht mehr. Aber logisch, wenns sachte einfließt, und ansonsten die Hülle hält, müsste es sich irgendwann ausgleichen.

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